@Dennis75Dennis75 schrieb:Die Evangelien existieren seit dem 1. Jahrhundert; laut Wiki in der heutigen Form ca. 40-50 Jahre nach der angeblichen Auferstehung. Über angebliche Textverfälschungen im Laufe der Zeit bis heute und warum ich diesen Gedanken ablehne können wir reden.
Die Entstehungszeit der neutestamentlichen Evangelien liegt zwischen 30 oder 33 n. Chr. (dem Jahr der Kreuzigung Jesu) und ungefähr 100 n. Chr. (denn im frühen 2. Jahrhundert gibt es Belege dafür, dass sie bereits existierten: Papyri und Kirchenväter-Zitate). In der theologischen Forschung vertritt kaum jemand eine „Frühdatierung“ eines Evangeliums in die 30er Jahre; die Diskussionen bewegen sich im Spannungsfeld zwischen einer „mittleren Datierung“ der Evangelien um 60 n.Chr. und einer „Spätdatierung“ um 85 n.Chr.[10]
Wikipedia - Evangelien
Die Evangelien stammen wohl eher aus einer Zeit zwischen 60 n.Chr. und 85.n.Chr.. Ich bezweifle, dass noch groß Augenzeugen am Leben waren.
Die Paulusbriefe bestätigen durch die Bank die Evangelien inhaltlich mindestens in den Punkten der Kreuzigung und der Auferstehung, also ihres zentralen Themas, 20-40 Jahre nach den angeblichen Ereignissen. Über die Frage ob Paulus die Briefe eigentlich geschrieben hat und angebliche Textverfälschungen können wir reden.
http://www.ruhr-uni-bochum.de/imperia/md/content/nt/nt/dasneuetestament-aufbauundentstehung/schulepaulus.pdfHiernach entstanden die echten Briefe des Paulus in 50er Jahren und die unechten zwischen 70 und 100. Auch für Paulus dürften Augenzeugen rar gewesen sein.
Dennis75 schrieb:Bis dahin: Die Paulusbriefe richten sich an Gemeinden im ganzen Mittelmeerraum, und wenn die geschilderten Ereignisse 20 Jahre nach ihrer angeblichen Ereignung bis Spanien bekannt waren ist es klar dass die Geschichte in Israel sogar noch früher erzählt wurde.
Wie gesagt die Paulusbriefe sind aus den 50er Jahren, also mindestens 54-57 Jahre nach Christus...
Dennis75 schrieb:Sagen wir, 15 Jahre nach ihrem angeblichen Zutragen - und 5 Jahre wäre schon ein wirklich sehr knapp bemessener Zeitraum um eine neue Religion über mehrere 1000 Kilometer zu verbreiten. Es wäre eher anzunehmen dass die Botschaft 10 Jahre oder länger brauchte um sich derart weit zu verbreiten, und dann hätte sie höchstens 10 Jahre nach den angeblichen Ereignissen ihren Ursprung in Israel genommen.
Das ist jetzt nur der späteste denkbare Zeitpunkt ab dem die Geschichte von der Kreuzigung ins Ausland exportiert wurde, aber natürlich nicht der früheste.
Missionare verbreiteten den neuen Glauben
Im 1. Jahrhundert n. Chr. reisten der Apostel Paulus und andere Missionare durch das Römische Reich und bekehrten viele Menschen zum Christentum. Paulus unternahm von Jerusalem aus drei lange Reisen im östlichen Mittelmeergebiet. Hier gründete er zahlreiche christliche Gemeinden. Auf seiner vierten Reise gelangte er nach Rom, wo er von Kaiser Nero zum Tode verurteilt wurde.
Die neuen christlichen Gemeinden standen unter der Leitung von Bischöfen. Die bedeutendsten Bischöfe waren diejenigen in den Städten Rom, Antiochia, Alexandria, Konstantinopel und Jerusalem.
Warum mussten sich die Christen zunächst heimlich treffen?
