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Der Augenblick - über Selbstfindung und die Welt
20.12.2014 um 14:35Der Augenblick - über Selbstfindung und die Welt
//
Dieser Text ist lang, das ist wahr...
Daher werden die meisten wohl niemals verstehen, worum es mir hier geht, wenn sie nie die nötige Neugier entwickelt hatten, mir zu folgen. Ich habe etwas für mich entdeckt, das ich meinen Mitmenschen nicht vorenthalten möchte. Ich habe verstanden, was es ist, das das Leben so lebenswert macht. Dabei meine ich natürlich keine Güter. Ich meine damit, dass es selbstverständlich mehr gibt, als wir sehen. Dass dem Leben etwas Höherem zuteil werden kann, wenn man sich vor Augen führt, dass mit dem Auge quasi ein sich selbst reflektierendes Universum hervorkam - doch dazu möchte ich später noch viel näher eingehen.
//
Über Selbstfindung...
Seit ich ein kleines Kind gewesen war, wusste ich, ich will etwas in der Welt verändern. Ich wusste, dass etwas in der Welt nicht stimmt. Ich wusste nicht warum, es war einfach selbstverständlich, weil ich in einer Umgebung aufwuchs, in der es normal ist, unmenschlich zu sein? Oder gerade deswegen? Ich hatte mich oft gefragt: "Wer bin Ich?" - naja, durch diesen Schritt gehen alle Kinder irgendwann mal. Tja, und eine im Mainstream schwimmende Gesellschaft bringt nun mal hervor unzählige Freigeister, Querdenker, Kritiker uns alle werden sich fragen: Verlieren wir uns selbst? Die einen sagen man selber sei dies, die anderen sagen man selber sei das... Nie sehen sie in dir das, was für alle gilt, dass man lediglich eine Rolle spielt. Irgendwann hat man sich so sehr festgefahren in diese Rolle, dass man vergisst wer man eigentlich ist.
Ich bin hier um mich zu erinnern, wer ich bin.
Es ist schwer zu sagen, wer Ich tatsächlich bin denn in dem Augenblick an dem Du mich zu beschreiben versuchst, zwingst Du mich etwas zu sein, was nur ein Teil von mir darstellt, aber leider niemals das Ganze. Sobald du dich selber verstehen gelernt hast, wirst du verstehen lernen wer Ich bin.
Deswegen liegt es an Dir und nur an Dir allein, zu entscheiden wer Ich bin und was Du in mir siehst.
Ich kann es immer noch nicht nachvollziehen, warum manche sagen, es gibt keinen Geist, Seele, Prana oder wie auch immer man das nennen mag. Es waren niemals die stärksten. Es waren die, die verstanden dass es mehr gibt, die weiterkamen. Deswegen konnte einst ein Fisch aus dem Meer kriechen, während die da unten weiter herumdümpeln. Deswegen konnte aus dem Fisch ein Zweibeiner entstehen. Letztlich ist der Mensch fähig eine (nicht nur eine -.-') ganze Spezies auszurotten...
... und die Welt
Das Universum ist groß. Für manche auch so groß / - zu groß - als ob man im Angesicht dieser unvorstellbaren Größe umso kleiner erscheint, je unendlich größer man sich das Universum vor Augen führen mag. Und weil ja alles so groß sein muss, verblasst bei einigen manchen der Sinn um die Existenz. Dann heißt es etwa "das Leben sei im Vergleich so kurz", oder "es bleibt doch eh alles bedeutungslos" und solche Sachen eben, einfach auch weil man so emotional überwältigt davon ist, dass man sich ganz natürlich die geistige Kugel geben mag.
Hat das Leben denn nun einen Sinn?
