Preußen

@schleim-keim
das ist möglich. Ich denk auch, dass die Zeitvorgaben einfach zu knapp waren. Man muß einfach immer vom Schlimmsten ausgehen, als guter Stratege, und den Faktor Mensch hat man als Scheiter-Opion nicht wirklich eingeplant. Ziemlich Arrogant, obwohl die Armee selbst rein technisch und organisatiorisch nicht von schlechten Eltern war

@rockandroll

Der Plan war ja insofern nicht schlecht, als das man bis 50km(?) vor Paris gekommen ist. Der Faktor Mensch ist doch sowieso immer unberechenbar. Es ist eben kein Schachspiel, sowas.

@schleim-keim
so ist es. Es kann immer was schief gehen, dessen muß man sich halt bewußt sein, und das Risiko entsprechend versuchen einzudämmen. Schade für den Kaiser, der Verlust war schmerzlich, und der Krieg im Nachhinein betrachtet nicht wirklich nötig. Schon gar nicht zu diesem Preis

Krieg ist nunmal Risiko, genau wie bei dem gleichnamigen Brettspiel ;-). Risiken kann man immer bis zu einem bestimmten Punkt einplanen, dann kommen die Dinge, die man nicht vorhersehen, bzw einplanen kann.
Och, dem Kaiser ging es danach doch noch ganz gut in seinem niederländischen Exil. Die armen Kerle, die sich von wirrer Kriegspropaganda über das große Ganze haben blenden lassen und jubelnd in den Krieg gezogen sind, um vollkommen unnötig für Glanz und Gloria (egal welcher Seite) zu krepieren, tun mir mehr leid. Oder die Zivilbevölkerung.

@schleim-keim
die sowieso. Ich hab jetzt auch nicht wirklich die Obrigkeit damit bedauern wollen, sondern halt das Reich als solches. Es war noch jung, und hatte sehr viel Potenzial. In einer Monarchie wäre das vllt nicht so schnell passiert, aber wer weiß

@schleim-keim
Wenn ich den Schliefenplan als verhängnisvoll bezeichnet habe, so meine ich nicht die militärische Aktion, sondern die politischen Folgen. Man mußte durch das neutrale Belgien und als die Belgier verständlicherweise Widerstand leisteten, fand dort in den ersten Kriegstagen ein Gemetzel unter der Zivilbevölkerung statt, dass seinesgleichen suchte und die ganze Welt gegen Deutschland aufbrachte.
Moralisch hatte Deutschland den Krieg nach vier Wochen verloren.
Der grundlegende Fehler war, dass die Armee im Kaiserreich nicht parlamentarisch kontrolliert wurde. Wilhelm II wäre der Einzige gewesen, der den Plan seines Generals mit der Bemerkung "Militärisch genial, aber politisch nicht durchsetzbar" in den Papierkorb hätte befördern können. Leider war er eine Fehlbesetzung. Das Verhängnis nahm seinen Lauf.

rockandroll schrieb: der Krieg im Nachhinein betrachtet nicht wirklich nötig.

Man hätte ihn vermeiden könne, z.B. durch die Rückgabe des für Deutschland völlig unwichtigen Elsass-Lothringen. Man ist noch nicht einmal auf die Idee gekommen.
Aus der Sicht von 1914 war ein Krieg ein unvermeidliches Übel, ein selten angewandtes, aber durchaus legitimes Mittel das Gleichgewicht der Kräfte neu auszutarieren. Die drei vorhergegangenen Kriege waren in wenigen Wochen gewonnen worden. Niemand konnte sich vorstellen, dass es diesmal anders zugehen würde.

@Lupo1954
was aber richtzig übel war, war die Tatsache, dass man es bis ´45 nicht wirklich verstanden hatte, und es noch um ein Vielfaches verschlimmerte

Und manche haben den letzten Schuss heute noch nicht gehört.

@Witt
wer, wo, was