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Was bringt euch euer (Un-)Glaube?

1.097 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Gott, Religion, Glaube ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Was bringt euch euer (Un-)Glaube?

29.10.2016 um 15:19
@waterfalletje3
Zitat von waterfalletje3waterfalletje3 schrieb:Habe ein nicht ganz so nüchterne theorie/ansicht wie @off-peak!
Bestätige ich gerne. :D


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Was bringt euch euer (Un-)Glaube?

25.09.2017 um 19:34
@alle

Vor ca. 30 Jahren bin ich aus der katholischen Kirsche ausgetreten und habe nicht vor irgendwo anders wieder einzutreten. Warum soll ich irgendeiner Ideologie, Glaubensrichtung, Dogmen, Geboten und Verboten usw. hinterher laufen? Oder erlauben, dass was an mich herangetragen wird, was ich nicht selber nachgefragt habe, oder wo ich nicht selber Interesse bekundet habe?

Haben die anderen den Schlüssel zur Wahrheit? Nein, genauso wenig wie ich. Warum soll ich mich beschränken oder einschränken lassen oder in irgendeine Richtung drängen oder zwängen lassen, die nur auf irgendeinem Glauben beruht?

Dazu habe ich keine Lust und sehe da auch keine Veranlassung. Ich brauche nicht irgendeine Religion (Glaubenssache), die man mir geben will. Ich mache mir meine eigenen Gedanken, lese dies und das...usw.

Ich würde mit letztlich für keine einzige Religion entscheiden, auch nicht für den sogenannten Santanismus, sorry Satanismus.

Ich verstehe nicht, warum der Mensch geleitet und gelenkt werden muss. Das da ein sehr großer Bedarf besteht sieht man ja an dem Zulauf zu den verschiedenen Religionen.

Um es noch mal kurz zu sagen. Glaube oder Un-Glaube ist meine Privatsache und ist nicht an irgendeiner Kirche, Buch oder Glaubensrichtung festzumachen.
Ich bin auf dem Weg und sehe darin meinen Sinn. Wohin er führt, werde ich dann sehen, wenn ich dort bin. Vielleicht hat der Weg auch kein festes Ende, sondern ist flexibel und variabel. Lasse mich überraschen. Es ist eine gewisse Art von innerer Freiheit, die ich mir erlaube.


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Dennis75 Diskussionsleiter
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30.09.2017 um 09:37
@kelten-maisie
Danke für deinen Beitrag.

Wenn ich dich richtig verstehe dann würdest du dich von jeder Religion eingeengt in der Freiheit deiner Meinung und Entscheidung sehen.

Soll das nun bedeuten, du glaubst an gar keinen Gott um die Freiheit deiner Meinung und Entscheidung sicher zu stellen, oder du glaubst zwar an Gott aber hast kein Interesse dich von ihm bevormunden zu lassen?


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Was bringt euch euer (Un-)Glaube?

30.09.2017 um 12:55
@Dennis75

Ehrlich gesagt, ich weiß nicht woran ich glauben soll. Muss ich überhaupt an etwas glauben?

Warum brauchen die Menschen eine Instanz über sich selber, woran sie sich orientieren können/sollen?

Wir wäre es mit Selbständigkeit, Glaube an sich selbst, ohne wichtige Dinge und Entscheidungen an eine höher gestellte Person abgeben zu müssen/wollen, die soetwas wie eine Gottgleichheit hat.

Gott scheint ja höher gestellt, da er im Himmel sein soll. Der Vorstellung nach. Man soll sich auch an seine Gebote und Verbote halten, was ich an sich ganz gut finden, da die ja per se nicht schlecht sind. Brauche ich persönlich aber nicht, da ich mich moralisch ganz ordentlich verhalte (denke ich).

Machen die Menschen, die an Gott glauben, sich nicht selber irgendwie kleiner. Als ob sie eine Führung bräuchten. Wären sie sonst eine heillos durcheinander laufende Schafherde?
Zitat von Dennis75Dennis75 schrieb:Soll das nun bedeuten, du glaubst an gar keinen Gott um die Freiheit deiner Meinung und Entscheidung sicher zu stellen, oder du glaubst zwar an Gott aber hast kein Interesse dich von ihm bevormunden zu lassen?
Das trifft beides nicht zu. Möglicherweise gibt es so etwas wie einen Gott. Nur, ich weiß nicht wer, was, wie und warum er
IST. Bevormunden lassen möchte ich mich nicht, das ist klar.

