@clas Im Gegenteil: gerade dermaßen kompliziert ablaufende Vorgänge wie eben genetische Codes sehe ich eher als Abfolge von Reaktionen denn als Folge eines schöpfenden Wesens, noch dazu eines angeblich intelligenten.
Für meinen Geschmack würde man einen Schöpfer eben an weniger komplizierten und vor allem an weniger anfälligen Mechanismen erkennen. An Geschöpfen, die sich nicht oder nicht drastisch verändern.
Es gebe in solchen Geschöpfen dann auch nichts, was im Prinzip unsinnig ist. Gibt da ein schönes Video einer Demonstration in einem Hörsaal, in dem Richard Dawkins und ein paar Veterinäre einen Giraffenhals obduzieren. Dabei wird schön demonstriert, wie ein bestimmter Nerv, der in anderen tierischen und menschlichem Hälsen recht kurz ist, im Laufe der revolutionären Entwicklung bei Giraffen einen irrsinnig langen Umweg genommen hat - obwohl es einen weitaus intelligenteren, da kürzeren, Weg gegeben hätte. Was Dawkins natürlich damit kommentiert, dass "intelligent" wohl nicht so aussähe.
Geschöpfte Geschöpfe würden einfach nichts Unnötiges mit sich rumschleppen (zB Blinddarm, oder wozu brauchen Männer Nippel?) - ein guter, intelligenter Designer hätte es von vornherein nicht angelegt.
Gläubige weisen gerne darauf hin, dass alles Schöne oder Faszinierende ein Beweis für einen intelligenten Schöpfer wäre, während sie aber gleichzeitig andere Dinge, die das widerlegen würden, entweder den Schöpfer oder die Intelligenz, nicht anführen.
Wenn man schon Details aus der Natur zu Demonstrationszwecken raus pickt, dann bitte alle, auch jene, die einen nur den Kopf schütteln lassen, und nicht nur jene, die einen Bewunderung abringen.
Hinzu kommt, dass für alles, was heute "funktioniert", im Laufe der Entwicklung von Leben auf diesem Planeten genug andere(s) ausgestorben sind, also nicht mehr funktionierten. Und in Zukunft auch nicht mehr da sein könnten. Auch Aussterben ganzer Zweige des Lebens lässt sich mEn nicht mit einem Schöpfer von Leben vereinbaren. Es sei denn, er wäre entweder ein Pfuscher, der alle paar Jahrmillionen seinen Mist wieder in die Tonne kicken muss, oder launenhaft und gelangweilt.
Sinngemäß gilt das Gleiche für sämtliche Krankheiten. Wozu Lebewesen (Bakterien, Viren) schaffen, die anderen Lebewesen das Leben verkürzen oder zur Hölle machen?
Warum werden Lebewesen überhaupt krank? Einem intelligenten Schöpfer sollte es möglich sein, das zu verhindern oder erst mal gar nicht einzubauen. Man hat den Eindruck, dass dieser Schöpfer die Eigenschaften seiner Materialien nicht wirklich gut kennt oder sie nicht sachgerecht verwendet. Nicht gerade intelligent.
Wozu diese Sollbruchstelle, diese Sterblichkeit? Um Neues auszuprobieren? Weil das erste Modell nicht gut genug war? Auch hier hapert es dann wohl ein bisschen an der Intelligenz.
Oder doch Langeweile?