Rick_Blaine schrieb:Das wird im hebräischen alttestamentlichen Sprachgebrauch ja durch "die Himmel und die Erde" ausgedrückt. Für die Juden der Zeit Jesu war das kein Thema, dementsprechend verstanden sie sein Gebet auch so.
@Rick_Blaine Das ist zwar richtig, aber im Text des Vaterunsers in der ersten Zeile des Gebetes wird
nicht "Vater unser im Himmel
& der Erde" gesagt/gebetet. Sondern erst später, wenn der Wille (geschehe) darin behandelt wird.
Es ist zwar unzweifelhaft wichtig auch zu erfahren, was die Juden zur Zeit Jesu damals so verstanden haben (oder auch nicht), noch wichiger ist es aber, wie fassen wir heute das Vaterunser auf. Und darum geht es wohl hier im Thread.
Du meintest ja:
Rick_Blaine schrieb am 25.09.2016:Es ist daher nicht falsch, anzunehmen, dass Jesus, als er das "Vater unser" formulierte, damit ausdrücken wollte: "Unser Vater, der Du in allen Bereichen Deiner Schöpfung zu finden bist..."
Gut, Jesus hat formuliert (1 Zeile):
Vater unser im Himmel!Hier fehlt schon mal die Erde in der Formulierung.
Da stellt sich die dringende Frage, ob hier Jesus bewusst die Erde als Erwähnung weglies und nur allein den Himmel als Bezeichnung (vielleicht wo der Vater anwesend ist?) verwendete, oder ein Fehler passiert ist?
Interessant dazu finde ich, dass eben weiter unten bei :
Dein Wille geschehe,
wie im Himmel, so auf Erden, hier sehr wohl beides erwähnt wird.
Hier stehe ich nur auch wieder vor dem Problem (eigentlich gleich wie oben von mir erwähnt mit der Schöpfung), was ist/wäre der Wille des Vaters überhaupt?
Wie geschrieben, ich finde deinen Gedankengang dazu nicht schlecht, ob er aber keineswegs falsch wäre, scheint mir aber ein bisserl von dir zu hoch gegriffen.
Mein Argument dazu:
Nimmt man die erste Zeile, scheint deine Annahmen falsch zu sein, weil eben Erde bei der Erwähnung fehlt.
Nimmt man die Zeile mit dem Willen, könnte dein Gedankengang richtig sein.
Ob aber der Wille des Vaters und die Schöpfung (Gott alles erschaffen hat) wirklich das Ein & das Selbige ist/wäre und hier von Jesus auch tatsächlich so gemeint wurde wie du es interpretierst, glaube ich, hätten uns auch die Juden zur Zeit Jesus nicht so einfach beantworten können.
Kurz um: Man muss auch die Möglichkeit in Betracht ziehen, dass diese Annahmen und Interpretation daraus auch völlig falsch sein kann, darauf wollte ich eigentlich hinaus.
Beste Grüße, Doverex