Die AfD ist wie wohl wie viele anderen rechtspopulistischen Parteien auch quasi in der Grauzone.
Alleine schon dem dem sogenannten Flügel, der zu 1/4 bis 1/3 einen Anteil an der AfD hat.
Ich empfehle das hier zu lesen, finde ich interessant:
https://www.bpb.de/politik/extremismus/rechtspopulismus/284482/dialog-oder-ausgrenzung-ist-die-afd-eine-rechtsextreme-parteiGibt einiges zu lesen da, aber wer schon Interesse hat der wird schon den ganzen Artikel lesen. Oder von mir aus poste ich auch das Fazit:
Jenseits aller berechtigten Kritik und unabhängig von der inhaltlichen und personellen Heterogenität – es handelt sich bei der Alternative für Deutschland meiner Einschätzung nach mehrheitlich um eine demokratische Partei. Das gilt für Wähler, Basis und Führung gleichermaßen. Vor allem ist die Partei keine neonationalsozialistische, keine "Nazi-Partei", da sowohl die Zurückweisung des Antisemitismus als auch der Rassenlehre der Nationalsozialisten umfassend und glaubhaft erfolgt. Zugleich und im Widerspruch dazu steht eine Reihe verharmlosender Aussagen zum NS-Regime, ebenso gibt es zahlreiche Belege für rassistische und antipluralistische Positionen. Zudem sind es keine isolierten Außenseiterpositionen, sondern bis in die Parteispitze hinein verankerte oder zumindest geduldete Auffassungen. Mit dem Verweis darauf, als neue Volkspartei unterschiedliche Strömungen integrieren zu wollen, wird das Dasein rechtsextremer Haltungen verteidigt – dies sei bei anderen Parteien mit verschiedenen Flügeln nicht anders. Dabei wird jedoch der wesentliche Unterschied zur demokratischen Konkurrenz unterschlagen: dass sich ein Teil der AfD außerhalb des demokratischen Meinungsspektrums bewegt. Solange die Gesamtpartei keine eindeutige Distanzierung von derartigen Positionen und ihren Vertretern vornimmt, ist sie als "weiche" rechtsextreme Partei zu charakterisieren.
Die Folge: Da der Rechtsextremismus in der AfD nicht vollständig isoliert ist, ist die Einbindung im politischen Wettbewerb in Form von Koalitionen aus demokratietheoretischer Sicht problematisch. Umgekehrt sollte nicht jede Position der AfD per se als rechtsextrem zurückgewiesen werden, sondern geprüft werden, ob sie demokratisch ist. Sonst würde es die Ablehnung des politischen Systems unter AfD-Anhängern nur noch vergrößern, die Vorurteile der Ausgrenzung bestätigen und die gesellschaftliche Polarisierung verstärken. Darum ist im Umgang mit der Partei und ihren Sympathisanten zu differenzieren: Die glaubhaft demokratischen Kräfte sollten durch Dialogangebote in den Willensbildungsprozess einbezogen werden, was erstens den Ausgrenzungsvorwurf widerlegen würde und zweitens manche verhärtete Front lösen könnte. Den rechtsextremen Bestrebungen in der AfD ist dagegen in aller Klarheit die Unvereinbarkeit solcher Auffassungen mit der freiheitlich demokratischen Grundordnung entgegenzuhalten. Und solange hat auch die politische Bildung – unabhängig von weltanschaulicher Neutralität – auf rechtsextremistische Grenzüberschreitungen hinzuweisen. Eine "normale" Partei kann die AfD nur sein, wenn sie Farbe zur Demokratie bekennt und ihre Doppelstrategie von bürgerlicher Protestpartei hier und rechtsextremer Antisystempartei da aufgibt.
So Prof. Dr. Tom Thieme.
Aber ich habe ja auch selber schon gesagt, aufpassen wie man mit wem umgeht.