nocheinPoet schrieb:Alleine von Aminosäuren die es ja im All mehr oder weniger auch so gibt ist es bis zu einem Protein noch ein weiter Weg. Um dann aber eine dynamische Zelle zu haben ist es noch mal ein ganz anderer Weg. Ein Haufen Ziegelsteine gibt auch nicht mal eben ein WTC.
Es ist nur so, dass man bereits weiß, dass man hier nicht mit dem rein statistischen Zufall operieren darf, sondern mit dem kumulativen Zufall. Und was Stoffwechselwege betrifft, die u.a. zu Peptiden und zu RNA führen, ist man heute auch schon viel weiter.
Ja, und selbst für den Schritt, der der qualitativ anspruchsvollste ist (Entstehung der Translation) gibt es plausible Modelle, die ihn erklärbar werden lassen, auch wenn eine Laborsimulation noch aussteht, weil die flankierenden Prozesse einstweilen noch zu komplex sind, um sie nachstellen zu können.
Insofern: Doch, die Entstehung der ersten Zellen ist naturwissenschaftlich erklärbar - sogar auf verschiedenen Wegen. Was noch aussteht, ist die Prüfung der verschiedenen Hypothesen, um einer Entscheidung näher zu kommen, welche eher zutreffend ist und welche eher nicht.
nocheinPoet schrieb:Meine Intention war eine ganz andere, es wurde hier von der naturwissenschaftlichen Seite recht arrogant wirkend argumentiert, der Eindruck kann entstehen, als ob man nun die Weisheit mit den größten Löffeln gegessen hätte und die Naturwissenschaft ja nun im Grunde alles erklären kann und erklärt und es da keine großen Fragen oder offen Punkte mehr zu gibt.
Offene Punkte wird es bei diesem Thema immer geben, weil man eben nicht alles einfach mal so im Labor durchlaufen lassen kann. Aber dies betrifft die Testphase. Erklärungsansätze, also Hypothesen bzw. in fortgeschrittenerem Maße Theorien, gibt es etliche. Und dies zeigt, dass die Naturwissenschaft bezüglich der Entstehung der ersten Zellen keine unerklärten oder gar unerklärlichen Lücken ausmachen konnte.
Und ja, prinzipiell ist jede Theorie oder Hypothese falsifizierbar, deshalb muss man ja prüfen. Und bei mehreren konkurrierenden Hypothesen - wie hier präsent - muss man einstweilen mit dieser Offenheit bezüglich der Entscheidungsfindung leben. Das belegt jedoch nicht, dass die Naturwissenschaft den Weg zu den ersten Zellen nicht erklären könne. Erklärungen gibt es.
nocheinPoet schrieb:Gibt auch einen Namen dazu, ist ein Paradox in der Biologie, gibt dann noch eines, nämlich die Entwicklung der Intelligenz wie wir sie haben, auch das war nicht zwingend durch die Evolution gegeben.
Evolution hat keine Voraussicht, so dass das, was am Ende dabei herauskommt, nicht vorab irgendwie festgelegt wäre. Wir können lediglich aus der Rückschau versuchen, so detailliert wie möglich den Weg nachzuvollziehen. Daran ist nichts paradox, wenn der Weg gangbar gewesen ist.
Nur wenn es Indizien dafür gäbe, dass so ein Weg grundsätzlich niemals hätte beschritten werden können, läge ein Paradox vor. Aber solche Indizien gibt es nicht - weder für die Entstehung des Lebens in gestalt erster zellen, noch für die Entstehung von Intelligenz bei unseren tierischen Vorfahren.