@eckhart @che71 @JohnDifool Der faulige Atem des Faschismus stinkt dermaßen aus allen Spalten, aber anscheinend hat sich eine gewisse Wählerklientel mittlerweile so daran gewöhnt, dass sie diesen gar nicht mehr wahrnimmt und als normal empfindet.
Es wird gegen Minderheiten gehetzt was das Zeug hält, Menschen die sich in demokratischen und antirassistischen Projekten engagieren werden diffamiert, bedroht und gegängelt ebenso Politiker, die nicht der AfD nach dem Mund reden; Neonazis marschieren durch die Landschaft und grölen antisemitische Parolen, zeigen den Hitlergruß, Seite an Seite mit Pegida und AfD. Die braune Fratze zeigt ungehindert und ganz offen ihre Präsenz. Verschleiern war gestern, heute zeigt man sich genau da, wo man hin will. und zwar ungeniert, man erhält ja Zuspruch.
Der Mief von 33 nimmt sichtbar immer mehr Raum und ihre Wortschöpfungen sind mittlerweile im allgemeinen Sprachgebrauch verankert, als sei es völlig normal, diese zu gebrauchen. Und der geneigte Wähler klatscht dazu.
Die AfD ist der parlamentarische Arm der diesem Treiben Substanz gibt und das ganze befeuert. Und eine der vier Akteure im braunen Geschäft:
Die gewaltbereite rechtsextreme Szene wächst. Früher galten die Täter als randständig und isoliert. Heute bekommen sie Unterstützung aus den Parlamenten.Der parlamentarische Arm
Sie geben den Gewalttaten einen größeren Rahmen, schreiben sie zum Bestandteil eines historischen Umbruchs hoch. "Chemnitz und Köthen sind nicht die ersten und werden auch nicht die letzten Stationen dieses ‚Bürgerkriegs‘ sein", schrieb kürzlich ein Autor des neurechten Magazins Sezession. Anders als während der rassistischen Pogrome Anfang der Neunzigerjahre in Hoyerswerda oder Rostock-Lichtenhagen haben die Täter heute den Eindruck, von einem parlamentarischen Arm im Bundestag unterstützt zu werden. Sie betrachten sich als Teil einer geschichtlichen Umwälzung.
"Wir haben definitiv eine gefährlichere Lage als Anfang der Neunzigerjahre", sagt der Berliner Politikprofessor und Rechtsextremismusexperte Hajo Funke. "Durch die AfD wurde ein breiter Resonanzraum ins Schwingen gebracht, der es den Gewaltbereiten ermöglicht, zuzuschlagen und sich moralisch legitimiert zu fühlen." Aus den einst gesellschaftlich geächteten, rassistischen Straßenschlägern sind – zumindest in der Eigenwahrnehmung – starke Männer geworden, die sich als Vollstrecker des Volkswillens sehen. https://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2018-09/rechtsextremismus-gewaltpotenzial-deutschland-todesopfer-rechte-gewalt/komplettansichtReminder
Die rechte WendeSie verachten den sogenannten Mainstream, empfinden die Gegenwart als dekadent und wollen eine Wende nach rechts. Offen und medienwirksam stilisieren sie sich zu Rettern der "europäischen" Traditionen.
Pegida und das Aufkommen der AFD haben ihnen dabei Mut gemacht, denn längst agieren sich nicht mehr im Verborgenen: durch Demonstrationen und Aktionen, durch Bücher, die zu Bestsellern werden, durch einen Eklat auf der Frankfurter Buchmesse im vergangenen Oktober oder, wie neulich, im Zuge der Ausschreitungen in Chemnitz, wird die Neue Rechte immer mehr wahrgenommen.
"Das Deutschland, das ich mir vorstelle, das ist auf jeden Fall ein deutsches Deutschland. Das hat natürlich viel mit Homogenität, das hat viel damit zu tun, dass es im Kern das Land der Deutschen bleibt." sagt Götz Kubitschek, Verleger, Autor und maßgebliches Bindeglied der neuen rechten Szene. Er versteht sich selber als Rechtsintellektueller und Vorbild der Szene. Um ihn herum scharren sich die Aktivisten der identitären Bewegung ebenso wie Parteigänger der AFD. Hetze gegen Fremde, unter dem Deckmantel des Patriotismus, das ist der Kitt der sogenannten neuen Rechten.
inkl. Videodokumentation
http://www.3sat.de/page/?source=/dokumentationen/193786/index.htmlUnd dieser Monitorbeitrag:
Schulterschluss mit Rechtsextremen: die neue Strategie der AfD
Zu einem „Trauermarsch“ hatte die AfD vergangenen Samstag in Chemnitz aufgerufen. Neben Anhängern der AfD kam das „Who‘s Who“ der rechtsextremen Szene: Mitglieder der verbotenen „Heimattreuen Deutschen Jugend (HDJ)“, Unterstützer der „Nationalsozialisten Chemnitz“ bis hin zu Personen aus dem Umfeld der Rechtsterroristen „Gruppe Freital“. Chemnitz zeigt: Während sich die AfD als parlamentarischer Arm einen bürgerlichen Anstrich verleiht, verbrüdert sie sich auf der Straße mit Rechtsextremisten und gewaltbereiten Nazis.
https://www.youtube.com/watch?v=sOY_bSHPRVk (Video: Schulterschluss mit Rechtsextremen: die neue Strategie der AfD | Monitor | Das Erste | WDR)