Die Christen wurden verfolgt und mussten sich deswegen an geheimen Orten treffen, um Gottesdienste zu feiern. Die Römer wollten das wachsende Christentum unterdrücken, denn die Christen lehnten die Verehrung der (ver)göttlich(t)en römischen Kaiser ab. Das erweckte bei den Römern den Eindruck, als seien die Christen dem Reich feindlich gesinnt. Dazu kam, dass wegen ihrer heimlichen Treffen keiner genau wusste, was diese Christen eigentlich so taten. Erst als der römische Kaiser Konstantin der Große ab dem Jahr 313 n. Chr. das Christentum unterstützte und selber zum Christentum übertrat, konnten die Christen ihren Glauben öffentlich ausleben.
Das Christentum wächst unaufhaltsam
Es entstanden überall Kirchen und Klöster. Die christliche Gemeinschaft wurde schnell größer und immer mehr Menschen nahmen den christlichen Glauben an. Um 600 n. Chr. hatten sich die meisten Menschen im einstigen Römischen Reich dem Christentum zugewandt.
Die Macht der Kirche wurde immer größer
Zunächst waren die Kirchenoberhäupter und Bischöfe den römischen Regenten unterstellt und unterstanden dem Wohlwollen des Kaisers.
Aber die Kirche wurde vom Volk sehr verehrt und somit bekamen die römischen Kirchenvertreter immer mehr Macht. Bereits im 5. Jahrhundert n. Chr. behauptete Papst Gelasius I., dass die Kirche mehr Macht bekommen solle als die Regierung und dass die Kaiser und Fürsten der Kirche gehorchen müssten.
Immer mehr Menschen nehmen den christlichen Glauben an
Die christliche Gemeinde wuchs zusehends, denn viele Völker, darunter die Westgoten, Ostgoten, Vandalen, Langobarden, auch die Franken in Gallien, traten dem Christentum bei.
Zahlreiche Mönche reisten durchs Land und überzeugten die Menschen, Christen zu werden. Und das taten sehr viele, so dass die christliche Kirche immer mächtiger wurde.
Die Mönche und Geistlichen waren sehr hoch angesehen, weil sie gebildet waren und oft bei wichtigen Entscheidungen um Rat gefragt wurden. Die Klöster erhielten außerdem viele Geschenke von frommen Christen, die der Kirche ihre gesamten Reichtümer vermachten.
http://www.kinderzeitmaschine.de/mittelalter/lucys-wissensbox/kategorie/religion-warum-ging-mohammed-nach-mekka-und-warum-faellte-bonifatius-eine-eiche/frage/die-ausbreitung-des-christentums.html?ht=4&ut1=9Hier wird deutlich herausgestellt, dass die erste Missionierung im gesamten 1. Jh. nach Christus verläuft. Wann die Botschaft ins Ausland getragen würde ist wohl eine reine Spekulation. Auf jeden Fall muss das bis zur Mitte des Jahrhunderts passiert sein.
Dennis75 schrieb:Die geschilderten Ereignisse sind aber so weitreichend dass es völliger Blödsinn wäre zu glauben dass nur ein paar wenige Juden hätten eher zufällig davon gehört hätten. WENN die Ereignisse sich tatsächlich zugetragen hätten, und das auch noch in der Hauptstadt des Landes, genau in den Tagen wo sich buchstäblich das ganze Volk da zu versammeln hatte ist es klar dass es zur Zeit ihrer angeblichen Ereignung VIELE Leute gegeben haben müsste die die Kreuzigung des angeblichen Messias (nach Meinung seiner Anhänger) sahen. Die Kreuzigung wohlbemerkt, nicht die Auferstehung.
Stimmt die Kreuzigung muss recht viele Augenzeugen gehabt haben. Die Auferstehung hatte eher sehr wenige oder keine.
Dennis75 schrieb:Es wäre also anzunehmen dass 10 bis 15 Jahre nach der Kreuzigung noch ziemlich viele Leute lebten die sich daran erinnerten, das wäre der Zeitpunkt ab dem Paulus anfing im Ausland zu missionieren - und zwar unter Juden (zunächst) die gemäß ihres Glaubens möglichst jedes Jahr nach Jerusalem zu reisen hatten.
Nach 20 Jahren lebten sicher noch ein paar, aber zur Zeit der Paulusbriefe oder der Evangelien wohl eher nicht mehr (höchstens vereinzelt).