Ist Leben nach dem Leben möglich?
18.04.2015 um 11:17@Nicolaus
Hi Nicolaus,
deine Beiträge gefallen mir, wie auch die kritischen Kommentare von @geeky, weil sie immer eine Beweisführung oder eine gewisse Logik oder Begründbarkeit fordern, und kein adaptierter oder selbst ausgedachter esoterischer Firlefanz ungeschoren davon kommt.
Der Reinkarnationslehre kann man sich schon mit einer gewissen Beweisführung und Logik nähern, bei der wissenschaftlichen Ratio beginnend - bis hin zur Idee oder Hypothese, wie sie die Hindus z. B. missionieren, das aber nur in kleinen Schritten.
@all Lasst uns eine Reise machen, und jeder mag selbst entscheiden, wie weit er mitgehen möchte.
Grundlage der Reinkarnationslehre ist Karma oder das Gesetz von Ursache und Wirkung, wonach alles was von einem ausgeht, zu gegebener Zeit auf ihn zurückkommt, mit anderen Worten, das Handlungen bestimmte Folgen haben. Dieses Gesetz ist geistiger Natur und nicht - wie die 10 Gebote - der Überlieferung nach in Stein gemeißelt worden. Es gelten der Idee nach keine wissenschaftlichen Beweismaßstäbe, da es sich um eine Kraft oder Macht handelt, die nicht wägbar ist und deren Verläufe nicht allgemein reproduzierbar sind.
Unsere Reise in 10 Schritten beginnt beim Groben und führt immer weiter ins Subtile.
1. Annäherung
Als Kind fassen wir - trotz Warnung der Eltern - auf eine heiße Herdplatte (Ursache) und verbrennen uns dabei die Finger (Wirkung). Das Karma „Ursache - Wirkung - Prinzip“ ist hier für jedermann klar und verständlich und plausible Beispiele dieser Art gibt es vom Überfahren der roten Ampel bis zum Trinken von Alkohol mit dem Rausch als Wirkung unendlich viele. Dass dem so ist, wissen wir aus eigener Anschauung und Erfahrung.
2. Annäherung
Das Korsakow-Syndrom (Wirkung) beschreibt Störungen des Lang- und Kurzzeitgedächtnisses mit Konfabulationen, Konzentrationsminderungen und Orientierungsstörungen. Ursachen können u. a. sein Intoxikationen, Alkoholismus, Infektionskrankheiten (Typhus) … Oder nehmen wir als weiteres Beispiel die vaskuläre Demenz (Wirkung), sie ist durch Gefäßveränderungen und Durchblutungsstörungen im Gehirn bedingt, häufig verursacht durch eine Verkalkung der Gefäße. Der Vorgang im Körper entzieht sich unserer Beobachtung; er kann jedoch mit hinreichender wissenschaftlicher Relevanz festgestellt werden, weswegen bei bestimmten organisch nachweisbaren Erkrankungen das Ursache - Wirkung Prinzip allgemein anerkannt und akzeptiert wird.
3. Annäherung
Bereits fragwürdiger wird es bei neurotischen Erkrankungen. Kommt es während der Entwicklung des Kindes zu einer Störung, z. B. in der oralen Phase, kann sich aus psychoanalytischer Sicht daraus eine narzisstische, schizoide oder Borderline-Persönlichkeitsstörung entwickeln oder später mal Angst- und Kontaktstörungen auftreten oder psychosomatische Erkrankungen, und gerade bei letzteren wird es dann besonders schwierig der somatischen Symptomatik (Wirkung) die tatsächliche Ursache zuzuordnen. Aber auch hier, denke ich, steht das Ursache - Wirkung - Prinzip für insofern gebildete Menschen außer Frage, auch wenn der wissenschaftliche Nachweis zwischen Ursache und Wirkung schwerer zu führen ist als bei den vorherigen Annäherungen.
4. Annäherung
Wir kennen die Debatten um die Willensfreiheit mit - wenn überhaupt - geringen Spielräumen des Individuums seinen Weg willentlich (mit)bestimmen zu können. Das meiste ist wohl determiniert, wir sind von Geburt an konditioniert und auch die Umwelteinflüsse und das Gesamtgefüge bestimmen weitgehend das was wir denken und wie wir handeln. Es gibt eine Ursache – Wirkung – Kette. Diese ist allerdings nicht zu beweisen, weswegen die Diskussionen darüber intellektuell, mit synthetischen Denkoperationen und anhand von Erfahrensbeispielen, geführt werden.