Ich habe mir schon viele Gedanken gemacht über allerlei Religions-Richtungen. Auch Richtung Theosophie habe ich mal
reingerochen. Als ich so ca. 18 Jahre alt war, schenkte mir mein Vater ein Buch von Ron Hubbard (er hatte es iregendwo
gefunden und wusste, dass ich evtl. Interesse hätte). Er selber hatte allerdings gar keine Ahnung von dieser gefährlichen Sekte. Ich kannte die bis dahin auch nicht. Ein paar Seiten von dem Buch habe ich gelesen und es dann in den Müll
geworfen. Ich weiß noch genau, dass ich damals dachte, die machen Gehirnwäsche. Ich bin also skeptisch und finde
das auch gut so. Ich gehöre keiner Richtung an, finde aber hier und da bestimmte Ansätze von verschiedenen Religionen
ganz gut. Was ich nicht mag, ist, dass die meisten Religionen ganz strikt ihre Meinung vertreten und keine andere zulassen
wollen/können/dürfen. Da geht soweit, bis zum Köpfe-einhauen. Also nichts mit Feiheitlich. Vielleicht sollten die religions-
interessierten Menschen erstmal Grenzen überwinden lernen, ohne Krieg anzufangen und ohne all das negative Zeug, was
damit zusammen hängt.


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30.09.2017 um 13:01
@Dennis75


das war das Buch von Ron Hubbard damals:

https://www.amazon.de/Dianetik-Leitfaden-f%C3%BCr-menschlichen-Verstand/dp/8776884643

hab mich eben erinnert.


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Dennis75 Diskussionsleiter
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30.09.2017 um 17:27
@kelten-maisie
:) OK, also die klassische agnostische Position: Vielleicht gibt es Gott, vielleicht auch nicht, aber jedenfalls hat er nichts zu bieten was es lohnenswert erscheinen lässt sich ihm unterzuordnen. Dann weiß ich jetzt was du meinst.


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Was bringt euch euer (Un-)Glaube?

30.09.2017 um 18:39
Zitat von Dennis75Dennis75 schrieb:Vielleicht gibt es Gott, vielleicht auch nicht, aber jedenfalls hat er nichts zu bieten was es lohnenswert erscheinen lässt sich ihm unterzuordnen. Dann weiß ich jetzt was du meinst.
Nicht so ganz. Selbst wenn er was zu "bieten" hätte in meinen Augen, brauche ich mich trotzdem nicht unterzuordnen.

Das Wort unterordnen ist meiner Meinung nach schon nicht richtig oder gut. Ich kenne die Bibel nicht oder nicht richtig und
ausführlich, aber hat Gott (oder Jesus) je verlangt, dass man sich ihm unterordnen möge. So nach dem Motto: er sei der
Herr-(scher) und die anderen die Schafe?

Ich glaube nur die späteren Menschen (Vatikan und andere Indoktrinierte) haben die Entwicklung so gelenkt, damit die
Kirche (vom Vatikan ausgehend) ihre Schafe lenken und leiten konnte - bis heute.

Was mir gefällt ist folgendes:

"Das Reich Gottes ist inwendig in Euch und überall um Dich herum; Nicht in Gebäuden (= Kirchen) aus Holz und Stein. Spalte ein Stück Holz und ich bin da, Hebe einen Stein auf und Du wirst mich finden." Jesus Christus

Das ist aus dem Film: Stigmata (der mir sehr gut gefällt), und aus folgender Webseite:

http://www.paranormal.de/yoga/lesen/thomas.htm

Gehört wohl zum Thomas-Evangelium, mit dem ich mich jetzt aber nicht auskenne. Nur, dieser Satz ist für mich bezeichnend.

Deswegen muss ich aber immer noch nicht an Jesus oder Gott glauben. Glauben heißt nicht wissen. Wissen ist generell aber
auch nicht in Stein gemeißelt.


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Was bringt euch euer (Un-)Glaube?

30.09.2017 um 18:49
@Dennis75


Das ich ein Agnostiker bin, könnte hinkommen. Habe eben kurz eine Erklärung über den Begriff gelesen.
War mir vorher nicht so bewusst.

Danke dafür.

