oxayotel
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Willensfreiheit und (der Tod des) Determinismus
03.12.2007 um 22:13Vorweg, was ist Determinismus?
Determinismus ist im Allgemeinen die Theorie, dass wenn man alle Zustände eines Systems kennt, den weiteren zeitlichen Verlauf dessen beschreiben kann. D.h. soviel wie: kennt man die Informationen, kann man jeden Zustand durch eine Kausalkette begründen.
Der Determinismus in Religion und Philosophie
Determinismus war vorallem in der Reiligion immer sehr wichtig, oft wurde er, so z.B. von Thomas von Aquin, als Gottesbeweis herangezogen (in den Quinque viae („Fünf Wege“) aus der Summa Theologiae). Seine Argumentation in dem einem der fünf Beweise, der für uns wichtig sein soll, ist leicht verständlich. Das Prinzipp der causa prima geht davon aus, dass alles eine Ursache hat (und somit determiniert ist), und das die erste alle Ursachen Gott ist (kausualer Gottesbeweis). Auch im Islam ist das meines Wissens eine geläufige Argumentation (gewesen).
Jedem wird einleuchten, dass dieses System nicht ganz determiniert sein kann, denn ein allmächtiger Gott kann in die Welt des Werdenden eingreifen und sonst gäbe es keinen freien Willen noch Moral, oder das System ist schlichtweg falsch. Die katholische Kirche z.B. lehnt es ab, da die persönliche Freiheit des Menschen ein zentrales Dogma ist (beim Islam weiss ich nicht mehr als von dem Typen im Bus, der mir Got anhand der Zahl 1 beweisen wollte).
In der Philosophie ging man ebenso in verschiedenen Bewegungen dem Determinismus nach und sagte alles sei prädestiniert, der Mensch habe keinen freien Willen und sei nur ein Ergebnis all seiner Ursachen. Deswegen könne man z.B. einen Mörder auch nicht moralisch verurteilen, aber auc niemanden moralisch verurteilen, der ihn zum Selbstschutz wegsperrt. Nach dieser Bewegung des 'harten Determinisimus' wär also das Leben auf gut deutsch für die Katz.
Der schwache Determinismus besagt nun einfach soviel wie der Butterflyeffect. Diese Typen konnte ich noch nie ernst nehmen, das ist ja wie Schorle trinken ein Konzept anzunehmen es aber nicht durchzuziehen.
Determinismus und Quantenphysik
Nun, ich nehme an nicht viele können was mit dem Begriff Heisenbergsche Unschärferelation anfangen, die allerdings eine Unbestimmtheitsrelation ist. Ja, da gibt es einen Unterschied. Jedenfalls ohne einen Exkurs hier zu machen, wenn ich es richtig verstehe sind Prozesse in Quantengröße unbestimmt, man kann sie nicht vorraussagen, nicht aufgrund schlechter Messgeräte (unschärfe), sondern prinzipiell nicht (unbestimmtheit).
Der scheinbare Zusammenbruch des Determinismus?
So jetzt war ich sowieso schon zu lange online, kommen wir zur Schlussfolgerung; auch in unserem Gehirn sind die Vorgänge nicht determiniert, dies mag für manche Anlass zu einem Schritt in Richtung Körper/Geist-Dualismus heissen, für Andere heisst es nichts weiter als das auch unser Handeln Unbestimmt ist, aber keinen freien Willen. Fachliteratur ist leider sehr teuer/schwer erhältlich, bisher hab ich mir nur so Gedanken gemacht.
Was meint ihr zu dem Thema, kann man Vorgänge auf Quantenebene in unserem Hirn, immerhin bestimmen sie unsere Handlungen, als eine Art Seele oder freien Willen des Geistes interpretieren? Was ist der freie Wille wissenschaftlich betrachtet, wenn doch nicht ales prädestniert ist? Oder mache ich iwo einen Fehler? Ich werds auch nochmal durchdenken. Ich bin mir selbst noch nicht schlüssig ob meine Argumentation logisch ist.
Ich würd mich über Nachträge von euch über den Willen oder Moral freuen. Ich geh jetzt erstmal pennen.
