Ich hab hier mal etwas aus dem Werk eines alten Mystikers, Jakob Lorber von 1841 über: Die richtende Gottheit
9. Ihr aber sollet nicht beten zu Gott, der da heilig, heilig, heilig ist, denn allein in des Vaters Liebe; denn Gott sind alle Menschen ein Greuel,- nur dem Vater sind sie Kinder.
10. Gottes Heiligkeit ist unantastbar; aber des Vaters Liebe steigt zu den Kindern herab.
11. Gottes Zorn richtet alle Dinge der ewigen Vernichtung zu; aber des Vaters Erbarmung läßt auch sogar jeglichen Traum nimmerdar zugrunde gehen.
12. Von Gott aus muss alles sterben; aber dann kommt das Leben des Vaters über die Toten. Wer da sucht Gott, der wird Ihn verlieren, sich und sein Leben; denn Gott läßt Sich nicht anrühren. Und der Menschen Weisheit, die Ihn sucht, ist Ihm eine greulich anekelnde Torheit und den Suchenden aber unvermeidlich tötend. Denn mit der Weisheit rührt er Gott an; diesen aber kann kein geschaffenes Wesen mit was immer für einem Sinn anrühren und behalten das Leben.
13. Denn Gott ist ein ewiges, allerreinstes, aber auch allerunendlichst heftigstes Feuer, welches nimmerdar erlischt; und wo es der Vater nicht mildern möchte, da würde es alsbald alles auf ewig zerstören. Daher soll jeder Gott fürchten über alles und den Vater aber lieben über alles; denn der Vater ist das allerblankste Gegenteil von Gott.
14. Und doch wäre Gott nicht Gott ohne den Vater, welcher ist die ewige Liebe in Gott; und der Vater aber wäre nicht Vater ohne Gott.
15. Wie aber der Vater ist alles Leben in Gott, so ist auch Gott alle Kraft und Macht im Vater. Ohne den Vater wäre Gott Sich Selbst unaussprechlich; denn alles Wort in Ihm ist der Vater. Der Vater aber wäre nie Vater ohne Gott; und so sind Gott und der Vater eins!
16. Wer also den Vater rührt mit der Liebe, der rührt auch Gott. Wer aber des Vaters vergißt und mit seiner Weisheit nur die Gottheit rühren will, den wird der Vater nicht ansehen; der Gottheit Feuer aber wird ihn ergreifen und ihn zerreißen und vernichten ins Unendliche, daß er sich dann ewig nimmerdar finden wird. Und es wird dann auch nicht leicht mehr geschehen, daß ihn der Vater wieder aus aller Unendlichkeit zusammensuchen und sodann wieder von neuem bilden wird.
17. Wo aber der Vater ist, da ist Gott auch. Aber allein der Vater offenbart Sich den Kindern; Gott aber kann Sich niemandem offenbaren, außer allein durch den Vater, und da offenbart, wie jetzt, der Vater die Gottheit. Wer also Mich hört, sieht und liebt, der hört, sieht und liebt auch Gott. Wer aufgenommen wird vom Vater, der wird auch aufgenommen werden von Gott.
18. Wenn jemand Unwürdigen der Vater nicht annehmen wird, der wird fallen in die Hände der richtenden und vernichtenden Gottheit allein, und da wird kein Erbarmen sein, noch irgendeine Liebe und Gnade!
19. Daher fürchtet die Gottheit; denn es ist schrecklich, in Ihre Hände zu fallen!
20. Aber den Vater liebet! Haltet fest an Seiner Liebe und lasset euch allzeit rühren und führen von der Liebe des Vaters, so werdet ihr den Tod nimmerdar schmecken ewig, außer die Trennung vom Leibe, der da ist ein Fluch der Gottheit, in welchem das Leben aus dem Vater vor dem Zorne der Gottheit geschützt wird durch die schirmende Liebe des Vaters.
21. Aus der Hand Gottes empfängst du den Fluch,- aus der Hand des Vaters aber den Segen der Liebe und alles Lebens aus ihr. Daher halte dich ewig an die Liebe, so wirst du bestehen in der Liebe! Wo du dich aber hälst an die Weisheit, da wirst du vergehen und wirst zunichte verweht werden auf ewig vom Geiste der Gottheit!
Aus: Die Haushaltung Gottes, Bd. 1, Kap. 167, 9 - 21 von Jakob Lorber, 4.12.1841
Wenn man danach geht, dann muss dieser Kampf eher ein Kampf innerhalb der Gottheit selbst sein. Denn hiernach besteht die Gottheit einmal aus dem sogenannten Vater, so wie ihn uns Jesus mitteilte, aus Liebe und Erbarmung und auf der anderen Seite aus dem genauen Gegenteil davon, also quasi Satan, der am liebsten alles vernichten würde und dem die Menschen ein Greul sind. Abgesehen davon passt das auch ganz gut zu diesem zornigen Rachegott des Alten Testamentes und auch zum Gott des Korans, der auf der einen Seite Allbarmherzig sein soll und auf der anderen Seite dem zornigen Rachegott des Alten Testamentes in Nichts nachsteht. Also ein Gott mit zwei Seiten ein und derselbe Medaille. Ich frag mich nur, wieso dieser Gott, wenn er doch am liebsten alles vernichten wollte, dem wir Menschen ein Greul sind, uns dann überhaupt erschaffen haben soll? Da ist es dann wohl besser, gar nichts mit Gott zu tun zu haben und seines Weges zu gehen, sein Leben zu leben und Gott einen guten Mann sein lassen...