vincent schrieb am 07.12.2012:Wir leben in Deutschland, da ist es selbstverständlich dass man nicht auf den gleichen Zusammenhalt wie bei Migranten und anderen Minderheiten trifft.
Deutsche im Ausland sind da auch anders. Begegne ich einem Deutschen in irgeneinem exotischem Land, fühle ich mich anders als wenn ich hier einen treffe ;)
Z.T. dürfte da was dran sein. "Gleich und gleich gesellt sich gern" heisst es doch so schön. Wobei ich nicht denke, dass Deutsche die sich eigentlich fremd sind, im Ausland "zusammenhalten" wenn es Probleme gibt. Das hat dann aber mehr kulturelle Ursachen. Hier leben wir in einer äußerst individualistisch geprägten Gesellschaft, wo sogar traditionelle Familienbilder von staatlicher Seite dekonstruiert werden. Genauso wird gelehrt, dass es "das deutsche Volk" nicht gibt, weshalb schonendere Begriffe wie "Bevölkerung" verwendet werden. Oder um es mit den Worten von Claudia Roth auszudrücken:
"Deutsche sind Nicht-Migranten. Mehr nicht"So gesehen wird im Ausland ein Deutscher kaum das Bedürfnis haben einem anderen Deutschen solidarisch zur Seite zu stehen, wenn dieser z.B. Probleme mit Einheimischen hat.
Vielleicht ist das auch das Problem hierzulande. Meines Erachtens in jedem Fall bester Nährboden für so genannte No-Go-Areas.
Das lässt sich ganz gut am Beispiel der libanesischen Großfamilien aufzeigen.
Deutsche Kleinstfamilien mit liberalen Ansichten und toleranter Erziehung treffen hier auf hierarchisch organisierte Großfamilien mit engem Zusammenhalt und einem starken ethnischem Bewusstsein. Wie soll sich ein tolerant erzogenes deutsches Einzelkind denn nun gegen solche Strukturen behaupten, mit denen selbst der Staat seine Probleme mit hat?
Man darf gespannt sein wie sich das ganze weiterentwickeln wird zumal eine ethnische Fragmentierung in Europa unaufhaltsam voranschreitet. Das kann man gut finden oder auch nicht.
Jüngst erschien ein Artikel in "The Sun", dem britischen Pendant der Bildzeitung, wo es genau um dieses Thema ging. Demnach sind bereits in 4 britischen Städten "weisse Briten" zur Minderheit geworden. Das ist erstmal nicht problematisch, wird es aber dann, wenn die größer werdenden Minderheiten integrationsverweigernd auftreten. Sind Minderheiten groß genug, brauchen sie sich logischerweise ja auch nicht mehr zu integrieren.
WHITE Brits are now a minority in three more UK towns and cities, a report reveals today.
Soaring immigration has sent their numbers plunging below 50 per cent in the city of Leicester and the towns of Luton and Slough.
The figures follow last month’s revelation that for the first time white Brits form less than half London’s population — 45 per cent.http://www.thesun.co.uk/sol/homepage/news/politics/4735708/White-Brits-are-now-a-minority-in-three-more-UK-towns-and-cities-to-go-with-London-Leicester-Luton-and-Slough.html#ixzz2HxegUeLS (Archiv-Version vom 15.01.2013)z.B Situation in Luton