Ich glaube mit der (schulischen) Wissenschaft lassen sich geistige Dinge nicht erklären, beweisen oder sonstwas
in dieser Richtung. Diese Wissenschaftler gehen da vermutlich ganz falsch ran, mit falschen (festen) Vorstellungen und
Vorurteilen. Sie sind geprägt durch das, was sie gelernt haben. In aller Regel. Ausnahmen gibt es bestimmt.


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Dennis75 Diskussionsleiter
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30.09.2017 um 19:38
Zitat von kelten-maisiekelten-maisie schrieb:Nicht so ganz. Selbst wenn er was zu "bieten" hätte in meinen Augen, brauche ich mich trotzdem nicht unterzuordnen.
Naja, da du zuerst von der katholischen Kirche gesprochen hast, bin ich jetzt von einer grundlegend christlichen Auffassung des Gottesbegriffs ausgegangen. Und in dem Sinne: Ja, der christliche Gott verlangt definitiv Unterordnung als Voraussetzung für das was er zu bieten hat.

Das kannst du in der Bibel nachlesen wenn Jesus z.B. sagt: "Wenn ihr an mich glaubt dann hört ihr auf meine Gebote" oder "Was nennt ihr mich Herr und tut nicht was ich sage".

Ansonsten sind ja auch die 10 Gebote und das dazugehörige mosaische Gesetz, wie bereits die Bezeichnungen andeuten, eine Sammlung von Vorschriften denen man sich unterzuordnen hat wenn man zum Gottesvolk gehören und die damit zu erwartenden Segen genießen will.

Die Priester und sonstigen Vorsteher der Amtskirchen gehen sicher auch davon aus dass sie den Menschen gegenüber eine Weisungsbefugnis (Weisungspflicht) haben, im Sinne einer Unterscheidung was "falsch und richtig" ist im Glauben - also im Sinne dessen was dem Gehorsam Gott gegenüber entspricht.


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30.09.2017 um 19:53
@Dennis75

Kurz zur Erklärung. Ich bin nicht auf der Suche nach irgendeiner Religion, dann würde ich mich ja wieder irgendwo unterordnen.
„Unterordnen“ habe ich unbedacht geschrieben - anscheinend ist das so immer noch in den Köpfen drin, wenn man an Religion denkt, wohl auch noch bei mir.

Da haben wir es wieder. Verlangt jede Religionsrichtung eine Art Unterordnung - geht es nicht auch aus selbst gewählten Grundsätzen? Friedliches Zusammenleben und miteinander Auskommen natürlich vorausgesetzt.
Zitat von Dennis75Dennis75 schrieb:Naja, da du zuerst von der katholischen Kirche gesprochen hast, bin ich jetzt von einer grundlegend christlichen Auffassung des Gottesbegriffs ausgegangen. Und in dem Sinne: Ja, der christliche Gott verlangt definitiv Unterordnung als Voraussetzung für das was er zu bieten hat.
Ich kann nichts dafür, dass ich katholisch war, da meine Eltern es waren und immer noch sind. Sie haben mich taufen
lassen usw. Bei der Kommunion war ich auch. Da war ich ein Kind und hatte keine Ahnung. Lustig war nur, dass ich
eine ganze Zeit lang im flaschen Religionsunterricht war, glaube evanglisch (weiß ich nicht mehr genau), aber eine
andere Unterrichtsart war es nicht, also nicht Ethik. Ethik gab es damals noch nicht, glaube ich - kann mich irren.
Das ist, glaube ich, lange nicht aufgefallen.

Gebeichtet habe ich damals nicht, weiß nicht mehr warum. Vielleicht bin ich einfach vergessen worden - habe mich aber
auch nicht darum gerissen.

Un-christlich bin ich aber auf keinen Fall. Was hat denn der christl. Gott zu bieten? Ich habe lange nicht darüber nachge-
dacht, hatte das schon abgehakt.


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Dennis75 Diskussionsleiter
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30.09.2017 um 20:10
@Dennis75
Kurz zur Erklärung meinerseits:

Ich will einfach nur wissen warum die Leute nunmal glauben was sie glauben, und sei es dass sie an nichts glauben oder gar nicht so genau wissen was sie glauben sollten und warum. Ich bewerte nichts und niemanden, ich versuche niemanden zu irgendwas zu bewegen. Meine einzige Frage war: Was bringt es euch, an Gott/Götter zu glauben bzw. nicht zu glauben?

