T.Rick schrieb:Es ist nur eine Behauptung. Aber wie will man bei Behauptungen eine Unterscheidung zwischen sinnvoll und sinnlos treffen? Ich kann auch behaupten, unser Universum ruht im Magen eines überdimensionalen Kaffernbüffels, wäre diese Aussage sinnvoll, oder sinnlos?
Wir sollten aufpassen, dass wir vom selben reden, denn ich glaube nicht, dass wir da generell anderer Meinung sind. Es gibt ja häufiger die Aussage, dass nur empirisch zu klärende Fragen überhaupt "sinnvoll" oder relevant sind. Nennt sich auch Szientismus. Nun bin ich kein Anhänger des Szientismus, aber man könnte diesen Gedanken zumindest vertreten.
Worauf ich aber hinaus will ist dann Folgendes: Wenn ich nun ein Anhänger des Szientismus bin, dann dürfte mir die Aussage, dass Existenz ohne Wechselwirkung irgendwie eine sinnvolle Hypothese ist, schwer fallen. Weiter würde ein Szientist vermutlich in die selbe Kerbe schlagen, die hier die Diskussion ausgelöst hat. Nämlich die Frage stellen, was Existenz ohne Beobachtung überhaupt bedeuten soll. Diese Überlegung macht im Szientismus keinen "Sinn".
Wenn ich nun aber sage, Existenz und Wechselwirkung lassen sich losgelöst voneinander betrachten. Also ja, Existenz ohne Wechselwirkung ist eine "sinnvolle" Überlegung. Dann bin ich erst einmal kein Szientist. Das ist klar. Konsequenterweise dürfte ich dann aber auch bei einem Gott, der mit der Welt nicht wechselwirkt, nicht sagen, es wäre keine "sinnvolle" Aussage (genau das passiert ja manchmal), weil empirisch nicht überprüfbar. Letzteres ist dann nämlich kein Kriterium mehr, sonst müsste ich auch den Gedanken von Existenz ohne Wechselwirkung als "sinnloses" Konstrukt abtun.
Bist du bis hierhin damit einverstanden? Ich sage übrigens nicht, dass eine solche Aussage irgendwie wahr wäre. Ich sage nur, dass Empirie dann kein Kriterium ist und wir uns vollständig im Bereich der Philosophie bewegen. So gesehen, als Antwort auf deine Frage:
Universum ruht im Magen eines überdimensionalen Kaffernbüffels
Es wäre in der Hinsicht eine "sinnvolle" Aussage, dass ich dieses Konstrukt völlig frei von Empirie postulieren kann. Und man müsste mir das zugestehen, denn Existenz kann ja frei von Wechselwirkung sein. Das heißt aber nicht, dass dies irgendwie "wahr" wäre. Wenn es keinerlei Begründung dafür gibt, ist die Aussage nämlich trotzdem Quatsch
:)@incognitusIch hoffe, diese Ausführungen erklären etwas besser, wie ich es meine. Ich persönlich halte den Gott der Theisten für eine rein philosophische Frage. Und trotzdem glaube ich, dass man diesen zumindest prinzipiell beweisen könnte, falls er denn existierte. Aber eben nicht empirisch. Ich glaube aber auch, dass mir bisher kein solch wasserdichter Beweis untergekommen ist.