Schattenintegration/Geistige Entwicklung und was dazu gehört

savaboro schrieb: Aber jetzt redest du doch über Gefühl, das freut mich...

Ich rede über Gefühl, aber auch im Bewusstsein, dass es dauerhaft keine Liebe geben kann, die im Widerspruch zu Vernunft = Objektivität steht.
Liebe ist Emotion, aber auch eine die subjektiv empfunden und definiert wird. Wir können uns nur über die Logik verständigen die wir in ihr inne wohnen sehen.

SONarrenschiff schrieb:Na die Trennung ist: Körper, Geist und Seele.
Die Emotionen sind m.E. eindeutig dem Körper zu zu ordnen. Der Geist dient der Scheidung, d.h. es gibt seelenlose Geister. Und die Seele ist emotionsloses Bewusstsein (von der Wahrheit), welches dann in anderen Körpern mit anderen Emotionen reinkarnieren kann.
Wer die Seele mit Emotionen gleich setzt, der wird wohl an einem spirituellen Narzissmus leiden, was ja keine Spiritualität mehr ist, also wohl auch etwas das meint ohne Gott auskommen zu können.

Das kann ich so ganz und gar nicht bestätigen. Im Gegenteil ist emtionales Bewusstsein bereits in der Seele vorhanden.

Auch gibt es keine seelenlosen Geister. Warum sollte das auch so sein? Dämonen oder andere Wesen sind nur anders strukturiert als weiter entwickelte oder lichtere Wesen.

Richtig ist, dass Emotionalität nicht der höheren Frequenz entspricht, die bei lichteren Wesen vorhanden ist, insofern ist Schattenintegration und -umwandlung sehr wohl an die Beschäftigung mit Wünschen wie Sexualität, Besitz, Angst und innere Selbständigkeit geknüpft. Innere Selbständigkeit wird leicht verwechselt mit der Überintellektualität, bei welcher der Verstand die Emotionen so weit wie möglich zu steuern versucht und die gerne Vernunft ausgelegt wird.

mitras schrieb:Im Gegenteil ist emtionales Bewusstsein bereits in der Seele vorhanden.

Wir definieren "Seele" unterschiedlich - "Psyche" seh ich als "Trug-Seele" d.h. "Maya". Seele ist reines Bewusstsein, d.h. ein konsistentes kommunizierbares Selbst- und Welt-Bild, ähnlich wie ein Blockchain. Wo keine Kommunikation und Verständigung möglich ist, ist eigentlich gar nichts möglich außer Stochern im Chaos. Die Aussage "am Anfang war das Wort" ist kosmologisch, d.h. zeitlos und wir haben das Wort immer noch nicht erfasst.

@SONarrenschiff
Mag sein.

Als Trugseele würde ich das Selbstbild eines Menschen beschreiben, als mögliches zweites Ich. Wenn das Selbstbild zur steuernden Gedankenwelt der Seele wird, hat sich der Mensch einfach selbst programmiert oder programmieren lassen, er wird dann von Emotionen gelebt, die er über seine Charaktermaske anzieht, da alles magnetisch ist.

Erkenntnis besteht folgerichtig darin, sich leer zu machen, nicht versuchen anders zu sein, als man bereits programmiert ist. Aber auch im Kern des Bewusstsein dieser Programmierung bestehen die Qualitäten, aus welchen Gedanken, Emotionen entspringen, man kann das als wahrnehmende Empfindung beschreiben. Jetzt versteht es glaube ich keiner mehr.

Für mich ist das einfache Stichwort "Objektivität", d.h. wenn der Geist aufhört sich mit dem Körper und seinen (narzisstischen) Interessen zu identifizieren, dann identifiziert man sich mit Seele. D.h. das Gegenteil von Egoismus ist nicht Selbstlosigkeit, die ja nur hündische Unterwerfung unter ein vermeintlich stärkeres Ego meint, sondern eben die Unterwerfung unter das was man nach bestem Wissen und Gewissen als wahr erachtet. Irrtümer sind nicht ausgeschlossen, die sind aber nur dazu da sich von ihnen auch zu befreien. Wenn aber jemand kein Bedürfnis verspürt sich zu erklären, dann will er auch nicht verstanden werden. Das kann im Sinne einer paradoxen göttlichen Intervention verstanden werden, denn dann bleibt einem nur der Versuch Gott zu verstehen. Wenn man dieses "Problem" nicht hätte, gäbe es auch keinen Grund Gott auf den Plan treten zu lassen, insofern ist es auch Teil einer gottgewollten Richtigkeit in der kranken Realität aus der wir entspringen, bzw. in die wir im wahrsten Sinne des Wortes "geworfen" ;-) wurden.