Nun hast du mir deine ganz persönliche Antwort gegeben. Danke dafür.
Zitat von kelten-maisiekelten-maisie schrieb:Was hat denn der christl. Gott zu bieten?
Wenn man nach dem geht was die Christen glauben: Zuerst mal ewiges Leben. Dann aber auch dass man in dieser Welt auf den Beistand und die Hilfe Gottes vertrauen kann.


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Was bringt euch euer (Un-)Glaube?

30.09.2017 um 20:29
Zitat von Dennis75Dennis75 schrieb:Wenn man nach dem geht was die Christen glauben: Zuerst mal ewiges Leben. Dann aber auch dass man in dieser Welt auf den Beistand und die Hilfe Gottes vertrauen kann.
Da muss ich nun leider passen. Glaubt das Christentum an ein ewiges Leben? Ich meine in Bezug auf niemals sterben?
Geht es dabei um das ewige Leben der Seele? Bei dem Körper ist das ja naturgemäß nicht möglich.

Ob man auf den Beistand und die Hilfe Gottes vertrauen kann? Schwierige Frage.

Vielleicht ist es möglich, wenn man Hilfe von Gott erbittet, dass man diese auch bekommt - wenn man dran glaubt.
Glaube kann ja "bekanntlich" Berge versetzen. Möglicherweise zieht der Glaube an Hilfe diese auch in mein Leben und
mir wird geholfen.


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Dennis75 Diskussionsleiter
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30.09.2017 um 20:37
@kelten-maisie
Ja, die Kernbotschaft der christlichen Lehre ist in der Tat die Unsterblichkeit, nach dieser vereinfachten Darstellung (wo die einzelnen Konfessionen nicht in allen Details die gleiche Meinung vertreten):

Der Mensch besitzt ein unsterbliches Bewusstsein, nennen wir es mal "Seele", welches nur vorübergehend im irdischen Körper lebt. Nach dem Tod gelangt der Mensch an einen Ort wo er das in der Zukunft gelegene Jüngste Gericht erwartet, das ist im Prinzip das Ende der Welt. An diesem Ort entscheidet sich, je nachdem ob er an Gott geglaubt hat oder nicht, ob er an der neuen Welt teilhaben wird die auf das Ende dieser Welt folgt oder nicht.


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30.09.2017 um 20:59
Zitat von Dennis75Dennis75 schrieb:Der Mensch besitzt ein unsterbliches Bewusstsein, nennen wir es mal "Seele", welches nur vorübergehend im irdischen Körper lebt. Nach dem Tod gelangt der Mensch an einen Ort wo er das in der Zukunft gelegene Jüngste Gericht erwartet, das ist im Prinzip das Ende der Welt. An diesem Ort entscheidet sich, je nachdem ob er an Gott geglaubt hat oder nicht, ob er an der neuen Welt teilhaben wird die auf das Ende dieser Welt folgt oder nicht.
Das ist mir jetzt ein bisschen zuviel für heute. Vielleicht kannst Du mir das morgen weiter ausführen. Muss erstmal Schluss machen.

Nur noch soviel: das klingt mir irgendwie zu strikt. Das nur die gläubigen Christen "belohnt" werden sollen passt für mich
absolut nicht ins Bild. In mein Bild. Wobei ich nicht mal genau sagen kann, ob ich -ungläubig- oder -gläubig- bin, in diesem Sinne. Ich möchte mir nur nichts einreden lassen, von Menschen, die auch "nur" Menschen sind. Einen Gott habe ich
persönlich noch nicht kennen gelernt.

Jüngstes Gericht und Ende der Welt sind heftige Begriffe, die mich zweifeln lassen.

An die ewige Existenz der Seele glaube ich aber.


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Dennis75 Diskussionsleiter
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Was bringt euch euer (Un-)Glaube?

01.10.2017 um 19:35
Zitat von kelten-maisiekelten-maisie schrieb:Das ist mir jetzt ein bisschen zuviel für heute. Vielleicht kannst Du mir das morgen weiter ausführen.
Das könnte ich wohl tun, da ich mich im christlichen Glauben recht gut auskenne und selbst - für mich - schon vor vielen Jahren Stellung bezogen habe. Aber das gehört eher nicht in diesen Thread.

