@Bublik79Bublik79 schrieb:Wo kommt das Vorhanden her und wer sagt was vorhanden ist?
Bei der Erklärung von ”Vorhandensein“ muss man sehr aufpassen, denn es gibt zwei Qualitäten von Vorhandensein.
Erstens:
Vorhandensein im Sinne von ”Es gibt ...“ meint immer nur eine Wechselwirkung. Wir verstehen die meisten Wechselwirkungen als Dinge und Gegenstände und geben ihnen während ihrer Wirkungsdauer bestimmte Namen und Bezeichnungen. Das heißt, wir verdinglichen die Welt. Das ist ziemlich naiv, aber wir finden das ganz toll.
”Es gibt ...“ ist gleichbedeutend mit dem gegenseitigen Bezeugung unserer sinnlich/kognitiven Fähigkeiten im Sinne von ”So ist es“. Auch bezieht es sich immer nur auf Denjenigen, der bezeugt. Das heißt: Wenn du von der Wechselwirkung namens ”M6“, welche für mein Fahrzeug steht, keine Kenntnis hast, dann ist mein Wagen für dich praktisch nicht vorhanden.
Diese Qualität von Vorhandensein sind die sogenannten raumzeitlichen Aspekte. Das heißt, etwas Vorhandenes ist zum einen charakterisierbar durch eine bestimmte Form (Raum), mit der es sich von etwas anderem unterscheiden lässt, sowie von einer Dauer (Zeit), während der es das sein kann, was es ist. Wenn eine dieser beiden Aspekte fehlt, können wir es nicht als vorhanden bemerken.
Hinweis: Es ist gar nicht möglich, das einer dieser beiden Aspekte fehlen könnte, wie Albert Einstein aufgezeigt hat. Leider hat er einen etwas unglücklich gewählten Namen dafür verwendet, in dem er Raum und Zeit einfach zur Raumzeit ernannte, obwohl es nicht als Addition verstanden werden darf.
Diese Art von Vorhandensein beschreibt daher stets nur Veränderlichkeiten.
Zweitens:
Mit ”echtem“ Vorhandensein hat das nix zu tun. Denn etwas tatsächlich Vorhandenes ist nicht nur manchmal, sondern immer vorhanden. Für ein derart höchst qualitatives Vorhandensein darf es keinen Zeitpunkt geben, an dem man sagt: ”Es ist nicht vorhanden“.
Ein solches Vorhandensein ist auch nicht mit den raumzeitlichen Kriterien beschreibbar, weil diese ja nur Veränderlichkeiten beschreiben.
Das höchste Vorhandensein das ich kenne, welches weder eine Form und eine Dauer hat, nenne ich Aufmerksamkeit. Alle zuvor genannten raumzeitlichen Wechselwirkungen bedürfen Aufmerksamkeit, weil es sonst zu keiner Aktion oder Reaktion kommen könnte, da eine solche überhaupt nicht bemerkt würde.