Die Seele, also die metaphysiche Seele, kennen wir nicht, daher kann es keine Identifikation mit der Seele geben. Der Mensch bekommt nur Aspekte seiner Seele einblendet, ähnlich einem Computerprogramm, das ja auch nicht alles umfasst, was auf einem Computer gespeichert ist. Die Seele speist den Mensch auch in der Nacht mit neuen Problemen und Mitteln, Probleme zu lösen.

Darum geht es aber nicht. Wir sollten einfach aufhören, irgendwas zu idenfizieren. Yogis versuchen sich per Meditation auf das dritte Auge zu konzentrieren, um zur Ruhe zu kommen. Je zerstreuter das menschliche Bewusstsein ist, desto eher ist es ablenkbar. Und darum gibt es ja auch die ganzen zahlreichen Zerstreuungs- und Konzentrationsmethoden, von der Zigarette bis hin zum Fernseher, um das Bewusstein dem eingekehrten Chaos zu entreißen.

Selbstlosigkeit wird gemeinhin falsch verstanden und definiert. Sie umfasst sehr wohl auch einen selbst. Selbstliebe ohne Festhalten und Gier ist die Bedingung, um selbstlos zu lieben, im Prinzip ist es ein von innen durchdrungen werden, den anderen wirklich innerlich zu erkennen und anzunehmen.

mitras schrieb:Die Seele, also die metaphysiche Seele, kennen wir nicht...

Mein Bewusstsein ist ja noch nicht reinkarniert als dass ich absolute Gewissheit / Gnosis haben könnte. Aber dazu gibt es die göttlichen Offenbarungen und den gottgegebenen Verstand um Seele über den Verstand als das zu erfassen was sie logischer Weise nur sein kann.
Wenn ich mich mit Seele identifiziere, dann bin ich nicht selbstlos, sondern hypereigenverantwortlich in dem Sinne dass ich das raumzeitlich ganzheitlich Richtige tue, bzw. zunächst erst mal denke. Denn Denken muss dem sinnvollen Handeln voraus gehen, d.h. Leben im Sinne sinnvollen Handelns meint Vernunft, an der es uns objektiv mangelt, sonst hätten wir statt "Animal Farm" eine Direktdemokratie mündiger Bürger. Geht dann eben nicht ohne Seele und wird nur was in Gestalt von "Direktdemokratie mündiger Seelen".

Ja, das Denken ist ein elementarer Teil der Selbsterkenntnis und damit auch der Seelenentwicklung.

Nur ist es mit der angeblichen Vernunft so eine Sache. Die Gesellschaft lebt ja nach bestimmten vorgegebenen und tradierten sowie selbsterzeugten Gedanken-Rezepten. Wie Osho-Jünger lebten oder Yanomani-Indiander leben, also körperlich und gemeinschaftlich wesentlich freier und ungehemmter als wir, würde bei einem preussisch erzogenen Menschen wohl Schwindelgefühle auslösen.

Wir befinden uns also bereits schon lange in der fremdprogrammierten Matrix, wo Anpassungsprogramme und der Wille fehlt, zu einem Gemeinwillen zu gelangen, zeigt sich im Wertebewusstein des Kapitalismus, du bist, was du hast.

mitras schrieb:Wir befinden uns also bereits schon lange in der fremdprogrammierten Matrix, wo Anpassungsprogramme und der Wille fehlt, zu einem Gemeinwillen zu gelangen, zeigt sich im Wertebewusstein des Kapitalismus, du bist, was du hast.

Das berührt mich irgendwo gar nicht sonderlich. Ich bin auch schon lange zu der Einsicht gelangt dass diese Reallität wohl gottegewollt nicht zu heilen ist, sondern es ist ein Läuterungs-Prozess in dem nur das eigene SeelenHEIL zu erlangen ist.
Wenn man das erlangt hat bzw. die eigene Vernunft unter Beweis gestellt hätte, könnte es theoretisch gottgewollt ein heilsames apokalyptisches Ereignis geben. Dieses zu Bewirken liegt aber nicht in der Macht einer Seele, sondern nur im Willen und mutmaßlichen deterministischen Plan Gottes. Für die Seele ist es aber auch von wenig belang wo die bessere Welt liegt von der sie ist und wo sie hingehört. Dieser Planet wie er derzeit ist, ist definitiv nicht wo ich mich zuhause fühle und es wäre das allerletzte hier reinkarnieren zu müssen, bevor so ein apokalyptisches Ereignis stattfinden würde. Es kann, muss aber nicht bzw. ich find's auch eher unwahrscheinlich, d.h. das wird hier alles wohl allmählich im Chaos versinken nachdem jene die meinten es beherrschen zu können an ihre Grenzen gelangt sind.