- Gute und schlechte Nachricht! Die schlechte zuerst. Zunächst einmal kann ich dir nicht sagen welchen Sinn dein Leben hat. Oder mein Leben. Oder das Leben eines jeden anderen. Ich kann nicht einmal mit Gewissheit sagen, welchen Sinn das Leben an sich hat. Aber ich kann versichern, dass es einen gibt. Hier nun die gute Nachricht! Um zu zeigen, dass es den Sinn des Lebens nicht nicht-geben kann, muss ersichtlich werden, dass Sinnlosigkeit praktisch nicht existieren kann. Nicht in diesem Universum, auch nicht im nächsten Universum, nicht einmal irgendwo im Nirgendwo. Aus einer philosophisch logischen Perspektive ist selbst Sinnlosigkeit in seiner Bedeutung nicht sinnlos, insofern könne es sowas wie Sinnlosigkeit nicht geben, so ausweichlich sein Sinn dahinter auch sein mag. Zeig mir die wahrhaftige Sinnlosigkeit, und das Universum - alle Universen sollen dir gehören. Dass du auf etwas sinnloses zeigen kannst, macht es der Sinnlosigkeit unendlich schwer sinnlos zu bleiben. Dass es in einer vor lauter Leben sprudelnden Welt keinen Sinn des Lebens geben kann, erscheint mir auf eine gewisse selbstironische Art und Weise sinnlos, irgendwie. Aber wir wissen ja nun was gemeint ist, nicht wahr?
Das nächste Mal, wenn du in das Universum hineinschaust, mach dir bewusst, dass dein Körper aus dem gleichen Stoff besteht wie das Universum selbst. Du bist nicht klein, sinnlos und getrennt vom Universum. Nein, du bist ein Teil des Universum, oder besser formuliert. Du verkörperst ein Stückweit selber das Universum. Und dass du das Universum entdecken und bestaunen kannst, bedeutet, dass es dem Universum nun ermöglicht ist sich selbst entdecken und bestaunen zu können und zwar in diesem Augenblick durch nichts geringeres als durch dich - dem wundersamen Erzeugnis, das *DU* nunmal bist! Ein Universum, das es vollbracht hat ein Wesen hervorzubringen; mit Augen fähig sich seines Selbst zu entdecken! Blicken wir, die Kinder aus Sternenstaub, hinein in das Universum, so macht uns das zu Augen eines sich selbst reflektierenden Universums. Ist es nicht unglaublich faszinierend zu was das RIESIGE Universum imstande ist? Es lebe das Universum, buchstäblich...
...und während sie sich alle im Kreis drehen, weiter Kindergarten spielen, sich einander an ihren Haaren ziehen bis einer weint und sich gegenseitig ihre Finger zeigen... kommt mir plötzlich dieser Augenblick, dieser magische Augenblick, der mir sagt, es gibt mehr als das. Dass es weiter gehen darf.
...dass Ich nun auch loslassen darf.
Und das werde Ich.
Blaise Pascal, französischer Mathematiker, Physiker, Literat und christlicher Philosoph fomulierte es mal so (Wikipedia.de):
" Man glaubt an Gott, und Gott existiert – in diesem Fall wird man belohnt (Himmel – Man hat gewonnen).
Man glaubt an Gott, und Gott existiert nicht – in diesem Fall gewinnt man nichts (verliert aber auch nichts).
Man glaubt nicht an Gott, und Gott existiert nicht – in diesem Fall gewinnt man ebenfalls nichts (verliert aber auch nichts).
Man glaubt nicht an Gott, und Gott existiert – in diesem Fall wird man bestraft (Hölle – Man hat verloren).
Aus dieser Analyse der Möglichkeiten folgerte Pascal, dass es besser sei, bedingungslos an Gott zu glauben."
Auf der einen Seite weiß ich ja auch, dass die Welt deswegen so aussieht, weil es Augen sind, die sehen; die Geschmacksknospen sind, die schmecken; weil alles seinen Gesetzen folgt. Auf der anderen Seite glaube ich, dass es mehr gibt als das, weil wir Menschen nicht alles erfassen können. Bis wir nicht an den Rand des Universums gereist sind und über den Rand geschaut haben, glaube ich an Gott. Und wenn es doch mal soweit ist, und es da draußen *NOCH* mehr gibt, dann glaube ich umso mehr an Gott.
Aber ich glaube an keinen Gott, der von sich selbst behauptet einer zu sein. Denn würde Gott sich reduzieren lassen auf lediglich eine einzige Sache? Nein, dieser Gott entzöge sich seiner eigenen Omnipräsenz. Dieser - oder ich sag mal ganz provokativ - "euer Gott" wäre für mich in meinem Verständnis von Göttlichkeit disqualifiziert.