Obwohl wir damit endgültig im OT angekommen sind kann ich dir wohl zumindest noch dies sagen:

Die Christen glauben dass Gott die Welt erschaffen hat, so wie auch das Leben, das Universum und den ganzen Rest. Es ist also alles sein ganz persönliches Privateigentum. Daher hat er natürlich das Recht, damit zu tun und zu lassen was er will.

Andererseits hat Gott keine Freude an hirnlosen Sklaven. Das dnken die Cjristen schon deshalb weil Gott den Menschen einen Kopf zum denken gegeben hat und einen freien Willen um das Gute und, in der Tat, auch das Böse zu tun.

Sondern, und da kommt die Lehre von Jesus Christus ins Spiel, er will dass die Menschen sich auf die gleiche Weise zu Gott gehörig fühlen wie Kinder sich ihren Eltern zugehörig fühlen.

Kinder müssen lernen, natürlich auch durch Fehler, ihre eigenen Entscheidungen zu treffen. Aber auch Eltern müssen manchmal Entscheidungen treffen durch die Kinder sich ungerecht bevormundet fühlen, weil sie nicht immer verstehen warum Eltern das tun was sie eben tun.

Zum Beispiel sehen wir es als völlig normal an, wenn Kinder keine Lust haben zur Schule zu gehen. Aber wenn die Eltern sagen "Du gehst aber trotzdem" dann müssen die Kinder sich eben fügen. Bis sie erwachsen sind jedenfalls.

Und dieses "Erwachsensein", also dass man wirklich mündig und selbstständig ist in den Augen Gottes aber dabei trotzdem sein geliebtes Kind: ist ungefähr das was die Gläubigen sich von der "Neuen Welt" erhoffen die Gott ihnen versprochen hat.

Weiteres sollte aber wirklich bei Bedarf in einem anderen Thread besprochen werden.


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01.10.2017 um 20:44
Zitat von Dennis75Dennis75 schrieb:Und dieses "Erwachsensein", also dass man wirklich mündig und selbstständig ist in den Augen Gottes aber dabei trotzdem sein geliebtes Kind: ist ungefähr das was die Gläubigen sich von der "Neuen Welt" erhoffen die Gott ihnen versprochen hat.

Weiteres sollte aber wirklich bei Bedarf in einem anderen Thread besprochen werden.
Das hört schon schön an, was Du geschrieben hast. Ich war und bin nach-wie-vor offen für viele Denk- u. Glaubens-
richtungen,  w e n n  der freie Wille berücksichtigt wird. Keiner benachteiligt wird oder bevorzugt. Es eine Art Gleichbehandlung gibt. Jeder angenommen wird, wie er ist. Usw. in dieser Richtung. Ich denke, Du weiß, was ich mit diesen Beispielen ausdrücken möchte.

Trotzdem möchte in keiner einzigen Kirche oder Glaubensrichtung offiziell beitreten. Ich habe und werde mir immer alle
Möglichkeiten offen halten wollen. Auch deswegen, weil ich glaube, dass es eine absolute Wahrheit nicht geben kann.

Wie würde ein neuer Thread heißen, der diese Fragen angeht, vielleicht: Lohnt sich das Christentum und wie erkenne ich
seinen Sinn?


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Dennis75 Diskussionsleiter
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01.10.2017 um 20:50
Zitat von kelten-maisiekelten-maisie schrieb:Wie würde ein neuer Thread heißen
Ach da gibt es viele. Ich schlage diesen vor.

https://www.allmystery.de/fcgi/?m=first_unread_post&thread=13198


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Rao ehemaliges Mitglied

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05.10.2017 um 17:19
Christentum hat sich mal gelohnt, weil es als zentralgesteuerte Religion (Rom) in starkem Maß für Einheitlichkeit insbesondere religiös-kulturell, aber auch geographisch sorgte (Bildung von religiös gestützten Fürstentümern, aus denen dann langsam die Nationalstaaten erwuchsen), mit zwei länderübergreifenden Gelehrten- und Wissenschaftssprachen (Latein, Griechisch), die früher als Universal-Verkehrssprachen so benutzt wurden wie heute Englisch, man denke an Bildung (früher stark in der Hand der Kirchen), Rechtsprechung, Handel und so weiter, zwar immer regional gefärbt aber doch "einheitlich", europäisch-christlich, die frühe Form der Globalisierung in Europa.
Aber inzwischen sind Jahrhunderte vergangen und all das ist selbstverständlich, und längst von seinen religiösen Wurzeln abgetrennt. Irgendwann kam die Zeit, da das Christentum Entwicklungen nicht mehr förderte, sondern mehr und mehr behinderte, weil jede Weiterentwicklung eine Minderung der religiösen Macht bedeutete. Konfessionskriege, Aufklärung, Industrialisierung, Aufstieg des Bürgertums, Niedergang des Adels, frühe Globalisierung durch Kolonialisierung und so weiter, man braucht nur in ein beliebiges Geschichtsbuch schauen, das das Mittelalter bis zur Neuzeit behandelt. Oft genug hat sich das Christentum in seinen eigenen Fallen gefangen, man denke nur an den jahrhundertelang gepflegten Antisemitismus, der irgendwann zur Bedrohung für die Kirchen selber wurde (Gleichschaltung und geplante Beseitigung der Kirchen im Dritten Reich).