Sehr ruhig geworden hier :)

Ich würde gern mit dem ursprünglichen Thema weitermachen. :)
Wer istcdenn noch dabeii? :)

@Mailaika

Es ist Sommer, da sucht man doch gern ein schattiges Plätzchen. ;)

Jimmybondy schrieb:Es ist Sommer, da sucht man doch gern ein schattiges Plätzchen

An meinen lauschigen Plätzchen, hab ich überall Inet Zugang :D

Hallo,

Schattenintegration. Lese diesen Begriff hier zum ersten Mal. Mein Zugang zu den angesprochenen Themen ist eher ein psychologischer als ein spirituell/esoterischer daher sind mir einige Termini evt noch nicht so geläufig.
Aber dürfte reichen um mitzureden.
Aktuell befasse ich mich viel mit dem Thema Sucht und Abhängigkeit. Auch bezogen auf Alltagsdrogen wie Kaffee und Zucker.

Ein anderes wichtiges Thema was auch mit Schattenintegration zu tun hat ist Selbstliebe, was ich mal angehen müsste.
Hatte jemand von euch damit auch so große Probleme?
Ich habe schon lange beobachtet oft den Gedanken zu haben dies und das nicht zu "verdienen".

woertermord schrieb:Selbstliebe, was ich mal angehen müsste.

woertermord schrieb:Ich habe schon lange beobachtet oft den Gedanken zu haben dies und das nicht zu "verdienen".

Hi Dziuny,

kannst du das näher erklären? :)

@Mailaika


Uff, ja habe mir in Beziehungen zu viel gefallen lassen. Mir ist das schon lange bewusst gewesen, dass ich mich da quasi durch die falschen Männer stellvertretend selbst verletzt habe.
Aber die "Liebe" war halt stärker. An bestimmte Männer habe ich mich auch nicht heran getraut und dachte, die sind was "Besseres" als du.
Ja, dann die Erfahrung gemacht, es nicht ertragen zu können, wenn jemand richtig nett und liebevoll zu mir war.

Und nach langen Jahren Suche dann endlich verstanden, dass es wirklich stimmt: man muss sich selbst lieben. Die ernüchternde Erkenntnis dass sich etwas in mir sperrt mich selbst zu lieben, weil ich eben wegen diverser negativen Eigenschaften meine es nicht verdient zu haben.
Ein Teufelskreis: Selbsthass führt zu Selbstverletzung und das wiederum zu mehr Selbsthass.

@woertermord
Aber du hast ja schon für dich selbst erkannt, was falsch gelaufen ist und das abgestellt. :)

woertermord schrieb:An bestimmte Männer habe ich mich auch nicht heran getraut und dachte, die sind was "Besseres" als du.

Mangelndes Selbstbewusstsein oder antrainierte Selbstzweifel?
Wofür könnte da der Ursprung liegen? Mobbing, oder Erziehung vielleicht? Oder eine Zurückweisung in frühen Jahren? Dafür kann es ja viele Gründe geben. Hast du eine Idee?
Jeder Mensch ist genauso gut wie jeder andere. Jeder hat seine Daseinsberechtigung :)

woertermord schrieb:Die ernüchternde Erkenntnis dass sich etwas in mir sperrt mich selbst zu lieben, weil ich eben wegen diverser negativen Eigenschaften meine es nicht verdient zu haben.

Konntest du das bereits überwinden?
Was sind denn die negativen Eigenschaften? Woher kommen die? Gibt es sie denn wirklich, oder redest du sie dir nur ein? Gibt es überhaupt negative Eigenschaften, oder sieht man sie nur im falschen Licht?

woertermord schrieb:Selbsthass führt zu Selbstverletzung und das wiederum zu mehr Selbsthass

Hast du dir diesbezüglich Hilfe gesucht?

Wie geht es dir heute?
Bist/Warst du schon mal in der Lage eine Beziehung auf augenhöhe führen?


