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Reinkarnation infrage stellen

445 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Leben, Gott, Seele ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Reinkarnation infrage stellen

16.11.2021 um 15:27
Zitat von JorkisJorkis schrieb:Ich persönlich halte den Gott der Theisten für eine rein philosophische Frage.
Machst du es dir da nicht ein bisschen einfach? Natürlich gibt es dazu verschiedene philosophische Standpunkte und Überlegungen, aber den „Gott der Theisten“ zu einer „rein philosophischen“ Frage zusammen zu kürzen… Öhm…


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16.11.2021 um 15:29
Zitat von paxitopaxito schrieb:Von daher beide Aussagen (auch ein harter Konstruktivismus) können wissenschaftlich und empirisch sein.
Ich denke das ist falsch. Insofern ein radikaler Konstruktivismus wissenschaftlich sein soll, muss er auf wissenschaftlichen Erkenntnissen beruhen, die jedoch (nach seiner eigenen Definition) keine Gültigkeit haben können, denn ein nicht vorhandener Zugang zur empirischen Wirklichkeit, wie ihn der radikale Konstruktivismus postuliert, kann als Teil der Wirklichkeit von ihm nicht erkannt werden. Damit hat der radikale Konstruktivismus ein logisches Dilemma.
Zitat von paxitopaxito schrieb:Das klingt wieder danach, dass es eine gemeinsame wissenschaftsphilosophische Grundhaltung in diesen Fragen gibt.
Es gibt mehrere wissenschaftsphilosophische Grundhaltungen, die mit einem empirisch-naturalistischen Weltbild kompatibel sind (letzteres nenne ich mal umgangssprachlich "wissenschaftlich" i.S.v. "kompatibel mit der wissenschaftlichen Methodik, wie sie von 99% aller Wissenschaftler verstanden wird"). Insofern gibt es eine Gruppe von wissenschaftsphilosophischen Haltungen, die alle in Abgrenzung zu nicht-wissenschaftlichen Haltungen stehen. Die Trennlinie ist meist die Frage nach der Existenz von etwas "Übernatürlichem".


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16.11.2021 um 15:30
Zitat von paxitopaxito schrieb:T.Rick schrieb:
Mit mehr als Annahmen, Wahrscheinlichkeiten, unbewiesenen Behauptungen kann man bei unbeweisbaren Existenzen nicht arbeiten.
Nunja, das gilt dann eben genauso für die Teekanne, die keiner sieht.
T.Rick schrieb:
Die (mutmaßlich) von persönlichen Wunschvorstellungen befeuert werden, denn welchen anderen Grund hätte jemand, sich an so einem sinnlosen Thema überhaupt zu versuchen.
Welchen Grund hast du, die Existenz von Dingen anzunehmen die niemand wahrnimmt?
T.Rick schrieb:
n unbeweisbare Existenzen kann man alles hineinprojizieren was man will, keiner kann es beweisen, aber auch keiner widerlegen.
Richtig. Du bastelst dir da ein konsistentes und geordnetes Universum, das völlig unabhängig vom Beobachter sein soll. Beweisen kannst du es nicht, widerlegen kann es auch keiner.
T.Rick schrieb:
Die Frage ist dann eher, was will derjenige, der sich solche Existenzen zusammenphantasiert, damit erreichen?
Da wir das alle beständig machen und es wirklich nichts besonderes ist, handelt es sich vielleicht einfach um eine menschliche Eigenart?
Genauso, nur beim letzteren muß man sagen, daß zu den menschlichen Eigenarten leider oft auch blanke Bosheit, Neigung zum Lügen um des Lügens willen oder der Drang, andere zu übervorteilen, zu betrügen und ihnen Unsinn einzureden, um sie leichter manipulieren zu können, gehört.
Längst nicht jeder Mensch ist "gut" sprich ehrlich und ist bereit, Wahrheit von Annahmen oder Wunschträumen zu trennen. Sogar simpler Selbstbetrug spielt dabei eine Rolle, wenn - wie bereits erwähnt - das Ego, das Selbstbewußtsein an den Wunschträumen hängt.


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16.11.2021 um 15:38
@paxito

Vielleicht mache ich es mir zu einfach, ich tue mir aber auch generell mit einem Gott, der ständig in die Welt eingreift und Gebete erhöhrt etwas schwer. Ich wüsste nicht einmal, wie man einen solchen empirisch beweisen können sollte. Am Ende kann es ja immer sein, dass uns nur bestimmte Naturgesetze noch nicht bekannt sind (spannend in diesem Zusammenhang:
Wikipedia: Hempel's dilemma)

Daher meine ich, dass dies generell eine philosophische Frage ist. Aber da hängt auch mein Herz nicht dran...