Weil ich aber nach innen schaue und mich immer weiter und mehr selbst erfahren möchte, verstehe ich nun was sie meinen, wenn sie behaupten sein Name sei unaussprechlich. Es ist einfach das Wissen darüber, dass es in einer fassbaren Welt etwas unfassbares gibt. Das uns sogar näher ist als alles andere auf der Welt, und doch am weitesten davon entfernt. Irgendwo dazwischen, da bin ich. Und du. Und alle. Und ich finde, das ist es wert an Wunder zu glauben.
Nein, ich glaube an keine Stadt in den Wolken und auch an keine Hölle unter der Erde. Ich glaube an den göttlichen inneren Monolog. Darin sehe ich die Göttlichkeit. Also glaube ich, dass es Göttlichkeit ist, wenn es durch unsere Augen blickt und sich seines selbst bewusst wird. Wenn jemand in einer klaren Nacht den Sternenhimmel sieht, dann existiert dieses Universum einmal da draußen und einmal irgendwo tief in dir, gleich neben der Erstaunis, aber immer noch zwischen Faszination und Selbstverständnis. Zwischen dieser unendlich dünnen Membran, die die äußere und die innere Welt voneinander trennt; dort, wo die klassische Physik aufhört und die Quantenphysik, die Einheitliche Feldtheorie und die uralten Texte vergangener Hochkulturen ihren Anfang und ihr Ende finden, da bist du. Das, wovon die Bibel spricht - wie ich finde - wenn sie meint "Das Reich Gottes ist in jedem von uns".
Vielleicht heißt es ja wirklich, dass nur das einzig Wahrhaftige zu verehren ist; und dies findest du nicht irgendwo da oder dort. Auch wird er nicht sowas primitives sein wie etwa der Geld(schein)gott. Hier drinnen, dort wo die Gesetze von Raum und Zeit aufhören Sinn zu ergeben, darin hoffe ich "Gott" zu finden.
In dieser Hinsicht noch mal zur Frage - Wer bin Ich?
___
Wenn ich mich umschaue, dann sehe ich eine geteilte Welt. Zum einen sehe ich, dass es etwas "da draußen" und zum anderen, dass es etwas "hier drinnen" gibt. Es gibt das "Du" und das "Ich"
Jetzt einen Schritt weiter:
Ich schaue mich um und entdecke eine Hand. Wieder ist sie ein Teil einer äußeren Welt und dieses gewisse etwas "im inneren" kann diese Hand veranlassen sich zu bewegen. Es gibt die "Hand" und das "Ich"
Noch ein Schritt weiter:
Ich höre mir beim Überlegen zu. Und wieder kann ich sagen, dass die Überlegung ein Produkt meines Selbst ist. Es gibt den "Gedanken" und das "Ich"
Der vorerst letzte weitere Schritt:
Ich könnte dies bis zur Unendlichkeit fortführen und immer gibt es eine Instanz, die der Wirkung voraus geht. Die Frage nach dem Selbst lässt sich nicht bis auf den Punkt beantworten, denn in dem Moment schon, an dem ich etwas zu benennen versuche, erschaffe ich eine Distanz zwischen dem Namen und dem Namensgeber (das Ich). Das "Ich" ist also das wahrlich letztlich unbenennbare; das unausprechliche.
...
Habe ich bis hierhin meine Mitmenschen stets als etwas völlig getrenntes von mir angesehen, sehe ich plötzlich Menschen, die sind gar nicht so verschieden... die sind genauso wie ich! Sie erkennen ebenfalls eine geteilte Welt mit ihrem "Außen" und "Innen", sie sehen ihren Körper, lauschen ihren Gedanken, kommen auf das gleiche Ergebnis.
Wir können noch so verschieden sein, aber die Gemeinsamkeit ist vielen (leider) abhanden gekommen, nämlich das unheimliche Verständnis darum, dass Du und Ich über einen "höheren Draht" ein und dasselbe sind. Dass Du und Ich und Alle einen gemeinsamen Nenner haben, der auf eine gewisse Art mehr ist, als die Summe seiner Teile und doch unerreichbar scheint...
... und plötzlich beginne ich die Menschen neu zu lieben, auf eine Art, die mir bis dahin fremd und neu war. Es ist ein Verständnis vom Menschen da, das es mir erlaubt hinter diese äußere Fassade zu blicken und den Kern des Wesentlichen ("zu erfassen" ... ist vllt blöd formuliert).
Naja, wenn du verstehst was ich meine dann -> umso besser eigentlich!
