@Freakazoid Freakazoid schrieb:"Wir basteln uns die Welt, wie sie uns gefällt."
Passt irgendwo auch gut zu der Vorstellung, dass Gott bei schlimmen Ereignissen sofort springen und alles perfekt machen soll. Ach was, am besten sollte er die ganze Welt auf einen Schlag perfekt machen. Und dann möge er sich gefälligst still in die Ecke verziehen und sich aus allem raushalten.
Schließlich wollen die Menschen ja ihre Freiheit genießen. Und sind stolz darauf, dass nur sie alleine eine neue Erfindung gemacht haben, ein Medikament entwickelten oder eine Krankheit besiegten.
Das aber war der christliche Gott nie, ist es nicht und wird es auch nie sein - kein kleiner Diener, der auf Befehl angelaufen kommt, wenn`s den Menschen schlecht geht und sie wieder verzieht, wenn es ihnen gut geht, damit sie ja nicht von irgendwelchen einschränkenden Regeln genervt werden.
Die allermeisten Probleme der Welt sind menschgemacht und könnten von Menschen gelöst werden.
Hunger in Afrika? Sklavenarbeit in Pakistan? Guantanamo Bay?
Die Gründe liegen darin, dass Menschen aus Europa und Nordamerika die Schwarzen verachteten und ausbeuteten, sie als Sklaven nahmen, Diktatoren kauften, von der Situation quasi staatenloser Gebiete profitierten, die keine Umweltschutzbedingungen oder halbwegs anständige Löhne notwendig machen.
In Pakistan oder anderen Billiglohnländern besteht die Situation der Sklavenarbeiter in den Textilfabriken beispielsweise deshalb, weil wir hier wahlweise möglichst billige Klamotten kaufen wollen oder möglichst hohe Gewinnspannen haben möchten.
Guantanamo Bay besteht nicht, weil Gott noch nicht seine Hand ausgestreckt und es beseitigt hat, sondern weil bisher die Staatschefs anderer Länder beziehungsweise das amerikanische Volk (oder besser: maßgebliche Personen, etwa rep. Abgeordnete) sich dagegen ausgesprochen haben, dass die Inhaftierten einen vernünftigen Prozess bekommen oder einfach nur ein Obdach.
Wie gesagt: Die allermeisten Probleme der Welt sind menschgemacht und auch durch Menschen lösbar. Gott war und ist nicht dazu da, hinter uns aufzuräumen, während wir Menschen tun, was wir wollen. Wenn wir stolz auf unsere Freiheit und Selbstständigkeit sind, dann müssen wir auch für unsere Fehler gerade stehen.
Wir können Gott nicht gleichzeitig verbannen, auf unsere unbedingte Selbstständigkeit und Freiheit pochen und dann, wenn negatives passiert, plötzlich rufen: Herr, hilf!Jetzt zu den anscheinend völlig sinnlosen Unglücken:
Wirbelstürme, Erdbeben, Überschwemmungen - all dies gibt es seit Urzeiten, es ist nichts neues. Es sind Vorgänge, deren Opfer uns Menschen traurig stimmen und auch an Sinnlosigkeit denken lassen.
Es sind aber auch Vorgänge, die uns, meine ich, lehren sollten, dass wir sehr endlich sind, den Tod nicht besiegen können, egal welche Tricks. Auch, dass wir Menschen mehr leisten können, als es auf den ersten Blick erscheint. Wir können viel überleben.
Weiterhin sehe ich das auch als ein Anhalten, einen Hinweis, eine Aufforderung an die Menschen: Kümmert euch um einander! Ihr sollt für einander da sein, ihr sollt euch gegenseitig helfen.
Man kann auch sagen: Würde es überhaupt keine Unglücke geben, keine Krankheiten, keine Morde, keinen Tod, aber immer Menschen nachkommen, wäre die Erde verdammt schnell verdammt voll, mit allen Konsequenzen wie kompletter Naturzerstörung, weltweit fehlenden Ressourcen usw.
Man kann durchaus einen Sinn auch in solch scheinbar sinnlosen Unglücken sehen.
Ich verstehe, dass mancher diese Worte als Affront auffasst und dann wieder meinen mag, das sei zynisch oder Gott sei ja ganz schön sadistisch und wenn es ihn gäbe, seien wir ihm ausgeliefert.
Aber ganz ehrlich: Lieber gebe ich mich dem Glauben hin, dass es selbst einen Sinn hat, wenn scheinbar unschuldige Menschen scheinbar grundlos sterben oder leiden, als zu glauben, dass alles sinnlos ist. Mit dem einen kann ich umgehen und sei es nur in der Weise, dass ich Wut und Ärger entwickeln sollte - was für mich aber eine nicht hinzunehmende Vorstellung ist, ist absolute Sinnlosigkeit in der Welt.
Also glaube ich auch bei Unglücken lieber: Ich verstehe den Grund nicht, aber ich glaube, dass es einen Sinn gibt. Ich vertraue darauf, dass Gott den Sinn kennt und also tatsächlich doch eine Sinnhaftigkeit hinter den Unglücken steckt.
Das ist nicht immer einfach, aber besser, jedenfalls für mich, als Sinnlosigkeit und das Gefühl, man müsse ständig allein in der Welt kämpfen für nichts und wenn man stirbt, geht das Licht aus, bumm, das war`s.
Freakazoid schrieb:In Deutschland besteht Meinungsfreiheit.
Und jede Gruppe von Menschen muss sich Kritik gefallen lassen. Sie können sie ignorieren, aber man kann Kritik nicht verbieten.
Ich beschuldige die Menschen ja nicht, dass sie sich gegen die Menschheit versündigen oder das sie Rechtsstaatlich etwas verbrochen haben.
Ich kritisiere sie nur und animiere zum Nachfragen. Es ist damit kein Verbot, keine Verfolgung oder ähnliches passiert.
Ich spreche mich absolut für Meinungsfreiheit aus, ganz deutlich.
Kritik ist absolut okay. Die Art und Weise ist es, die aber die Musik macht.
Schmähkritiken, bloße Beleidigungen gläubiger Menschen, wie manche Atheisten sie von sich geben, sind eine inakzeptable Art und Weise der Kritik und vernünftigen Diskussionen unwürdig.
Übrigens haben tatsächlich schon Leute behauptet, weil man Christ sei, habe man auch Anteil an allen Verbrechen, die von Menschen begangen wurden, die sich Christen nennen.