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16.11.2021 um 15:51
Zitat von incognitusincognitus schrieb:Ich denke das ist falsch.
Was sich recht leicht korrigieren lässt.
Zitat von incognitusincognitus schrieb:Insofern ein radikaler Konstruktivismus wissenschaftlich sein soll, muss er auf wissenschaftlichen Erkenntnissen beruhen
Nein. Wissenschaftliche Erkenntnisse beruhen zu einem Teil auf philosophischen Grundannahmen. Diese Grundannahmen - egal wie sie aussehen - beruhen aber selbst nie auf wissenschaftlichen Erkenntnissen.
Zitat von incognitusincognitus schrieb:die jedoch (nach seiner eigenen Definition) keine Gültigkeit haben können, denn ein nicht vorhandener Zugang zur empirischen Wirklichkeit, wie ihn der radikale Konstruktivismus postuliert, kann als Teil der Wirklichkeit von ihm nicht erkannt werden
Und? Das ist erstens nur ehrlich (aus meiner Warte) und schränkt überzogene Allgemeingültigkeitsansprüche ein. Vor allem solche, die über den Menschen hinaus reichen sollen. Ein gutes Beispiel wäre vielleicht Jean Piaget oder Heinz von Förster. Der eine Biologe, der andere Physiker, aus meiner Sicht beide Radikale Konstruktivsten. Scheint also durchaus möglich zu sein.
Zitat von incognitusincognitus schrieb:Es gibt mehrere wissenschaftsphilosophische Grundhaltungen, die mit einem empirisch-naturalistischen Weltbild kompatibel sind (letzteres nenne ich mal umgangssprachlich "wissenschaftlich" i.S.v. "kompatibel mit der wissenschaftlichen Methodik, wie sie von 99% aller Wissenschaftler verstanden wird").
Ich weiß nicht wieviele Wissenschaftler einem empirischen-naturalistischen Weltbild anhängen. Es sind sicher einige, ein paar durfte ich kennenlernen. Macht die Position aber aus philosophischer Sicht echt nicht plausibler. Aber falls das dein Weltbild ist, steh doch dazu und verschanz dich nicht hinter der Wissenschaft.
Zitat von incognitusincognitus schrieb:Insofern gibt es eine Gruppe von wissenschaftsphilosophischen Haltungen, die alle in Abgrenzung zu nicht-wissenschaftlichen Haltungen stehen. Die Trennlinie ist meist die Frage nach der Existenz von etwas "Übernatürlichem".
Äh… nein. Also ich weiß nicht mal, was mir das sagen soll.


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16.11.2021 um 15:57
Zitat von paxitopaxito schrieb:Nein. Wissenschaftliche Erkenntnisse beruhen zu einem Teil auf philosophischen Grundannahmen. Diese Grundannahmen - egal wie sie aussehen - beruhen aber selbst nie auf wissenschaftlichen Erkenntnissen.
Genau lesen. Ich sagte: "insofern er wissenschaftlich sein soll". Du hattest behauptet, er könne wissenschaftlich sein.


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16.11.2021 um 16:12
Zitat von incognitusincognitus schrieb:Genau lesen. Ich sagte: "insofern er wissenschaftlich sein soll". Du hattest behauptet, er könne wissenschaftlich sein.
Dann sollte ich mich vielleicht deutlicher ausdrücken, natürlich kann man völlig problemlos auf der Grundlage eines radikal konstruktivistischen Weltbildes Wissenschaft betreiben und wissenschaftlich arbeiten. Auch empirisch. Dafür benötigt es kein naturalistisches oder empirisches Weltbild.
Und sicher gibt es Wissenschaftler die genau so denken. Das der Naturalismus unter Wissenschaftlern häufig ist, ist kein Gütesiegel - er ist es ja auch in der Normalbevölkerung. Verständlicher?


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16.11.2021 um 20:21
Zitat von incognitusincognitus schrieb:a) X existiert, wenn (und nur solange) es mit Y wechselwirkt

b) X existiert, wenn es (prinzipiell) mit Y wechselwirken kann
c) X existiert ohne mit Y wechsel zu wirken


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