Generell habe ich keine Ahnung von Schattenintegration, stehe auch noch ganz am Anfang. ;)
Da rufen wir doch mal die Experten :)
@dedux
@Amanon
@savaboro
@zweiter

Trotz meiner Ahnungslosigkeit, können wir aber trotzdem gern über deine Erfahrungen, Eingebungen und vll Fortschritte sprechen :)

Ich melde mich später noch zum Thema und "Ahnung" hat in diesem Sinne jeder, der Mensch ist. Du stellst die richtigen Fragen, @Mailaika :)

@Mailaika

Mailaika schrieb:Mangelndes Selbstbewusstsein oder antrainierte Selbstzweifel?
Wofür könnte da der Ursprung liegen? Mobbing, oder Erziehung vielleicht? Oder eine Zurückweisung in frühen Jahren?

Selbstbewusstsein hat gestimmt aber das Selbstwertgefühl nicht. Lange Zeit habe ich den Unterschied nicht verstanden. Selbstwertgefühl nicht zu haben heißt für mich man braucht immer etwas von Außen: Bestätigung, Aufmerksamkeit, Anerkennung.
Gründe, die ich ausgemacht hab sind, falsche Rollenvorbilder. Falsches Vorleben von Liebe gepaart mit falschen Vorstellungen von Liebe transportiert durch die Medien.

Mailaika schrieb:Konntest du das bereits überwinden?
Was sind denn die negativen Eigenschaften? Woher kommen die? Gibt es sie denn wirklich, oder redest du sie dir nur ein? Gibt es überhaupt negative Eigenschaften, oder sieht man sie nur im falschen Licht?

Die negativen Eigenschaften sind alle ganz normale Dinge, die fast jeder kennt wie zB Neid, Gier, Maßlosigkeit...
Ich weiß auch rational, dass jeder Mensch gleich viel wert ist und mich korrekt verhalte. Ich bin nicht sonderlich neidisch oder geldgeil oder whatever aber dafür seeehr idealistisch und manchmal ist es schwer für mich an das Ideal heranzukommen.
Der Selbsthass und damit verbunden auch der Hass in andere Menschen ist nicht mehr so groß bei mir, immerhin. Aber von Selbstliebe bin ich an manchen Tagen noch soweit entfernt, eben im selben Maße wie von den Idealen. Das eine bedingt das andere.

Mailaika schrieb:Wie geht es dir heute?
Bist/Warst du schon mal in der Lage eine Beziehung auf augenhöhe führen?

Mit geht es schon immer gut und heutzutage noch besser. Das klang vllt alles schlimmer als es sich für mich persönlich anfühlt, daher habe ich auch nie die Notwendigkeit gesehen mir gezielt Hilfe zu Suchen außer das übliche mit Freunden reden.

Ich weiß nicht ob ich in der Lage wäre jetzt schon eine Beziehung auf Augenhöhe zu führen, ich glaube ich muss dazu noch etwas weiter kommen.

Wie sieht das bei dir aus @Mailaika bezügl. Beziehungen und Selbstliebe?
Warum schreibst du denn immer das wäre alles Neuland für dich?
Lebtest du bisher einfach vor dich hin ohne etwas zu hinterfragen oder wie darf man sich das vorstellen? 😊

@woertermord
Ich werde das in Ruhe beantworten :)
Nicht so zwischen Tür und Angel, dass hab ich immerhin gelernt ;)

woertermord schrieb:Die negativen Eigenschaften sind alle ganz normale Dinge, die fast jeder kennt wie zB Neid, Gier, Maßlosigkeit...Ich weiß auch rational, dass jeder Mensch gleich viel wert ist und mich korrekt verhalte. Ich bin nicht sonderlich neidisch oder geldgeil oder whatever aber dafür seeehr idealistisch und manchmal ist es schwer für mich an das Ideal heranzukommen.Der Selbsthass und damit verbunden auch der Hass in andere Menschen ist nicht mehr so groß bei mir, immerhin. Aber von Selbstliebe bin ich an manchen Tagen noch soweit entfernt, eben im selben Maße wie von den Idealen. Das eine bedingt das andere.

Das ist ein Klassiker. Der Maßstab ist verrutscht und das "positive" Ende befindet sich außer Sichtweite in den Wolken.
In der Regel ist es so, dass diese Eigenschaften gänzlich nur als Idee vorliegen und man Hirngespinsten nachjagt. Jemand der seinen Kindern nicht das Essen vom Teller klaut und alle möglichen Leute bescheißt, um fremdes Geld in seinem eigenen Keller zu horten, ist auch nicht gierig, das mal so als Beispiel.

Am Besten wirft man diese Ideen einfach über Bord und schaut sich an, was tatsächlich Fakt ist.