5. Zwischenergebnis
In der Dualität herrscht mit hoher Wahrscheinlichkeit in weiten Bereichen der menschlichen Existenz das Gesetz von Ursache und Wirkung im Denken und Handeln, was zu allen Zeiten anhand von Beobachtungen von Verläufen erkannt wurde. Man denke an das Wort des Hiob: was ich befürchtet habe, ist über mich gekommen u. v. m. bis hin zu den heutigen Methoden des Future pacing in der Psychotherapie, um eine sich selbst erfüllende Prophezeiung anzustoßen: „Schau weit voraus auf den Punkt, von dem aus du zurückblickst“. Markus 11.24 ist eine Bibelstelle, die zu unserer neuzeitlichen Psychologie des Future pacing passt.
6. Annäherung
In der Karmalehre werden meistens typische Entsprechungen ins Feld geführt: Wenn ich z. B. jemanden beraube, werde ich irgendwann selbst beraubt werden oder wenn ich jemanden barbarisch misshandele, werde ich irgendwann selbst barbarisch misshandelt werden. Nun, hier konnte man beobachten, dass dies über eine Lebensspanne hinweg bei vielen Menschen eben nicht der Fall gewesen ist. Viele Diktatoren, die unzählige Menschen abgeschlachtet haben, sind in hohem Alter satt und selbstzufrieden gestorben. Das ist ein Fakt, an dem es keinen Zweifel gibt.
7. Annäherung
Um dieser scheinbaren Ungerechtigkeit willen, sieht das (von wem auch immer aufgestellte Karmagesetz) die Wiedergeburt in einem anderen Körper vor (Seelenwanderung), mit entsprechender späterer Abgeltung. Meist verbunden mit der Vorstellung einer typischen oder ähnlichen Entsprechung (s. o.). Für die Reinkarnationsidee gibt es keinerlei Beweise, aber diskussionswürdige Erklärungen über verschiedene Phänomene wie ungewöhnliches Verhalten in der frühen Kindheit mit ungewöhnlichen (Erwachsenen)Spielen oder ungewöhnliche Begabungen und Fähigkeiten, wie auch spezielle Temperamente (selbst bei siamesischen Zwillingen), scheinbar irrationale Aggressionen, unerklärliche posttraumatische Belastungsstörungen trotz behüteter Kindheit oder auch bei Erwachsenen im Traumerleben, wie z. B. Bekanntschaften aus früheren Leben, die im Traum immer wieder „auftauchen“, oder im tatsächlichen Leben, wenn man jemandem begegnet, und dieser Mensch - sicher gefühlt - einem schon lange und sehr vertraut vorkommt und vieles mehr. Das meiste davon ist subjektiv und - wie gesagt - nicht beweisbar im Sinne wissenschaftlicher Maßstäbe, ohne Frage.
8. Annäherung
Jetzt wollen wir mal darüber nachdenken, wo das „Ich“ verortet ist, wo es sich finden lässt. Da haben Generationen von Medizinern im Körper nachgesehen – und sind bis heute nicht fündig geworden, oder ich bin nicht auf dem neuesten Stand. Maturana hat 1985 in seinem Werk „Erkennen: Die Organisation und Verkörperung von Wirklichkeit“ geschrieben, dass der Kortex keine Zentrum des (Ich-) Bewusstseins ist und das es nirgendwo im Nervensystem des Menschen so etwas gibt. Was nach Marurana zur Folge hat, dass das „Ich“ nur ein mentales Konstrukt ist, das im sprachlichen Raum existiert, insofern es sich um ein Phänomen handelt, das außerhalb des Körpers angesiedelt ist.
9. Annäherung
Wir kennen die Multiple Persönlichkeitsstörung oder die Existenz von zwei oder mehr verschiedenen Persönlichkeiten innerhalb eines Individuums, wobei jede Persönlichkeit, jedes „Ich“ eine voll integrierte und komplexe Ganzheit mit einmaligen Wahrnehmungen, Erinnerungen, Verhaltensmustern und sozialen Beziehungen ist, die sämtlich das Wesen der Handlungen des Betroffenen bestimmen, wenn die betreffende Persönlichkeit dominiert. So treten Veränderungen der Stimmlagen und -modulationen, Augenreaktionen und andere Reaktionen auf physische und psychische Stimulation auf, Unterschiede in Handschrift, Syntax, Stimme, Akzent Gesichtsausdruck und Körperaltung … (aus der Dissertation von Klische – Transpersonale Entwicklung, Stufenweg des erleuchteten Geistes, S. 15).
