@Groucho Nicht. Es geht eher um Diskussionskultur und Selbstverständnis.
Wenn jeder AfD gegner im selbstverständnis schon drinhat, dass er etwas besseres ist als ein AfD sympathisant, dann wird das nichts mit dem Überzeugen.
Verständnisvoll, ja, das ist auf jeden Fall ein teil von dem was ich meine. Aber Ehrlichkeit eben auch. Ich habe in letzter Zeit auf allmy oft genug erlebt, dass mir Diskussionspartner Unehrlich vorkamen, die ansonsten gegen Wutbürger gewettert haben.
So würde es mir als AfD Sympathisant auch vorkommen, wenn man im Zusammenhang mit der AfD von Blutbädern spricht, beispielsweise, nur um was aufzugreifen, was vor kurzem hier im thread war.
Einer der die AfD wählt wird tagein Tagaus mit antilinker propaganda beschallt. Er weiß deswegen recht genau, wo wie und wann z.B. die antifa auf wen brandsätze oder Steine geworfen hat, oder sonst irgendwas angestellt hat.
Der weiß auch, wenn er hier auf allmy ist, dass sowas gerne verharmlost wird von der typisch linken seite und ihn ärgert das.
Und dann kommen Leute und erzählen ihm, nein nein, die AfD will Blutbäder, weil der Höcke ne militaristische Rede gehalten hat.
Da wird er zurecht irgendwo heuchelei sehen, wenn bei den einen reales steinewerfen und vandalismus nicht so schlimm ist und man differenziert, dass es ja gar nicht die eine antifa gibt, aber bei der AfD die Worte (nicht gewalttätige taten) eines einzelnen bedeuten, dass die AfD als ganzes für Blutbäder steht.
Und obwohl die AfD für Deutschland mit sicherheit wesentlich gefährlicher ist als die Hipsterkinder von der Antifa wirst du ihn nur von einem überzeugt haben: dass du mit zweierlei Maß misst. Dann hast du verloren, und die Person hat nichtmal ganz unrecht mit ihrer Einschätzung, selbst wenn sie anderweitig falsch liegt.
Wenn du kein verständnis für die Leute hast, musst du nachfragen, um es zu verstehen. Wenigstens wenn du sie überzeugen willst.
Und dann kann man ihnen erklären, wo die wirklichen gefahren der AfD liegen. Und die liegen nicht in Blutbädern, sondern eher eben in einer Entwicklung Deutschlands in die Richtung von Polen oder Ungarn, wo man langsam den Gerichtshof und andere Institutionen wie die Presse unterwandert.