Müssen Hartz IV Empfänger hungern?
20.05.2013 um 11:14Dass das Existenzminimum vielleicht zu niedrig berechnet ist, halte ich für sehr wahrscheinlich.
Ich persönlich hatte dank meiner Eltern das Glück meine gesamte Kindheit unter diesen Umständen aufzuwachsen, und war deshalb schon immer der Depp. In der Schule verarscht worden wegen peinlicher Kleidung, noch nie wirklich im Urlaub gewesen, und und und... Ihr könnt euch ja vorstellen dass das nicht schön ist. Mit 16 eine Ausbildung angefangen, vom Lohn durfte ich nicht mehr als 100 Euro behalten, da von Jobcentern, damals ARGEn ja das Existenzminimum der gesamten Bedarfsgemeinschaft berechnet wird und nicht überschritten werden darf, da es sonst an anderer Stelle zu Abzügen kommt. Heißt den ganzen Tag auf dem Bau arbeiten, mit unbezahlten Überstunden, für nichts. 100 Euro können da kein Anreiz sein. Da fehlt dann auch irgendwann die Motivation, wenn man noch keine Möglichkeit zum Ausziehen hat. Am letzten Tag der Probezeit rausgeschmissen geworden, wegen ein paar (ärztl.entschuldigten!!) Fehltagen am Ende der Probezeit. Hi 5
Was folgte waren schwere Depressionen und ein Suizidversuch, der allerdings eher anderen privaten Problemen geschuldet war. Will aber nicht sagen, dass das SGB II da keinen Anteil daran hat, schließlich hat jenes einen großen Teil meiner Kindheit / Jugend geprägt. Meinen Eltern ist nur begrenzt ein Vorwurf zu machen, sie geben sich zwar selbst oft die Schuld aber ich sehe sie eher als Opfer eines Menschenverachtenden Systems.
Man sollte nicht diejenigen, die Hartz IV beziehen und dann nichts mehr tun wollen (wobei das die wenigsten sind, die bewusst nein sagen. die meisten können einfach nicht mehr) verurteilen, sondern den Kapitalismus, der die Menschen kaputt macht. Habe genug Beispiele dafür gesehen, dass der Kapitalismus ein menschenverachtendes, nur auf Profit und nichts sonst abzielendes System ist, dass dringend ersetzt bzw. grundlegend überarbeitet gehört. Genauso wie das SGB II in die Tonne muss.
Ich persönlich hatte dank meiner Eltern das Glück meine gesamte Kindheit unter diesen Umständen aufzuwachsen, und war deshalb schon immer der Depp. In der Schule verarscht worden wegen peinlicher Kleidung, noch nie wirklich im Urlaub gewesen, und und und... Ihr könnt euch ja vorstellen dass das nicht schön ist. Mit 16 eine Ausbildung angefangen, vom Lohn durfte ich nicht mehr als 100 Euro behalten, da von Jobcentern, damals ARGEn ja das Existenzminimum der gesamten Bedarfsgemeinschaft berechnet wird und nicht überschritten werden darf, da es sonst an anderer Stelle zu Abzügen kommt. Heißt den ganzen Tag auf dem Bau arbeiten, mit unbezahlten Überstunden, für nichts. 100 Euro können da kein Anreiz sein. Da fehlt dann auch irgendwann die Motivation, wenn man noch keine Möglichkeit zum Ausziehen hat. Am letzten Tag der Probezeit rausgeschmissen geworden, wegen ein paar (ärztl.entschuldigten!!) Fehltagen am Ende der Probezeit. Hi 5
Was folgte waren schwere Depressionen und ein Suizidversuch, der allerdings eher anderen privaten Problemen geschuldet war. Will aber nicht sagen, dass das SGB II da keinen Anteil daran hat, schließlich hat jenes einen großen Teil meiner Kindheit / Jugend geprägt. Meinen Eltern ist nur begrenzt ein Vorwurf zu machen, sie geben sich zwar selbst oft die Schuld aber ich sehe sie eher als Opfer eines Menschenverachtenden Systems.
Man sollte nicht diejenigen, die Hartz IV beziehen und dann nichts mehr tun wollen (wobei das die wenigsten sind, die bewusst nein sagen. die meisten können einfach nicht mehr) verurteilen, sondern den Kapitalismus, der die Menschen kaputt macht. Habe genug Beispiele dafür gesehen, dass der Kapitalismus ein menschenverachtendes, nur auf Profit und nichts sonst abzielendes System ist, dass dringend ersetzt bzw. grundlegend überarbeitet gehört. Genauso wie das SGB II in die Tonne muss.