Ich freue mich auf das eine oder andere Feedback =)
Liebe Grüße
Canary
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Dieser Text ist lang, das ist wahr...
Daher werden die meisten wohl niemals verstehen, worum es mir hier geht, wenn sie nie die nötige Neugier entwickelt hatten, mir zu folgen. Ich habe etwas für mich entdeckt, das ich meinen Mitmenschen nicht vorenthalten möchte. Ich habe verstanden, was es ist, das das Leben so lebenswert macht. Dabei meine ich natürlich keine Güter. Ich meine damit, dass es selbstverständlich mehr gibt, als wir sehen. Dass dem Leben etwas Höherem zuteil werden kann, wenn man sich vor Augen führt, dass mit dem Auge quasi ein sich selbst reflektierendes Universum hervorkam - doch dazu möchte ich später noch viel näher eingehen.
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Über Selbstfindung...
Seit ich ein kleines Kind gewesen war, wusste ich, ich will etwas in der Welt verändern. Ich wusste, dass etwas in der Welt nicht stimmt. Ich wusste nicht warum, es war einfach selbstverständlich, weil ich in einer Umgebung aufwuchs, in der es normal ist, unmenschlich zu sein? Oder gerade deswegen? Ich hatte mich oft gefragt: "Wer bin Ich?" - naja, durch diesen Schritt gehen alle Kinder irgendwann mal. Tja, und eine im Mainstream schwimmende Gesellschaft bringt nun mal hervor unzählige Freigeister, Querdenker, Kritiker uns alle werden sich fragen: Verlieren wir uns selbst? Die einen sagen man selber sei dies, die anderen sagen man selber sei das... Nie sehen sie in dir das, was für alle gilt, dass man lediglich eine Rolle spielt. Irgendwann hat man sich so sehr festgefahren in diese Rolle, dass man vergisst wer man eigentlich ist.
Ich bin hier um mich zu erinnern, wer ich bin.
Es ist schwer zu sagen, wer Ich tatsächlich bin denn in dem Augenblick an dem Du mich zu beschreiben versuchst, zwingst Du mich etwas zu sein, was nur ein Teil von mir darstellt, aber leider niemals das Ganze. Sobald du dich selber verstehen gelernt hast, wirst du verstehen lernen wer Ich bin.
Deswegen liegt es an Dir und nur an Dir allein, zu entscheiden wer Ich bin und was Du in mir siehst.
Ich kann es immer noch nicht nachvollziehen, warum manche sagen, es gibt keinen Geist, Seele, Prana oder wie auch immer man das nennen mag. Es waren niemals die stärksten. Es waren die, die verstanden dass es mehr gibt, die weiterkamen. Deswegen konnte einst ein Fisch aus dem Meer kriechen, während die da unten weiter herumdümpeln. Deswegen konnte aus dem Fisch ein Zweibeiner entstehen. Letztlich ist der Mensch fähig eine (nicht nur eine -.-') ganze Spezies auszurotten...
... und die Welt
Das Universum ist groß. Für manche auch so groß / - zu groß - als ob man im Angesicht dieser unvorstellbaren Größe umso kleiner erscheint, je unendlich größer man sich das Universum vor Augen führen mag. Und weil ja alles so groß sein muss, verblasst bei einigen manchen der Sinn um die Existenz. Dann heißt es etwa "das Leben sei im Vergleich so kurz", oder "es bleibt doch eh alles bedeutungslos" und solche Sachen eben, einfach auch weil man so emotional überwältigt davon ist, dass man sich ganz natürlich die geistige Kugel geben mag.
Hat das Leben denn nun einen Sinn?
