@Dennis75 Die Vergleiche mit meiner Frau und meinem Sohn und der Sekretärin hinken aber schwer.
:DMeine Familie ist REAL, beweisbar und in Fleisch und But vor mir. Da brauche nich keinen Glauben, da weiß ich es einfach.
Daher ist es Unsinn mich zu ihnen zu bekennen. Wenn ich mich nicht zu ihnen bekennen würde, wäre ich nicht mit ihnen
zusammen. (Den Idealzustand angenommen, jetzt ohne Streit, Stress oder Trennungswunsch)
Da das für mich so klar ist, kann ich meiner Familie auch sagen, dass ich sie liebe. Umgekehrt natürlich auch, also sie zu
mir. Meine Familie ist dann nicht nur ein Glaube, also nicht beweisbar, sondern eine feste Größe, mit der ich immer
rechnen kann, die auch nie widerlegt werden kann - im Gegensatz zu irgendeinem Glauben, nicht nur der christliche, an-
genommen, man würde den jeweiligen Glauben widerlegen wollen.
Das Problem ist wohl, dass man einen Glauben nicht beweisen und anfassen kann. Aber so ist es ja mit jedem Glauben.
Wenn er stark genug ist, sehe ich das auch positiv, da ein guter Glaube (also an das Gute im Menschen) immer positiv ist.
Ich habe nichts gegen einen guten Glauben, im Gegenteil.
Da es aber nach wie vor ein Glaube ist, kann ich evtl. auch an andere Dinge glauben und mit einbeziehen, was aber meinen
Glauben an Gott nicht unbedingt schmälern würde. Wäre Gott eifersüchtig, wenn ich noch an andere Dinge
(nicht nur Götter) glauben würde? Das wäre dann sogar ein Negativpunkt.
Da kommt mir Gott ja wie ein Herrscher vor, der sein Volk nur mitnehmen würde, wenn sie felsenfest von ihm überzeugt
sind. Wo bleibt da der freie Wille auch andere Dinge ausprobieren zu können, wenn Bedarf bestünde?
Ich denke, auch felsenfeste Christen schwanken hin und wieder in ihrem Glauben an Gott, mehr oder weniger. Ist das
dann ein Drama für diese Menschen und/oder auch für Gott? Wenn sie längere Zeit zweifeln würden, werden sie dann von
Gott nicht mitgenommen? Ich denke, da ist irgendwo ein Fehler. War Gott oder Jesus nicht immer nachsichtig, verzeihend
und verstehend, wenn Menschen schwanken oder sich anschicken sich vom Glauben an ihn zu entfernen, und sei es nur
für eine überschaubare Zeit? Christen sollten die Möglichkeit haben ihren Glauben auch mal zu hinterfragen oder andere
Dinge mit einzubeziehen. Wenn sie dann wieder aus vollem Herzen zu Gott oder Jesus stehen wollen, ist das umso schöner und fester als vorher. Alles andere wäre mir WIRKLICH zu strikt, und bekäme für mich einen Knacks.
Er wäre für mich nur dann ein guter Gott, wenn er allzu menschliches verstehen und verzeihen kann, ohne zum Beispiel
später darauf herumzureiten oder diese Menschen für immer skeptisch zu sehen, oder gar auszusperren.
Libertin schrieb:Inwiefern passt das Urknall-Modell nicht in dein Glaubensbild?
den Urknall halte ich für zu weit hergeholt. Es kann nicht plötzlich einen Knall gegeben haben, ohne einen Auslöser.
Es muss eine Grundlage dafür gegeben haben. Etwas muss dagewesen sein, was einen Knall provoziert.
An die Evolution glaube ich auch nicht. Ich denke nicht, dass die Menschen vom Affen abstammen, trotz aller Ähnlichkeiten.
Da Glaube also auch immer Glaube bleibt (es sei denn, es könnte bewiesen werden, so dass ich es verstehen könnte und es trotz meiner allgemeinen Skepsis anerkennen könnte), bleibt die ganze Sache schwierig. Und so lange nehme ich mir auch
meine Haltung heraus, offen bleiben zu wollen. Ich kann trotzdem (zu großen Teilen?) an Gott glauben und würde
daher schlichtweg verlangen, dass er das anerkennt. Anerkennen muss und mir diese Freiheit zugestehen sollte, sonst würde
ich an seiner Integrität zweifeln.