@OddThomas >>
Ich meinte damit nicht, dass man in vielen Bereichen kooperiert oder Beziehungen, egal ob wirtschaftlich oder politisch, festigt, solange die Bevölkerungen daraus einen Nutzen haben.
Ich meinte damit lediglich, dass Staaten dabei nicht ihre Souveränität verlieren sollten.
Viele EU Verordnungen sind nach den jetzigen Gesetzen der einzelnen Staaten nicht umsetzbar, belasten die Bürger und sorgen für Missstimmung. Und dabei hat Deutschland noch weniger Probleme damit.<<
Beispiele, die wirklich einschneidend sind?
Da gibt es ein paar dinge die nicht durchdacht sind, dass dabeis taate souveränität verlieren sehe ich aber nicht.
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Naja, die Grenzen zwischen Nationalgeist, Patriotismus, Nationalstolz und Nationalismus sind fließend und je nach Region verschieden stark ausgeprägt.
Ein gesunder Nationalgeist und gewisses Maß an Patriotismus sind nichts schlimmes, im Gegenteil. Die Grenze wird überschritten, sobald man anfängt, die eigene Nation ideell über andere zu stellen.
Wenn man wirklich etwas selbst getan hat, einzeln oder im Kolletiv, was zu einer Erhöhung der Lebensqualität führt, darf man aus nachvollziehbaren Gründen auch stolz darauf sein. Betrifft sicherlich eine Minderheit der Bevölkerung, die das zu Recht von sich behaupten kann (darf).
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Das ganze gesund zu nennen halte ich für falsch.
patriotismus muss nichts schlechtes sein, es ist aber immer etwas irrationales, ein dogma, was gefährlich ist.
Wer stolz auf sein Land ist, und sich darüber teilweise auch identifiziert, der mag nicht gefährlich sein, auch nicht herablassend gegenüber anderen menschen, aber dennoch ist es nicht gut wenn man seine nation bevorzugt nur weil es seine nation ist, und es KANN eben sehr wohl dazu führen, dass man sich von andere isoliert und diese ablehnt oder wenigstens distanziert betrachtet.
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Und wer ernsthaft glaubt, wir hätten einen Hang zum Nationalismus, der hat wohl noch nicht weiter nach Osten geschaut. In Serbien, Rumänien oder Ungarn zum Beispiel ist eine antidemokratische Haltung, vorallem gegenüber der EU, weitaus ausgeprägter als hier. Auch in Schweden und Dänemark sitzen rechtspopulistische Parteien im Parlament, die Stimmung gegen den europäischen Integrationskurs machen.
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Menschen im allgemeinen haben einen hang dazu, wir sind keine ausnahme.
Nationalismus und patriotismus sind genau ads gleiche, nur in unterschiedlichen ausprägungen, man identifiziert sich über etwas, was eigentlich kein identifikationspotential bieten sollte, und man bevorzugt irrational.
Und das mag in Deutschland zum Glück nicht so gewalttätig und intensiv ablaufe wie in Osteuropa, aber es ist dennoch präsent, und man ist dennoch arrogant gegenüber anderen nationen die man für weniger entwickelt hält.
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Das stimmt, aber der Europakurs sorgt für Spannungen in einigen Teilen Europas, nicht nur bei Mitgliedsstaaten, auch und gerade in möglichen Beitrittsstaaten.<<
Wo?
Die Spannungen sind immer da, die EU sorgt dafür, dass der Spannung lfut gemacht werden kann auf gesitteter basis und dinge ausdiskutiert werden.
Sie hat friedensstiftende wirkung in ihrem Osten, und das wissen die lete dort auch.
und wenn serbien irgendwann mitglied wird, wird auch dort der friedensprozess voranngetrieben.
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Genau das meine ich ja damit. Ich bin absoluter Befürworter der meisten Ziele der EU, aber die Staaten per Zwang einzudeckeln, das hat schon im kleinen Rahmen nicht funktioniert, siehe z.B. das ehemalige Jugoslawien. Und das ist in deren Köpfen heute noch nicht raus.
Solange sich die Bürger der einzelnen Staaten nicht mit deutlicher Mehrheit einig sind, wird die EU als Staat oder Staatengemeinschaft auf souveräner Ebene nicht funktionieren.
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Jugoslawien war etwas anderes als die EU, auch wenn es ähnlichkeiten gab.
Die EU funktioniert bereits jetzt.
Nicht besonders gut, aber sie funktioniert.
Und wenn die Krise vorüber ist wird sie noch weit effizienter sein, notgedrungen.
Ich bin sehr zuversichtlich, dass in den nächsten 50 jahren die EU in ihrer KOnstruktion saniert wird und die bürger der einzelnen staaten mehr mitspracherechte haben.
Ich fühle keinesfalls, dass die EU von oben etwas auf mitgliedsstaaten herabzwingt in unverhältnismäßigen dimensionen.
Auch ich bin gegen die abschaffung der nachträglich angeordneten Sicherheitsverwahrung, dennoch sind das alles einzelfälle und keine dramen.
Es ist gut und richtig jederzeit anzuprangern was die EU für fehler macht, aber ich kann das ewige DIE EU ZERBRICHT BALD gerede nicht mehr hören.