- Gute und schlechte Nachricht! Die schlechte zuerst. Zunächst einmal kann ich dir nicht sagen welchen Sinn dein Leben hat. Oder mein Leben. Oder das Leben eines jeden anderen. Ich kann nicht einmal mit Gewissheit sagen, welchen Sinn das Leben an sich hat. Aber ich kann versichern, dass es einen gibt. Hier nun die gute Nachricht! Um zu zeigen, dass es den Sinn des Lebens nicht nicht-geben kann, muss ersichtlich werden, dass Sinnlosigkeit praktisch nicht existieren kann. Nicht in diesem Universum, auch nicht im nächsten Universum, nicht einmal irgendwo im Nirgendwo. Aus einer philosophisch logischen Perspektive ist selbst Sinnlosigkeit in seiner Bedeutung nicht sinnlos, insofern könne es sowas wie Sinnlosigkeit nicht geben, so ausweichlich sein Sinn dahinter auch sein mag. Zeig mir die wahrhaftige Sinnlosigkeit, und das Universum - alle Universen sollen dir gehören. Dass du auf etwas sinnloses zeigen kannst, macht es der Sinnlosigkeit unendlich schwer sinnlos zu bleiben. Dass es in einer vor lauter Leben sprudelnden Welt keinen Sinn des Lebens geben kann, erscheint mir auf eine gewisse selbstironische Art und Weise sinnlos, irgendwie. Aber wir wissen ja nun was gemeint ist, nicht wahr?
Das nächste Mal, wenn du in das Universum hineinschaust, mach dir bewusst, dass dein Körper aus dem gleichen Stoff besteht wie das Universum selbst. Du bist nicht klein, sinnlos und getrennt vom Universum. Nein, du bist ein Teil des Universum, oder besser formuliert. Du verkörperst ein Stückweit selber das Universum. Und dass du das Universum entdecken und bestaunen kannst, bedeutet, dass es dem Universum nun ermöglicht ist sich selbst entdecken und bestaunen zu können und zwar in diesem Augenblick durch nichts geringeres als durch dich - dem wundersamen Erzeugnis, das *DU* nunmal bist! Ein Universum, das es vollbracht hat ein Wesen hervorzubringen; mit Augen fähig sich seines Selbst zu entdecken! Blicken wir, die Kinder aus Sternenstaub, hinein in das Universum, so macht uns das zu Augen eines sich selbst reflektierenden Universums. Ist es nicht unglaublich faszinierend zu was das RIESIGE Universum imstande ist? Es lebe das Universum, buchstäblich...
...und während sie sich alle im Kreis drehen, weiter Kindergarten spielen, sich einander an ihren Haaren ziehen bis einer weint und sich gegenseitig ihre Finger zeigen... kommt mir plötzlich dieser Augenblick, dieser magische Augenblick, der mir sagt, es gibt mehr als das. Dass es weiter gehen darf.
...dass Ich nun auch loslassen darf.
Und das werde Ich.
Blaise Pascal, französischer Mathematiker, Physiker, Literat und christlicher Philosoph fomulierte es mal so (Wikipedia.de):
" Man glaubt an Gott, und Gott existiert – in diesem Fall wird man belohnt (Himmel – Man hat gewonnen).
Man glaubt an Gott, und Gott existiert nicht – in diesem Fall gewinnt man nichts (verliert aber auch nichts).
Man glaubt nicht an Gott, und Gott existiert nicht – in diesem Fall gewinnt man ebenfalls nichts (verliert aber auch nichts).
Man glaubt nicht an Gott, und Gott existiert – in diesem Fall wird man bestraft (Hölle – Man hat verloren).
Aus dieser Analyse der Möglichkeiten folgerte Pascal, dass es besser sei, bedingungslos an Gott zu glauben."
Auf der einen Seite weiß ich ja auch, dass die Welt deswegen so aussieht, weil es Augen sind, die sehen; die Geschmacksknospen sind, die schmecken; weil alles seinen Gesetzen folgt. Auf der anderen Seite glaube ich, dass es mehr gibt als das, weil wir Menschen nicht alles erfassen können. Bis wir nicht an den Rand des Universums gereist sind und über den Rand geschaut haben, glaube ich an Gott. Und wenn es doch mal soweit ist, und es da draußen *NOCH* mehr gibt, dann glaube ich umso mehr an Gott.
Aber ich glaube an keinen Gott, der von sich selbst behauptet einer zu sein. Denn würde Gott sich reduzieren lassen auf lediglich eine einzige Sache? Nein, dieser Gott entzöge sich seiner eigenen Omnipräsenz. Dieser - oder ich sag mal ganz provokativ - "euer Gott" wäre für mich in meinem Verständnis von Göttlichkeit disqualifiziert.
Weil ich aber nach innen schaue und mich immer weiter und mehr selbst erfahren möchte, verstehe ich nun was sie meinen, wenn sie behaupten sein Name sei unaussprechlich. Es ist einfach das Wissen darüber, dass es in einer fassbaren Welt etwas unfassbares gibt. Das uns sogar näher ist als alles andere auf der Welt, und doch am weitesten davon entfernt. Irgendwo dazwischen, da bin ich. Und du. Und alle. Und ich finde, das ist es wert an Wunder zu glauben.
