Hantierer schrieb:Aber das macht doch in dieser Denkweise keinen Sinn mehr. Macht über andere wird dann bedeutungslos, sie ergibt sich wenn dann aus der Sache und wird dann Verantwortung. Richten macht man doch nicht gerne, eigentlich will man doch, dass sich alle an die Regeln halten, weil es nur so funktionieren kann.
Wie setzt man Regeln durch?
Höflich bitten, hat bei mir noch nie funktioniert, wenn selbst ein Kompromiss unmöglich ist.
Besonders auf Gruppen bezogen, sollten Kompromisse natürlich immer die erste Wahl sein, dafür muss die aber auch möglichst stabil, homogen und gut organisiert sein, sonst hat das keinen Wert und man kann gleich individuelles gelynche und Selbstbedienung einen Freifahrtschein geben.
Mit verheerenden Folgen.
Hantierer schrieb:Du unterwirfst dich gerne und folgst jemandem auf Gedeih und Verderb?
Nein.
Es passt halt nur, und vieles kann man auch als Kompromiss stehen lassen.
Zb Thema Schwangerschaftsabbrüche usw. gibt viele Dinge die ich auch einfach als Kompromiss so stehen lassen kann.
Einiges finde ich hingegen scheiße, deshalb ist aber nicht automatisch alles scheiße.
Bei einiges würde ich absolut nicht mitmachen, daraus ergibt sich dann halt wieder x vs y.
Unterm Strich betrachte ich wie gut oder schlecht ich mit dem Gesamtystem leben kann/könnte.
Deshalb ist es weder absolut, noch für immer so, auch kann sich meine Meinung ändern.
Der Ursprung ist das Sozialverhalten.
Moral und Ethik verschaffen dem Individuum Sicherheit in einer Welt voller Individuuen.
Es kann sich auf etwas verlassen.
Er muss keine ständige Angst vor allen möglichen Dingen haben, wenn er raus geht, wenn er irgendetwas tut, denn die Dinge mit den Mitmenschen sind über die Moral und Ethik und bei uns mit den daraus folgenden Gesetzen geregelt.
Man kann sich ohne, unmöglich auf irgendetwas verlassen.
Selbst jeder noch so schöne Vertrag oder schönes Gesetz ist wertlos, wenn man damit rechnen muss, dass sich niemand daran hält.
Daher findet sich auch immer wieder in der Rechtsprechung, Sätze die sowas (sinngemäß) aussagen:
"Das Opfer musste trotz der -Normabweichung, sonstige Angehörigkeit oder unkluges Verhalten hier einsetzen-, nicht damit rechnen deshalb Opfer von Gewalt zu werden."
Aber es haben sich mithilfe des Mitgefühls, des Verstandes und den Emotionen auch noch andere Verwendungen gefunden.
Eine ist, mit einer besonders guten Ethik einfach ein besseres Gefühl zu haben, indem man damit geholfen hat.
Ein gutes Miteinander, das über ein reines Überleben der Gruppe hinaus geht.
Ein gutes Gefühl zu haben, wenn die herrschende Ethik bedeutet, dass wirklich keiner (selbst nicht die Abweichler) allein gelassen werden.
Möglich wäre es natürlich auch, dass dieses gute Gefühl ebenfalls wieder Spuren in der Produktivität und Kreativität hinterlässt oder gar
den Abweichler produktiv werden lässt, denn er sieht vielleicht eines Tages: Hey, man hat mich trotz allem nicht fallen gelassen.
Weg mit der Vergangenheit, ab heute bin ich einer von Denen und nicht den Anderen, hat mich überzeugt.
Die Frage nach Moral und Ethik, ergibt sich erst über das Soziale und existiert ohne das Soziale überhaupt nicht.
Ohne Sozialverhalten keine Moral und Ethik, mit Sozialverhalten geht es nicht ohne Moral und Ethik.
Bienen haben auch etwas vergleichbares.
Eine inneren Verhaltenskodex, wonach die Abweichler bestraft werden.
Ein Leben ohne, bedeutet also automatisch ein antisoziales Leben und die Schlussfolgerung was passieren würde, wenn das niemand mehr hätte kann nur lauten: Der Mensch würde aussterben, weil er nicht mehr sozial ist.
Was hingegen ein gutes und ein schlechtes Sozialverhalten ist, ergibt sich aus dem gesamten hintergrundrauschen im Sozialverhalten der
Individuuen und der Beeinflussung dieser untereinander, die Moral und Ethik bekommt in disem Hintergrundrausch die Gültigkeit die sich durchsetzt. Da sind wir wieder bei x vs y.