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Dennis75 Diskussionsleiter
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06.10.2017 um 12:39
@Rao
Danke für deinen Beitrag. Ich entnehme ihm dass dir der Glaube zumindest an den christlichen Gott nichts bringt.

Aber an wen oder was glaubst du, und was hast du davon ganz persönlich?


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Rao ehemaliges Mitglied

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06.10.2017 um 13:59
Ich träume gern vor mich hin, was wäre wenn, aber ich bin realistisch genug um zu wissen, daß Träume Schäume sind, wenn keine Chancen bestehen sie wahrzumachen. Und manche Träume wären realisiert auch die Sorte, die Alpträume verursacht.

Religionen und Sekten versprechen hübsche Träume, das merkt man immer wieder, wenn ihre Strenggläubigen mit hübschen Versprechungen wie Hoffnung, Liebe, Gerechtigkeit, ewiges Leben und so weiter hausieren gehen, ihren Gott als den ultimativen großen Bruder, Freund, Papa etc. hinstellen und damit ganz gezielt - realistisch gesehen - primitivste und intimste Bedürfnisse und Neigungen der Menschen anzusprechen versuchen, wie irgendein Hausierer der seine Ware als absolut unverzichtbar hinstellt.
Genau das sind Religionen heute, Hausierer, die verzweifelt nach Kundschaft suchen, weil sie keine befehlenden Tyrannen mehr sein können so wie früher.

Und das macht sie schon mal für einen Realisten mit Vorsicht zu genießen, denn mit Beweisen für all ihre hübschen Behauptungen sieht es mau aus, und wenn man sich die Vergangenheit dieser Religionen anschaut, wo die alles andere als fromm gehandelt und geherrscht haben und keineswegs am Wohl der Menschen interessiert waren, sondern immer nur an ihrem eigenen, dann denkt sich jeder Realist sein Teil und fällt auf die hübschen Versprechungen nicht mehr herein.
Denn um es mit einem alten afrikanischen Sprichwort zu sagen, der Leopard wechselt seine Flecken nicht, und eine Religion die früher skrupellos über Leichen gegangen ist wird das auch in Zukunft wieder tun, wenn sie Gelegenheit bekommt. (Kriminalgeschichte des Christentums, lesenswert! Aber der Islam ist auch nicht besser, und inzwischen verliert sogar der ach so friedliche Buddhismus seine hübsche Maske - Rohingya-Vertreibung.)
Und wenn eine Religion ganz explizit sagt, daß sie sich gar nicht ändern will und am liebsten auf dem Stand des Mittelalters bliebe (Katholische Kirche), Macht- und Gewaltausübung natürlich eingeschlossen - dann ist jedem Realisten klar, was von ihr zu halten ist, nämlich nichts. Für einen modernen Menschen, der längst besseres hat (Menschenrechte, religionsunabhängige Gesetzgebung und so weiter) ist ein Zurück ins primitive Mittelalter einfach keine Alternative mehr.

