RedBird schrieb:Moralvorstellungen sind seit jeher Druckmittel von oben nach unten.
Man wird sie nur los, indem man sie durch eigene ersetzt, das wäre dann Egoismus.
Etwas macht erst Sinn, wenn es gut für dich selbst ist. Wenn das nicht auf deine Religion zutrifft, dann wirf sie weg.
Das "Wegwerfen" von lästigen Dingen/Personen kann man lernen. Daran festhalten ist auf Dauer ungesund.
Man sollte sich immer die Frage stellen: "Brauche ich das oder kann das weg".
Du bist ja nach deinen eigenen Angaben orthodoxe Satanistin. In einigen Punkten hast Du allerdings Recht. Eine Moralvorstellung ist immer noch eine Vorstellung und kein Gesetz. Und was sich ein anderer vorstellt, muss nicht unbedingt der eigenen Vorstellung entsprechen. Ich lasse solche Vorstellungen gelten, wenn sie für einen selber gültig sind. Wenn sie aber nur dazu dienen, einen anderen nach dessen Vorstellung zu formen, dann hat das etwas mit Macht zutun.
Und anderer Leute Moralvorstellungen kann man durch eigene ersetzen. Allerdings sollten diese dann besser sein! Man kann es als Egoismus bezeichnen. Allerdings sind dann die Moralvorstellungen der anderen auch nichts anderes.
Ein interessanter Aspekt, den Du angesprochen hast ist das Wegwerfen von Dingen und Personen, was man lernen kann. Nun, ich war mal mit einer ziemlich egoistischen Person verbandelt. Am Ende hat sie mich einfach weggeschmissen! Aus purem Egoismus. Weil ich ihr nicht mehr passte.
Und irgendwo kann ich das nicht mehr gut heißen, wenn man Menschen nur weil sie einem aus egoistischen Gründen nicht mehr passen, einfach wegschmeißt! Da kommt dann meine Moral ins Spiel, weil ich das als Menschenunwürdig empfinde. Man kann das zwar machen, aber solche Menschen sollten dann besser keine Beziehungen mit anderen eingehen und von vorne herein besser alleine bleiben! Für sich selber können sie gerne so leben. Aber dann bitte nicht mit anderen, die sie nur für ihre egoistischen Zwecke benutzen und anschließend wegschmeißen!
Getreu dem alten Sprichwort: Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem andern zu.
Es geht nicht immer nur darum, was mir gut tut, sondern auch was anderen gut tut. Zumindest dann, wenn wir als soziale Wesen in einer Gemeinschaft leben wollen. Wer nur für sich selbst und alleine leben will, der kann von mir aus so leben. Aber in einer Gemeinschaft mit anderen kann man das eben nicht ausschließlich. Was nicht heißt, dass man sich immer nur nach den anderen richten solle. Aber eben auch nicht nur nach den eigenen Bedürfnissen. Es darf beides nicht zu kurz kommen. Alles ist ein beständiges Geben und Nehmen. Will einer nur nehmen, damit es ihm gut geht, nutzt er die anderen aus und hat er genug schmeißt er sie weg. Und genau das finde ich eben nicht in Ordnung.