Wenn ein Individuum (Körper) von verschiedenen Seelen oder Persönlichkeiten „bewohnt“ sein kann, die im Individuum nicht lokalisierbar sind, ist es da nicht auch möglich, dass so eine Persönlichkeit in neuem Gewand „erscheint“ – Reinkarnation? Diese Frage muss sich jeder selber beantworten.
10 Annäherung
Wenn man der Idee der Reinkarnation zustimmt, sollte man dabei allerdings nicht vergessen, dass wie in einer Inkarnation jeder Gedanke und jede Handlung lediglich zu einer Konditionierung führt, die Ähnliches anzieht (ins Leben zieht). Gleiches gesellt sich zu Gleichem, Hooligans finden zueinander wie Gelehrte und Künstler. Mehr nicht. Wenn ich mein Leben als marodierender Söldner führen will, finde ich mich früher oder später in einer solchen Truppe Gleichgesinnter wieder und komme dabei gegebenenfalls selber um. In einem nächsten Leben kann sich eine solche negative Konditionierung bereits dadurch entladen, dass ein Junge mit einem Luftgewehr auf Spatzen ballert – bis er die Unsinnigkeit erkennt und das Verhalten abstellt. Damit ist der alte Brei gegessen. Irgendwelche Korrelationen z. B. zwischen Vergewaltigungsopfer und angeblich vorgeburtlichen Fehlverhalten - sind menschenverachtend absurd, zeigen nur, dass der Individuationsprozess nicht ansatzweise verstanden wurde. Die gute Nachricht zum Schluss: ALLES ist gegessen, wenn die geistige Transformation erfolgt ist, dann ist jedes noch so schlimme Karma von einem Augenblick zum anderen erloschen. FREI-SEIN. Dann entpuppt sich die ganze Hinduistische Philosophie zu Karma und Reinkarnation…als Illusion.
Gloria in excelsis Deo
Hi Nicolaus,
deine Beiträge gefallen mir, wie auch die kritischen Kommentare von @geeky, weil sie immer eine Beweisführung oder eine gewisse Logik oder Begründbarkeit fordern, und kein adaptierter oder selbst ausgedachter esoterischer Firlefanz ungeschoren davon kommt.
Der Reinkarnationslehre kann man sich schon mit einer gewissen Beweisführung und Logik nähern, bei der wissenschaftlichen Ratio beginnend - bis hin zur Idee oder Hypothese, wie sie die Hindus z. B. missionieren, das aber nur in kleinen Schritten.
@all Lasst uns eine Reise machen, und jeder mag selbst entscheiden, wie weit er mitgehen möchte.
Grundlage der Reinkarnationslehre ist Karma oder das Gesetz von Ursache und Wirkung, wonach alles was von einem ausgeht, zu gegebener Zeit auf ihn zurückkommt, mit anderen Worten, das Handlungen bestimmte Folgen haben. Dieses Gesetz ist geistiger Natur und nicht - wie die 10 Gebote - der Überlieferung nach in Stein gemeißelt worden. Es gelten der Idee nach keine wissenschaftlichen Beweismaßstäbe, da es sich um eine Kraft oder Macht handelt, die nicht wägbar ist und deren Verläufe nicht allgemein reproduzierbar sind.
Unsere Reise in 10 Schritten beginnt beim Groben und führt immer weiter ins Subtile.
1. Annäherung
Als Kind fassen wir - trotz Warnung der Eltern - auf eine heiße Herdplatte (Ursache) und verbrennen uns dabei die Finger (Wirkung). Das Karma „Ursache - Wirkung - Prinzip“ ist hier für jedermann klar und verständlich und plausible Beispiele dieser Art gibt es vom Überfahren der roten Ampel bis zum Trinken von Alkohol mit dem Rausch als Wirkung unendlich viele. Dass dem so ist, wissen wir aus eigener Anschauung und Erfahrung.