Nein, ich glaube an keine Stadt in den Wolken und auch an keine Hölle unter der Erde. Ich glaube an den göttlichen inneren Monolog. Darin sehe ich die Göttlichkeit. Also glaube ich, dass es Göttlichkeit ist, wenn es durch unsere Augen blickt und sich seines selbst bewusst wird. Wenn jemand in einer klaren Nacht den Sternenhimmel sieht, dann existiert dieses Universum einmal da draußen und einmal irgendwo tief in dir, gleich neben der Erstaunis, aber immer noch zwischen Faszination und Selbstverständnis. Zwischen dieser unendlich dünnen Membran, die die äußere und die innere Welt voneinander trennt; dort, wo die klassische Physik aufhört und die Quantenphysik, die Einheitliche Feldtheorie und die uralten Texte vergangener Hochkulturen ihren Anfang und ihr Ende finden, da bist du. Das, wovon die Bibel spricht - wie ich finde - wenn sie meint "Das Reich Gottes ist in jedem von uns".
Vielleicht heißt es ja wirklich, dass nur das einzig Wahrhaftige zu verehren ist; und dies findest du nicht irgendwo da oder dort. Auch wird er nicht sowas primitives sein wie etwa der Geld(schein)gott. Hier drinnen, dort wo die Gesetze von Raum und Zeit aufhören Sinn zu ergeben, darin hoffe ich "Gott" zu finden.
In dieser Hinsicht noch mal zur Frage - Wer bin Ich?
___
Wenn ich mich umschaue, dann sehe ich eine geteilte Welt. Zum einen sehe ich, dass es etwas "da draußen" und zum anderen, dass es etwas "hier drinnen" gibt. Es gibt das "Du" und das "Ich"
Jetzt einen Schritt weiter:
Ich schaue mich um und entdecke eine Hand. Wieder ist sie ein Teil einer äußeren Welt und dieses gewisse etwas "im inneren" kann diese Hand veranlassen sich zu bewegen. Es gibt die "Hand" und das "Ich"
Noch ein Schritt weiter:
Ich höre mir beim Überlegen zu. Und wieder kann ich sagen, dass die Überlegung ein Produkt meines Selbst ist. Es gibt den "Gedanken" und das "Ich"
Der vorerst letzte weitere Schritt:
Ich könnte dies bis zur Unendlichkeit fortführen und immer gibt es eine Instanz, die der Wirkung voraus geht. Die Frage nach dem Selbst lässt sich nicht bis auf den Punkt beantworten, denn in dem Moment schon, an dem ich etwas zu benennen versuche, erschaffe ich eine Distanz zwischen dem Namen und dem Namensgeber (das Ich). Das "Ich" ist also das wahrlich letztlich unbenennbare; das unausprechliche.
...
Habe ich bis hierhin meine Mitmenschen stets als etwas völlig getrenntes von mir angesehen, sehe ich plötzlich Menschen, die sind gar nicht so verschieden... die sind genauso wie ich! Sie erkennen ebenfalls eine geteilte Welt mit ihrem "Außen" und "Innen", sie sehen ihren Körper, lauschen ihren Gedanken, kommen auf das gleiche Ergebnis.
Wir können noch so verschieden sein, aber die Gemeinsamkeit ist vielen (leider) abhanden gekommen, nämlich das unheimliche Verständnis darum, dass Du und Ich über einen "höheren Draht" ein und dasselbe sind. Dass Du und Ich und Alle einen gemeinsamen Nenner haben, der auf eine gewisse Art mehr ist, als die Summe seiner Teile und doch unerreichbar scheint...
... und plötzlich beginne ich die Menschen neu zu lieben, auf eine Art, die mir bis dahin fremd und neu war. Es ist ein Verständnis vom Menschen da, das es mir erlaubt hinter diese äußere Fassade zu blicken und den Kern des Wesentlichen ("zu erfassen" ... ist vllt blöd formuliert).
Naja, wenn du verstehst was ich meine dann -> umso besser eigentlich!
Ich freue mich auf das eine oder andere Feedback =)
Liebe Grüße
Canary