Gut N8
Determinismus ist im Allgemeinen die Theorie, dass wenn man alle Zustände eines Systems kennt, den weiteren zeitlichen Verlauf dessen beschreiben kann. D.h. soviel wie: kennt man die Informationen, kann man jeden Zustand durch eine Kausalkette begründen.
Der Determinismus in Religion und Philosophie
Determinismus war vorallem in der Reiligion immer sehr wichtig, oft wurde er, so z.B. von Thomas von Aquin, als Gottesbeweis herangezogen (in den Quinque viae („Fünf Wege“) aus der Summa Theologiae). Seine Argumentation in dem einem der fünf Beweise, der für uns wichtig sein soll, ist leicht verständlich. Das Prinzipp der causa prima geht davon aus, dass alles eine Ursache hat (und somit determiniert ist), und das die erste alle Ursachen Gott ist (kausualer Gottesbeweis). Auch im Islam ist das meines Wissens eine geläufige Argumentation (gewesen).
Jedem wird einleuchten, dass dieses System nicht ganz determiniert sein kann, denn ein allmächtiger Gott kann in die Welt des Werdenden eingreifen und sonst gäbe es keinen freien Willen noch Moral, oder das System ist schlichtweg falsch. Die katholische Kirche z.B. lehnt es ab, da die persönliche Freiheit des Menschen ein zentrales Dogma ist (beim Islam weiss ich nicht mehr als von dem Typen im Bus, der mir Got anhand der Zahl 1 beweisen wollte).
In der Philosophie ging man ebenso in verschiedenen Bewegungen dem Determinismus nach und sagte alles sei prädestiniert, der Mensch habe keinen freien Willen und sei nur ein Ergebnis all seiner Ursachen. Deswegen könne man z.B. einen Mörder auch nicht moralisch verurteilen, aber auc niemanden moralisch verurteilen, der ihn zum Selbstschutz wegsperrt. Nach dieser Bewegung des 'harten Determinisimus' wär also das Leben auf gut deutsch für die Katz.
Der schwache Determinismus besagt nun einfach soviel wie der Butterflyeffect. Diese Typen konnte ich noch nie ernst nehmen, das ist ja wie Schorle trinken ein Konzept anzunehmen es aber nicht durchzuziehen.
Determinismus und Quantenphysik
Nun, ich nehme an nicht viele können was mit dem Begriff Heisenbergsche Unschärferelation anfangen, die allerdings eine Unbestimmtheitsrelation ist. Ja, da gibt es einen Unterschied. Jedenfalls ohne einen Exkurs hier zu machen, wenn ich es richtig verstehe sind Prozesse in Quantengröße unbestimmt, man kann sie nicht vorraussagen, nicht aufgrund schlechter Messgeräte (unschärfe), sondern prinzipiell nicht (unbestimmtheit).
Der scheinbare Zusammenbruch des Determinismus?
So jetzt war ich sowieso schon zu lange online, kommen wir zur Schlussfolgerung; auch in unserem Gehirn sind die Vorgänge nicht determiniert, dies mag für manche Anlass zu einem Schritt in Richtung Körper/Geist-Dualismus heissen, für Andere heisst es nichts weiter als das auch unser Handeln Unbestimmt ist, aber keinen freien Willen. Fachliteratur ist leider sehr teuer/schwer erhältlich, bisher hab ich mir nur so Gedanken gemacht.
Was meint ihr zu dem Thema, kann man Vorgänge auf Quantenebene in unserem Hirn, immerhin bestimmen sie unsere Handlungen, als eine Art Seele oder freien Willen des Geistes interpretieren? Was ist der freie Wille wissenschaftlich betrachtet, wenn doch nicht ales prädestniert ist? Oder mache ich iwo einen Fehler? Ich werds auch nochmal durchdenken. Ich bin mir selbst noch nicht schlüssig ob meine Argumentation logisch ist.
Ich würd mich über Nachträge von euch über den Willen oder Moral freuen. Ich geh jetzt erstmal pennen.
Gut N8