2. Annäherung
Das Korsakow-Syndrom (Wirkung) beschreibt Störungen des Lang- und Kurzzeitgedächtnisses mit Konfabulationen, Konzentrationsminderungen und Orientierungsstörungen. Ursachen können u. a. sein Intoxikationen, Alkoholismus, Infektionskrankheiten (Typhus) … Oder nehmen wir als weiteres Beispiel die vaskuläre Demenz (Wirkung), sie ist durch Gefäßveränderungen und Durchblutungsstörungen im Gehirn bedingt, häufig verursacht durch eine Verkalkung der Gefäße. Der Vorgang im Körper entzieht sich unserer Beobachtung; er kann jedoch mit hinreichender wissenschaftlicher Relevanz festgestellt werden, weswegen bei bestimmten organisch nachweisbaren Erkrankungen das Ursache - Wirkung Prinzip allgemein anerkannt und akzeptiert wird.
3. Annäherung
Bereits fragwürdiger wird es bei neurotischen Erkrankungen. Kommt es während der Entwicklung des Kindes zu einer Störung, z. B. in der oralen Phase, kann sich aus psychoanalytischer Sicht daraus eine narzisstische, schizoide oder Borderline-Persönlichkeitsstörung entwickeln oder später mal Angst- und Kontaktstörungen auftreten oder psychosomatische Erkrankungen, und gerade bei letzteren wird es dann besonders schwierig der somatischen Symptomatik (Wirkung) die tatsächliche Ursache zuzuordnen. Aber auch hier, denke ich, steht das Ursache - Wirkung - Prinzip für insofern gebildete Menschen außer Frage, auch wenn der wissenschaftliche Nachweis zwischen Ursache und Wirkung schwerer zu führen ist als bei den vorherigen Annäherungen.
4. Annäherung
Wir kennen die Debatten um die Willensfreiheit mit - wenn überhaupt - geringen Spielräumen des Individuums seinen Weg willentlich (mit)bestimmen zu können. Das meiste ist wohl determiniert, wir sind von Geburt an konditioniert und auch die Umwelteinflüsse und das Gesamtgefüge bestimmen weitgehend das was wir denken und wie wir handeln. Es gibt eine Ursache – Wirkung – Kette. Diese ist allerdings nicht zu beweisen, weswegen die Diskussionen darüber intellektuell, mit synthetischen Denkoperationen und anhand von Erfahrensbeispielen, geführt werden.
5. Zwischenergebnis
In der Dualität herrscht mit hoher Wahrscheinlichkeit in weiten Bereichen der menschlichen Existenz das Gesetz von Ursache und Wirkung im Denken und Handeln, was zu allen Zeiten anhand von Beobachtungen von Verläufen erkannt wurde. Man denke an das Wort des Hiob: was ich befürchtet habe, ist über mich gekommen u. v. m. bis hin zu den heutigen Methoden des Future pacing in der Psychotherapie, um eine sich selbst erfüllende Prophezeiung anzustoßen: „Schau weit voraus auf den Punkt, von dem aus du zurückblickst“. Markus 11.24 ist eine Bibelstelle, die zu unserer neuzeitlichen Psychologie des Future pacing passt.
6. Annäherung
In der Karmalehre werden meistens typische Entsprechungen ins Feld geführt: Wenn ich z. B. jemanden beraube, werde ich irgendwann selbst beraubt werden oder wenn ich jemanden barbarisch misshandele, werde ich irgendwann selbst barbarisch misshandelt werden. Nun, hier konnte man beobachten, dass dies über eine Lebensspanne hinweg bei vielen Menschen eben nicht der Fall gewesen ist. Viele Diktatoren, die unzählige Menschen abgeschlachtet haben, sind in hohem Alter satt und selbstzufrieden gestorben. Das ist ein Fakt, an dem es keinen Zweifel gibt.