Da hilft die fleißige Vermischung des wenigen, was von einem jüdischen Rabbi Jesus bekannt ist, mit heidnischen Inhalten (für die Heiden der Antike waren "Göttersöhne" real, im Judentum dagegen eine Metapher für besonders vor Gott ausgezeichnete Individuen - das Christentum aber machte Jesus wieder zu einem "leiblichen" Gottessohn eindeutig heidnischen Zuschnittes!) genausowenig. Plus die später noch dazuerfundenen Mythologien um die Ersatz-Göttin Maria und die ganzen christlichen Heiligen, wodurch sich zumindest der Katholizismus eigentlich wieder als verkappter Polytheismus entpuppt. In der Antike gab es Götter für jeden Zweck, im Christentum Heilige für jeden Zweck, und Raider heißt jetzt Twix sonst ändert sich nix. Und diesen ganzen Verhau soll man dann glauben??? (Vornehm ans Hirn tipp)

Die Evangelischen haben sich wieder ein wenig auf die Wurzeln besonnen und den Nebengöttern, sorry Heiligen weitgehend die Tür gewiesen, was an den verfälschten Grundlagen nix ändert, weil eben nicht Jesus das Christentum erfunden hat und es auch gar nicht erfunden hätte, der wollte nämlich nur seine eigene Religion reformieren und vielleicht für andere (Heiden) ein wenig öffnen.
Und er ist seit schlappen 2000 Jahren tot wie jeder andere Mensch seiner Zeit, was es ein bißchen dumm klingen läßt wenn Leute heute von sich geben: "Jesus ist mein bester Freund" oder was dieser frommen Phrasen so sind. Der Typ ist tot, so tot wie Buddha und Mohammed und jeder andere antike Religionsgründer, da ist nix mehr mit Freund der einen an der Hand führt. Nur ein bißchen was von seinen Reden hat überlebt, und die sind wegen vielfältiger Verfälschungen mit Vorsicht zu genießen. Was brauchbar erscheint kann jeder gern für sich übernehmen, denn darauf besteht längst kein Copyright mehr. Ergo keine Notwendigkeit organisierter Religion.

Langer Rede kurzer Sinn: organisierte Religion ist in meinen Augen reiner Quatsch, da keinerlei glaubwürdigen Grundlagen vorhanden sind. Glauben an Jesus (den Mythenjesus) oder diesen oder einen anderen Gott genauso, den historischen und damit glaubwürdigen Jesus lasse ich gern da wo er hingehört, nämlich in der Welt vor 2000 Jahren, die schon längst nicht mehr existiert.

Back to me, "Glauben" im religiösen Sinne vermeide ich, weil es einfach an Beweisen für die ganzen Behauptungen mangelt. Moderne Beweise wohlgemerkt, denn die Bibel ist für mich ungefähr so glaubwürdig wie die aus ähnlichen Zeiten stammenden Geschichten aus 1001 Nacht (die übrigens ebenfalls z. T. auf historischen Ereignissen aufbauen). Teile der Bibel sind eh aus älteren, vorjüdischen Überlieferungen gemaust, wer darüber die Wahrheit wissen will muß also zu den sumerischen etc. Originalen greifen, und ganz ehrlich, an deren Götterpantheon glaube ich genausowenig.
Als eifriger Leser von SF und Fantasy bin ich durchaus offen für die Idee, daß es mehr Dinge zwischen Himmel und Erde gibt, aber wenn mir einer damit kommt und das als real hinzustellen versucht, sollte er Beweise liefern können. Sprich wer mir von Ufo-Besuchen erzählt, sollte schon was original Außerirdisches mitbringen und nicht nur fromme Geschichten, die zusammengesponnen oder schlicht gelogen sein können, denn das Maul aufreißen kann jeder.
Zum Thema Seelenwanderung und Wiedergeburt gibt es einiges an modernerer Lektüre, weshalb ich annehmen möchte (Wunschtraum?), daß da was dran sein könnte. Da aber dummerweise die besagte Lektüre klar sagt, daß diese Phänomene sich ganz anders darstellen als die Kirchen und Religionen behaupten, ist auch das wieder ein Minusposten für diese Religionen.

Ansonsten definiere ich mich mehr über das was ich tue und zu tun hoffe als über irgendeinen Glauben, der mehr oder weniger stark von Wunschträumen definiert wird.
Ich teile meine Lebensziele in drei Kategorien ein: in solche die sich in absehbarer Zeit verwirklichen lassen (eigenes Zutun vorausgesetzt), in solche die sich vielleicht langfristig verwirklichen lassen, wenn mir das Glück hold ist, und die dritte Kategorie enthält die Wunschträume, für deren Realisierung im Moment leider gar nichts spricht, von denen zu träumen aber den einen oder anderen drögen Moment versüßt.
Das füllt mein Leben schon aus.
Bin simpel gestrickt, gell? :)


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