Optimist schrieb:Auch wenn das schwer ist, immer umzusetzen und für einen Menschen nicht in jedem Falle umsetzbar ist (das sagt auch die Bibel selbst, dass das kein Mensch schafft), kann man sich aber trotzdem darum bemühen.
Immerhin wird das schon in der Bibel bezweifelt.
Optimist schrieb: 2. „Gewaltverzicht ist Schwächlichkeit“
Friedrich Nietzsche (1844 - 1900), Also sprach Zarathustra III 21, Werke VI/1, 260
Ich sollte nur Feinde haben, die zu hassen sind, aber nicht Feinde zum Verachten:
ihr müsst stolz auf euren Feind sein.
Hier verstehe ich gleich gar nicht, was diese Aussagen darstellen. Bei 3. genauso.
Muss ich einen Feid verachten, dann hat er entweder eine Doppelmoral oder er ist nicht das, was er vorgibt zu sein und handelt im femden Interesse oder auch in mehreren, um einen vorteil davon zu haben.
Will ich stolz auf einen Feind sein, ist er ehrlich und bekämpft mich, weil ihm in dem was ich bin vollständig entgegenstehe, vor allem seiner Überzeugung oder seinen Plänen oder Aufträgen. Er ist mutig, nicht feige und aufrecht.
Optimist schrieb:Hier verstehe ich gleich gar nicht, was diese Aussagen darstellen. Bei 3. genauso.
4. „Die Forderung der Feindesliebe führt zum Hass“
Sigmund Freud (1856
-
1939), Das Unbehagen in der Kultur (1930), Werke XIV 474
Nachdem der Apostel Paulus die allgemeine Menschenliebe zum Fundament seiner christlichen Gemeinde gemacht hatte, war die äußerste Intoleranz des
Christentums gegen die draußen Verbliebenen eine unvermeidliche Folge
geworden.
Falle ich einem Feind um den Hals und tue so als würde ich ihn lieben, ist das eine Lüge, Niemand liebt seinen Feind, aber er kann ihn aktzeptieren. Wer sich zu so einer Liebe zwingt, schürt Hass und zwar beim Feind, weil der das für unehrlich hält.
Optimist schrieb: Finde ich sehr an den Haaren herbeigezogen von Freud. Ein Christ sollte eben alles andere als intolerant sein, DAS besagt die Lehre von Jesus.
5. „Die Feindesliebe gehört zur Gesinnungs- nicht zur Verantwortungsethik“
Max Weber
, Politik als Beruf (1919), Ges. polit. Schriften, Tübingen 1974, 550f
Mit der Bergpredigt ... ist es eine ernstere Sache, als die glauben, die diese
Gebote heute gern zitieren. ... Wenn es in Konsequenz der akosmistischen
Liebesethik heißt: „dem Übel nicht widerstehen mit Gewalt“
– so gilt für den
Politiker der Satz: du sollst dem Übel gewaltsam widerstehen, sonst
– bist du für seine Überhandnahme verantwortlich.
Wer einem Übel nicht widersteht, läßt es wachsen, Widerstand erfordert immer Gewalt, ansonsten erliegt man dem Übel. Also es kann Zwang bei sich selbst deswegen vorhanden sein oder bei einem Anderen, einem Gegner.
Optimist schrieb: Im Gegensatz dazu ist der Wert des Menschen für Jesus nicht durch
irgendeine gegebene Qualität oder den Gehalt seines Seelenlebens bestimmt,
sondern allein dadurch, wie der Mensch sich im Hier und Jetzt seiner Existenz
entscheidet.
sehe ich nicht so. Beides zählt für Jesus.
Ob das beides für Jesus zählt, heißt noch nicht, ob es für jeden oder alle Menschen umsetzbar ist, das erstmal zu aktzeptieren, wäre tolerant, alles Andere Dogmatismus.
Optimist schrieb:Alles andere dieser Punkte ist für mich einfach nur unverständliches Kauderwelch und Geschwurbel.
Da du scheinbar mit den soziologischen und philosophischen Schriften nicht auskennst, ist diese Schlußfolgerung logisch aber schlicht und ergreifend nur deshalb ablehnend, weil sich nicht alles auf Ansichten bezieht, die für die Gesellschaft von mehr als 2000 Jahren typisch waren, aber mit unserer nur wenig gemein haben.