Griechenland fordert von Deutschland erneut Reparationszahlungen

@ayashi
Die Argumentation der Griechen ist doch, dass es sich um eine (Zwangs-)Anleihe gehandelt habe, die also als ordentlich geschlossener Vertrag zurückgezahlt werden muss.

Aber offensichtlich handelt es sich um eine Aufstellung über die Besatzungskosten. Wie das heute ausschaut, weiß ich nicht, aber damals war es völkerrechtlich durchaus nicht zu beanstanden, dass das besetzte Land die Besatzungskosten trägt.

Und dafür, dass es keine Zwangsanleihe ist, wurde die "markante Stelle", wie du es nennst, in dem Artikel veröffentlicht. Denn aus der Rechnung ergibt sich eindeutig, dass es sich bei den 476 Mio. Euro, von denen die griechische Regierung spricht, nicht um eine Anleihe handelt, die Deutschland Griechenland schuldet, sondern es sich im Gegenteil um den Betrag handelt, den aus Sicht des deutschen Beamten Griechenland an Deutschland zu leisten hat.

Da ist auch dein Einwand, er könne ja viel schreiben, wenn der Tag lang ist, irrelevant, denn das relevante ist nicht, ob die Rechnung jetzt so stimmt oder nicht, sondern dass die 476 Mio. Euro eben entgegen der Darstellung Griechenlands keine Zwangsanleihe sind.

@tris
???
Da steht eindeutig " Deutsche Restschuld.



Woher entnimmst du das es sich bei den 786,5 Mio um Besatzungskosten handelt?

tris schrieb:Die Argumentation der Griechen ist doch, dass es sich um eine (Zwangs-)Anleihe gehandelt habe, die also als ordentlich geschlossener Vertrag zurückgezahlt werden muss.

Dann, ja dann, müsste es Griechenland auch problemlos möglich sein eine Kopie dieses Vertrages vorzulegen und schon ist der Teil der Geschichte geklärt :)

ayashi schrieb:Woher entnimmst du das es sich bei den 786,5 Mio um Besatzungskosten handelt?

Das ist eben das Hauptproblem: Die Seite gibt keine Auskunft über die Zusammensetzung der 786,5 Mio RM. Das müsste/sollte aber irgendwo in dieser Akte zu sehen sein. Muss man nur nach suchen (wollen).

@ayashi
Wie genau kommst du darauf, dass irgendjemand vom besetzten Land gezahlte Besatzungskosten als "der Deutschen Wehrmacht zur Verfügung gestellt" bezeichnen könnte? Es handelt sich dabei um den Betrag, der der Wehrmacht vom Deutschen Reich für die Besetzung Griechenlands zur Verfügung gestellt wurde. Dieser bildet die Ausgangsbasis für den Betrag, den Griechenland an Deutschland zu zahlen hatte (entsprechend des damaligen Usus, dass das besetzte Land die Kosten zu zahlen hat).

Denn nur so macht die zweite Position Sinn: "Griechische Abschlagszahlungen auf Besatzungskosten", also was Griechenland bereits an Besatzungskosten an Deutschland gezahlt hat. Wären die 786,5 Mio. Euro tatsächlich eine Zwangsanleihe, die von Griechenland an Deutschland ausgezahlt wurde, wieso genau hätten griechische Abschlagszahlungen auf Besatzungskosten davon abgezogen werden sollen? Wenn, dann hätte man die doch addieren müssen.

Alles andere wäre so, als würden ESt-Vorauszahlungen auf die zu zahlende ESt obendrauf gerechnet werden.

@tris

tris schrieb:s handelt sich dabei um den Betrag, der der Wehrmacht vom Deutschen Reich für die Besetzung Griechenlands zur Verfügung gestellt wurde.

aha...und deshalb ist da von deutscher Restschuld die Rede und zufällig ergibt die Summe abzüglich griechicher Abschlagszahlungen 568,- Mio. Und die "Deutsche Restschuld" bezieht sich dann auf was?

Da geht man doch schon davon aus das 786,5 Mio. von Griechenlnd zur Verfügung gestellt wurden


Rechne bitte mal durch und lies das Papier nochmal

die perser fordern jetzt auch reperationszahlungen von griechenland, da ja alexander der große persien besetzt hat.

