Dr.Manhattan schrieb:die geselschaft beschützt dich vor fast allen urgefahren
Natürlich leben wir hier in einer "Vollkasko-Gesellschaft". Das ist ein unverdientes Privileg.
Ich erstaune Geflüchtete immer wieder mit unserer Vollkasko-Gesellschaft. Du bist entweder staatlich oder privat gegen alles und jedes Unheil abgesichert.
2016 trieben hier Versicherungsvertreter ihr Unwesen, die Geflüchteten alle möglichen und unmöglichen Versicherungen aufschwatzen wollten. das sorgte wahlweise für Unruhe wie für Gelächter bei denen.
Der Afghane kennt keine Kfz-Versicherung, der Iraner keine Haftpflicht, der Somali keine Hausratversicherung und der Eritreer keine Unfallversicherung. Wenn was passiert, passiert es eben. In schā' Allāh!
Wie mir eine Frau aus dem Südsudan erzählte: Krankenversicherung? Wenn das Kind schwer krank ist, wird es im Krankenhaus behandelt, so lange das Geld der Familie reicht. Danach stirbt es eben. Dann gehst Du nach Hause und bekommst in ein paar Monaten ein neues. Geht also offenbar auch ohne Krankenversicherung.
Ich hatte mal einen kleinen Parkplatzrempler in Anwesenheit einer Afghanin in meinem Auto. Der Unfallgegner und ich tauschten Adressen und Versicherungsdaten aus und fuhren nach freundlichem Gruss unserer Wege. "Was hast Du da gemacht?" fragte mich meine Begleiterin. "Alles geklärt. Wieso, wie läuft das denn in Deiner Heimat ab?" "Da prügeln sich die Männer, und wer gewinnt, nimmt dem anderen das Geld ab." Geht also offenbar auch ohne Kfz-Versicherung.
Alt, krank, behindert? Dann muss Dich eben die Familie durchbringen. Glücklich, wer eine hat. Pech, wer keine hat.
Dr.Manhattan schrieb:ach der tod ... den gibts eh nicht :D
Nun, dazu habe ich im Laufe meines Lebens schon zu viele Menschen unter den elendigsten Bedingungen krepieren sehen.
Dabei zu sein, wenn jemand stirbt, war in den meisten Fällen, bei denen ich anwesend war, keine angenehme Situation.
Ich muss allerdings zugeben, dass die meisten Menschen, deren Sterben ich miterleben musste, eines gewaltsamen und oft sehr, sehr qualvollen Todes gestorben sind. Sie wurden von Scharfschützen erschossen, von Granaten oder Minen zerfetzt oder sind bei lebendigem Leib verbrannt. Jemand, der vorne schreit, während er hinten bereits verbrennt, hat keinen schönen Tod, und nach meinem Eindruck sieht er auch "in der Sterbephase" keine" verstorbenen " Verwandten". "und sprechen sogar mit ihnen?" Nein, sie sprechen nicht, sie schreien, brüllen, weinen, jammern, winseln - bis sie endlich elendig krepiert sind.Den Tod anderer nehme ich schon ernst.
Mit meiner eigenen Sterblichkeit habe ich mich allerdings abgefunden. Wenn Game over, dann Game over. Danach habe ich wenigstens meine Ruhe.