Ab Seite 4 dieses Threads habe ich diese Diskussion aus zeitlichen Gründen verlassen müssen. Auf den nachstehenden Kommentar von "DyersEve", den er an "DieSache" richtete, möchte ich aber doch noch eingehen, weil damit ein Kernproblem berührt wird, welches das Verhältnis von Staat und Religion anbetrifft:
DyersEve schrieb am 19.07.2017:Ne, die Menschen neigen dazu ihren religiösen Eifer auf andere auszuweiten.Unter anderem, weil es ihre Religion so diktiert und fordert!Und natürlich erzeugt Gewalt immer Gegengewalt.Schau doch einfach mal, seit wieviel tausenden von Jahren, sich die Menschen wegen eines absurden Glaubens und diversen Göttern, die Schädel einschlagen.Normalerweise müssten eigentlich alle Religionen hier in DE verboten werden. :DSonst ist man doch auch schnell mit Verboten.Ah, Moment, wie nennt sich unsere derzeitige Regierungspartei mit ihrer "Richtlinienkompetenz"?Ich glaube CDU.Das zum Punkt inwiefern hier der Staat und Religion getrennt sind.
Dass Religion in unserem Staat immer noch eine nicht zu übersehende Rolle spielt, beweist letztlich die Tatsache, dass Religion noch nie friedensstiftend war, sondern im Gegenteil die Konflikte zwischen den Menschen nur angeheizt hat. Die Religionen haben Dogmen geschaffen und aufgebaut, die ihren unheilvollen Einfluss auf die Politik ausübten. Dies hatte die Konsequenz, dass Religion zu einem existenziellen und unverzichtbaren Grundelement in der Politik mutierte. Das humanistische Drumherum war zwar gutgemeint (liebe deinen Nächsten wie dich selbst!) und sorgte auf diese Weise für eine große Anhängerschaft, wurde aber im Endeffekt nur zum Zwecke des Machterhaltes und der Beherrschung des (gläubigen) Volkes missbraucht. (Das aber werden die Hardcore-Gläubigen sich nie eingestehen!
Indem sich die Religion mit der Politik verband, hat die Religion offenbar ihre Seele verloren. Nirgendwo wird dies deutlicher erkennbar als am Beispiel der CDU/CSU. Da werden zwar immer mal wieder "christliche Werte" betont, wenn es aber darum geht, von Krieg und Hunger bedrohte Menschen aufzunehmen, bringt ein Herr Seehofer unüberhörbar eine "Obergrenze" für Flüchtlinge ins Gespräch. "Religion light" ist offenbar sein politisches Motto!
Ich verkenne nicht, dass unser Land, und damit die ganze Welt, vor einem gewaltigen Problem steht. Dieses Problem wird nicht mit frommen Worten allein zu lösen sein. Es erfordert von uns allen nicht unerhebliche Opfer und unsere uneingeschränkte Bereitschaft diesen Menschen zu helfen. Wenn man dann noch die Haltung der derzeitigen polnischen, tschechischen und ungarischen Regierung bewertet, dann stellt sich auch hier die Frage, wie ernst es diesen, zum Teil überwiegend christlich geprägten Ländern, mit der christlichen Nächstenliebe ist?
Im Kern kann selbst ich als überzeugter Atheist der urchristlichen Lehre etwas Positives abgewinnen. Aber in der Praxis sieht das, was wir derzeit von christlichen Regierungen erleben müssen, leider nicht nach gelebtem Christentum aus. Dies ist aber nur einer der Gründe, weshalb die Forderung nach strikter Trennung von Religion und Staat konsequent umgesetzt werden muss. Als erstes müsste der CDU/CSU das "christlich" im Parteinamen aberkannt werden, weil diese Namensgebung dem Säkularprinzip entgegen steht. Verboten gehörte dann auch die "Partei bibeltreuer Christen".
Soviel zum Thema "Religion und Staat" und "gelebtes oder geheucheltes Christentum im Alltag."