@dasewige
schön für die Perser

@tris

Unten steht klar und deutlich " Demzufolge würde sich die Restschuld, die das Reich gegenüber Griechenland hat, noch auf 476 Mio Rm belaufen."

@ayashi
Das kann m.E. ungenau formuliert sein, da bin ich nicht firm drin, ob 1946 "Schuld gegenüber X" schon so eindeutig wie heute eine Verbindlichkeit bedeutete, oder ob da nicht auch eine Forderung gemeint gewesen sein kann.

Ändert aber nichts daran, dass die Rechnung im Hinblick auf den Abzug der "griechischen Abschlagszahlungen" nur dann Sinn macht, wenn es sich dabei um Geld handelt, dass von Griechenland an Deutschland zu zahlen wäre.

Oder weißt du irgendeinen Grund, wieso bei Schulden, die Deutschland gegenüber Griechenland hat, griechische Abschlagszahlungen abgezogen werden sollten?
"Hey, wir schulden euch 786,5 Mio. RM, aber da ihr auf die Besatzungskosten bereits Abschlagszahlungen in Höhe von 218,5 Mio. RM gezahlt habt, schulden wir euch weniger.", oder wie genau stellst du dir das vor?

@tris
nochmal

ayashi schrieb:Unten steht klar und deutlich " Demzufolge würde sich die Restschuld, die das Reich gegenüber Griechenland hat, noch auf 476 Mio Rm belaufen."

Du bist heftig auf dem Holzweg mit deinen Ausführungen, und das weißt du auch. Muss jetzt aber los, die Arbeit ruft, muss ja meinen Arbeitgeber bezahlen

@ayashi
Wie du vielleicht weist, verändert sich Sprache. Auch die offiziell verwendete. Auch innerhalb von 70 Jahren kann das passieren. Insofern hat man auch den Kontext zu beachten.

Also schau dir doch mal bitte die Rechnung an und verrate mir, wie der Abzug der griechischen Abschlagszahlungen auf Besatzungskosten da reinpassen kann, wenn es sich um Geld handelt, dass Deutschland an Griechenland zu zahlen hätte.

@tris
weil Besatzungskosten eben damals üblicherweise dem besetzten Land angelastet wurden. Steht ja auch im Artikel

@ayashi
Eben. Und Griechenland hat Abschlagszahlungen auf diese Kosten geleistet. Aber wieso genau hätten diese Abschlagszahlungen bei der Berechnung für eine Zwangsanleihe abgezogen werden sollen?

@tris

Erklär mir mal, wie man mit den 4 genannten Zahlen überhaupt auf 476 kommt.

@Rho-ny-theta
Der erste Betrag (786,5) abzüglich dem zweiten Betrag (218,5) ergibt die Zwischensumme (568,0). Davon abgezogen der vierte Betrag (92,0) ergibt die Endsumme (476,0).

Hat deine Frage einen bestimmten Hintergedanken?

@tris

So blöd das jetzt klingt:

Diesen Rechenweg hatte ich gar nicht bedacht, ich war irgendwie auf dem Trichter:

1+2 Position - (3+4 Position) und bin dann auf unter 476 Millionen gekommen und konnte mir das nur durch Verzinsung erklären...

@Rho-ny-theta
Immer die Summenstriche beachten. ;)

@tris

Ich war geistig grade bei Bilanzierung, da wären das nicht notwendigerweise Summenstriche, sondern Aktivposten, Passivposten und dann der Saldo :D

@tris

Dann ist die Logik wohl folgende:

1. Posten: Alles Geld, was Griechenland genommen wurde; davon

2. "Berechtigte" Kosten der Besetzung nach damaliger Rechtsauffassung; verbleiben:

3. Unberechtigte Belastungen Griechenlands wovon

4. bereits zurückgezahlt wurden; ergibt

5. Restschuld

@Rho-ny-theta
Aber wieso dann Abschlagszahlungen? Abschlagszahlungen sind vorläufig, da würde dann ja quasi die Endabrechnung fehlen.