7. Annäherung
Um dieser scheinbaren Ungerechtigkeit willen, sieht das (von wem auch immer aufgestellte Karmagesetz) die Wiedergeburt in einem anderen Körper vor (Seelenwanderung), mit entsprechender späterer Abgeltung. Meist verbunden mit der Vorstellung einer typischen oder ähnlichen Entsprechung (s. o.). Für die Reinkarnationsidee gibt es keinerlei Beweise, aber diskussionswürdige Erklärungen über verschiedene Phänomene wie ungewöhnliches Verhalten in der frühen Kindheit mit ungewöhnlichen (Erwachsenen)Spielen oder ungewöhnliche Begabungen und Fähigkeiten, wie auch spezielle Temperamente (selbst bei siamesischen Zwillingen), scheinbar irrationale Aggressionen, unerklärliche posttraumatische Belastungsstörungen trotz behüteter Kindheit oder auch bei Erwachsenen im Traumerleben, wie z. B. Bekanntschaften aus früheren Leben, die im Traum immer wieder „auftauchen“, oder im tatsächlichen Leben, wenn man jemandem begegnet, und dieser Mensch - sicher gefühlt - einem schon lange und sehr vertraut vorkommt und vieles mehr. Das meiste davon ist subjektiv und - wie gesagt - nicht beweisbar im Sinne wissenschaftlicher Maßstäbe, ohne Frage.
8. Annäherung
Jetzt wollen wir mal darüber nachdenken, wo das „Ich“ verortet ist, wo es sich finden lässt. Da haben Generationen von Medizinern im Körper nachgesehen – und sind bis heute nicht fündig geworden, oder ich bin nicht auf dem neuesten Stand. Maturana hat 1985 in seinem Werk „Erkennen: Die Organisation und Verkörperung von Wirklichkeit“ geschrieben, dass der Kortex keine Zentrum des (Ich-) Bewusstseins ist und das es nirgendwo im Nervensystem des Menschen so etwas gibt. Was nach Marurana zur Folge hat, dass das „Ich“ nur ein mentales Konstrukt ist, das im sprachlichen Raum existiert, insofern es sich um ein Phänomen handelt, das außerhalb des Körpers angesiedelt ist.
9. Annäherung
Wir kennen die Multiple Persönlichkeitsstörung oder die Existenz von zwei oder mehr verschiedenen Persönlichkeiten innerhalb eines Individuums, wobei jede Persönlichkeit, jedes „Ich“ eine voll integrierte und komplexe Ganzheit mit einmaligen Wahrnehmungen, Erinnerungen, Verhaltensmustern und sozialen Beziehungen ist, die sämtlich das Wesen der Handlungen des Betroffenen bestimmen, wenn die betreffende Persönlichkeit dominiert. So treten Veränderungen der Stimmlagen und -modulationen, Augenreaktionen und andere Reaktionen auf physische und psychische Stimulation auf, Unterschiede in Handschrift, Syntax, Stimme, Akzent Gesichtsausdruck und Körperaltung … (aus der Dissertation von Klische – Transpersonale Entwicklung, Stufenweg des erleuchteten Geistes, S. 15).
Wenn ein Individuum (Körper) von verschiedenen Seelen oder Persönlichkeiten „bewohnt“ sein kann, die im Individuum nicht lokalisierbar sind, ist es da nicht auch möglich, dass so eine Persönlichkeit in neuem Gewand „erscheint“ – Reinkarnation? Diese Frage muss sich jeder selber beantworten.
10 Annäherung
Wenn man der Idee der Reinkarnation zustimmt, sollte man dabei allerdings nicht vergessen, dass wie in einer Inkarnation jeder Gedanke und jede Handlung lediglich zu einer Konditionierung führt, die Ähnliches anzieht (ins Leben zieht). Gleiches gesellt sich zu Gleichem, Hooligans finden zueinander wie Gelehrte und Künstler. Mehr nicht. Wenn ich mein Leben als marodierender Söldner führen will, finde ich mich früher oder später in einer solchen Truppe Gleichgesinnter wieder und komme dabei gegebenenfalls selber um. In einem nächsten Leben kann sich eine solche negative Konditionierung bereits dadurch entladen, dass ein Junge mit einem Luftgewehr auf Spatzen ballert – bis er die Unsinnigkeit erkennt und das Verhalten abstellt. Damit ist der alte Brei gegessen. Irgendwelche Korrelationen z. B. zwischen Vergewaltigungsopfer und angeblich vorgeburtlichen Fehlverhalten - sind menschenverachtend absurd, zeigen nur, dass der Individuationsprozess nicht ansatzweise verstanden wurde. Die gute Nachricht zum Schluss: ALLES ist gegessen, wenn die geistige Transformation erfolgt ist, dann ist jedes noch so schlimme Karma von einem Augenblick zum anderen erloschen. FREI-SEIN. Dann entpuppt sich die ganze Hinduistische Philosophie zu Karma und Reinkarnation…als Illusion.
Gloria in excelsis Deo