@Pan_narrans Pan_narrans schrieb:Sobald Leben entstanden ist, verbraucht es ja auch die Ausgangsstoffe. Aminosäuren werden ja z.B. schnell aufgenommen und verbaut. Das verhindert effektiv, dass Leben hier auf der Erde nochmals entsteht.
Ähm, irgendwie erklärst Du gerade, wieso Lebensentstehung unwahrscheinlich ist. Denn auch wenn Aminosäuren selbst im All vorkommen, so zerfallen Peptide und Polypeptide auch wieder ganz schnell, wenn sie nicht "schnell aufgenommen" und unter geschützten Bedingungen konserviert werden.
Ich habe nicht ohne Grund Randbedingungen angesprochen, Orte, in denen bereits bestehendes Leben dünn genug gesät ist, um nicht "schnell aufgenommen" zu haben, was an Bausteinen so rumfleucht und kreucht.
Pan_narrans schrieb:Und zwei- oder dreihundert Millionen Jahre ist jetzt auch nicht so die Zeit, wenn man das mal aufs Ganze sieht.
Zwei bis dreihundert Millionen Jahre sind
verdammt viel Zeit für die Lebensentstehung. Die ist eher ne Sache von Minuten oder Tagen oder so. Eben damit die vorne im Aufbau befindliche Zelle nicht hinten wieder zerfällt. Leben, erst einmal entstanden, kann sich dann hunderte von Millionen Jahre Zeit lassen mit dem Evolvieren. Aber ne halbfertige Zelle gibt ihren Entwicklungsstand nicht an die nächste Generation von Entstehungsversuchen weiter.
Was via try and error hundert Millionen Jahre braucht, kann auch in hundert Milliarden Jahren noch ausstehen. Zätz ze Probläm. Mit dem infiniten Monkey gelangst Du schnell mal über die Lebensdauer eines lebensfreundlichen Planeten hinaus. Oder über die Lebensdauer von Atomen. Und dann isses Essig mit "nur genügend Zeit" zum Pushen jeder Wahrscheinlichkeit gegen die Eins.
Leben
ist passiert - gottlob! Aber deswegen muß es nicht wahrscheinlich sein. Wir hättens gerne so. Längst ist die Hybris nicht mehr die Einzigartigkeit unseres Daseins, sondern unsere naturgesetzliche Zwangsläufigkeit, die wir uns so sehr wünschen, daß wir sie für bewiesen, naheliegend odgl. halten und Alternativen als vermessen usw. diffamieren. Die Vierte Kränkung der Menschheit ist (als Möglichkeit) das "Versehen" der nicht zu erwartenden Entstehung. Nicht die "Gefahr", nicht allein zu sein, sondern genau dieses Alleinsein rückt uns weg von dem letzten Zentrum, das uns geblieben ist, die wissenschaftliche Notwendigkeit. Dafür kommt man auch mit völlig unbrauchbaren Vergleichen wie dem naturgesetzlichen Auftrennen von Wasser und Öl.
Pertti