Seidenraupe schrieb:Allerdings will kalbitz nun zivilrechtl gegen den parteiausschluss vorgehen.
Der beruflich geprägte neutral distanzierte Teil von mir sagt: "Das mag sein gutes Recht sein, der Rechtsweg steht ihm frei."
Und persönlich? Mich erfreute das, als ich die Nachrichten hörte. Für alle eigentlich die bessere Entscheidung (naja, ausser ihn und seine Fans). Dann denke ich mir ferner:
Mein Gott, was soll der Hickhack? Nimm es hin!Rechtsweg hin oder her und auch was seine Gefolgschaft angeht, aber das klingt so als würde man sich bei einem Arbeitgeber der einen eigentlich nicht will oder tragen kann wieder reinklagen. Gestörtes Verhältnis und Konflikt vorprogrammiert, ob man nun seine Fantruppe hat oder nicht.
Wäre meines Erachtens besser, er bliebe draußen. Wäre vielleicht besser für alle. Aber das ist halt das "Schöne": Entweder 'bereinigt' sich die AfD halt durch den Druck der entsteht - oder nicht, und sie schießt sich ab. Quasi ein "entweder oder".
Es mutet fast "beruhigend" an, dass es irgendwo diese Art der Kontrolle oder Bereinigung, ja, sagen wir, "politische Mäßigung" einer gewissen Art gibt; der politische Akteur (Partei) mäßigt sich entweder und passt sich an gewisse Formen an, um breite(re) Beachtung zu finden, oder er radikalisiert sich und wird an den Rand gedrängt und nicht mehr wirklich mehrheitsfähig.
Natürlich
1) sind dafür gesamtgesellschaftliche Anstrengungen notwendig denn das fällt nicht vom Himmel, und
2) wird natürlich dennoch ein "Klima" angeheizt oder sozialer Konflikt vorprogrammiert sein
Aber es zeigt mir zumindest mit halber Beruhigungspille, dass man bisher keine (überspitzt ausgedrückt) fragilen Abwehrmittel und sozialen Gefüge hat wie zu Weimarer Zeiten.
Schauen wir, was die Zeit bringt.