Anschlag auf die Redaktion des "Charlie Hebdo" in Paris

@Glünggi

Es geht doch nicht darum, was offiziell von Nichtmuslimen verlangt wird...
Es geht darum, was von ALLEN Muslimen verlangt wird, um eine Radikalisierung, die SO nicht gewollt sein kann.
Es kann doch nicht sein, daß in einigen Vierteln ein Mädchen zB als Schlampe dasteht, wenn es sich westlich kleidet.

@Mao1974
Nein das geht nicht. Dagegen gilt es anzugehen.
Aber halt Individuell. Konsequent aber individuell.

@Glünggi

Und wie?
Was meinst Du mit "individuell"?

@Mao1974
Halt von Fall zu Fall und nicht pauschal.
Was gegen unsere Werte der Gleichheit verstösst, sollte auch geahndet werden, da sonst unsere Werte mehr schein als sein sind.
Aber da liegt der Ball halt bei unserem Justizsystem.

@Glünggi

Und wie soll das funktionieren?
Es müssten doch vielmehr gerade in Schulen usw Regeln her, die allgemeingültig sind.
Gerade für minderjährige Kinder...
Und das durchaus pauschal!

@Mao1974
Es ist sicher wichtig, dass alle die selben Bedingungen bzw Rechte und Pflichten haben. Das ist Grundvoraussetzung für sozialen Frieden. Die Gesetze dafür existieren ja auch soweit ich weiss... bloss mit der Umsetzung scheint es ab und an zu nicht recht zu klappen.

@Glünggi

Es wäre vor allem Voraussetzung dafür, daß alle gleichberechtigt sind. Es kann nicht sein, daß zB Mädchen im Grundschulalter bereits das Kopftuch tragen oder durch irgendwelche Hintertürchen vom Schwimm- oder Sportunterricht befreit werden. Oder von Klassenfahrten.
Es gibt da in einschlägigen Internetseiten zB Anleitungen, wie man das bewerkstelligen kann. Und das müsste strikt unterbunden werden.

@Mao1974
Da bin ich schon bei Dir. Die Religion hat sich der Schule unterzuordnen... was ausserhalb der Schule passiert ist dann wieder Privatsache. Dagegen ist nichts einzuwenden.
Wo es mir einfach bitter aufstösst sind dann Dinge wie ein Minaretverbot.. weil das hat halt mit Gleichstellung nichts mehr zu tun.

@Mao1974

Mao1974 schrieb:Es kann nicht sein, daß zB Mädchen im Grundschulalter bereits das Kopftuch tragen oder durch irgendwelche Hintertürchen vom Schwimm- oder Sportunterricht befreit werden.

Find ich auch extrem störend und saut mir jedesmal den ganzen Tag wenn ich an solch Ungerechtigkeit denke. Ziel der Schule sollte es ja sein das am ende willige, gleichgeschaltete Arbeitsroboter raus kommen -.-

@Mao1974
PS:
zum Thema ausreise von Juden aus Europa nach Israel:

Auch die jüdische Gemeinde in Dänemark wies die Aufforderung von Netanjahu zurück – trotz des am Wochenende vor einer Synagoge in Kopenhagen getöteten Wächters. Man dürfe sich nicht vom Terror einschüchtern lassen, meinen jüdische Repräsentanten. Zudem sei auch Israel nicht sicher.

http://www.srf.ch/news/international/juden-gehoeren-zu-europa

Düsseldorf: So sehen die Motiv-Wagen zum Terror aus:
http://www.rp-online.de/nrw/staedte/duesseldorf/rosenmontag-in-duesseldorf-so-sehen-die-wagen-aus-bid-1.4878601

Terror hat nichts mit Religion zu tun.

Haha da waren sie zu feige das zu schreiben was sie eigentlich meinten.

@wichtelprinz

Was hat denn das jetzt mit "Arbeitsrobotern" zu tun? So ein Quark.
Werden Kinder durch Sport- oder Schwimmunterricht zu "Robotern"?

Aber Kinder unters Kopftuch zu zwingen und ihnen Spiel und Spaß mit Klassenkameraden (auch des anderen Geschlechts) zu verwehren fändest Du akzeptabel? Sehr merkwürdig...

Mao1974

Mao1974 schrieb:Aber Kinder unters Kopftuch zu zwingen und ihnen Spiel und Spaß mit Klassenkameraden (auch des anderen Geschlechts) zu verwehren fändest Du akzeptabel? Sehr merkwürdig...

der gleichen Meinung, bin ich auch...

@Mao1974

Mao1974 schrieb:Aber Kinder unters Kopftuch zu zwingen und ihnen Spiel und Spaß mit Klassenkameraden (auch des anderen Geschlechts) zu verwehren fändest Du akzeptabel? Sehr merkwürdig...

Danke für die Unterstellung. Nee, zwang find ich eigenltlich nie wirklich was gutes. Nur zwingen wir allen unseren Kindern dinge auf, zB auch zur Schule zu gehen oder wie sie sich anzuziehen haben.

Ich kenne oder kannte zB muslimische Mädchen welche echt gerne ihr Kopftuch trugen.
Aber falls eine erwachsene Frau von ihrem Mann dazu gezwungen wird erfüllt das den Tatbestand einer Nötigung - und da kann man dagegen vorgehen.

Quatsch ist es sich wirklich darüber Gedanken zu machen ob jetzt ein Kind ein Kopftuch oder ein Cap oder grüne Haare oder sonst was im Unterricht trägt.
Quatsch ist es auch seinem Kind die ganze Zeit Markenklamotten anzuziehen für die Schule damit der soliziale Status rüber kommt.
Quatsch ist zu meinen das ein Kind mit all dem besser oder schlechter lernt.
Quatsch ist auch sich an jeder Andersartigkeit auszulassen nur weil man sie nicht versteht.
Quatsch ist auch jedem Kopftuch tragenden Mädchen unterdrückung in der Familie zu unterstellen.

Man sieht, wenn man darüber ein wenig nachdenkt fällt einem sehr viel Quatsch auf ;)

@wichtelprinz

Es geht darum, Kinder zu schützen. Wenn Kinder (!) zum Kopftuch gezwungen werden, dann ist das eben keine freie Entscheidung.
Es stimmt, Kinder werden auf unterschiedliche Weise indoktriniert, aber das ist eben eine extreme Form.
Wir können nicht beeinflussen, wie Menschen jenseits des Schulalters leben, aber Kinder können wir schützen. Schule ist hierzulande eben nicht nur Drill und Wissensvermittlung, sondern Gemeinschaft und Wertevermittlung. Ein Einstieg in unsere Gesellschaft. Mädchen, die von gewissen Unterrichtsbereichen ausgeschlossen werden oder die nicht zB an Klassenfahrten teilnehmen dürfen wird dieser verwehrt. Und das kann nicht geduldet werden, genauso wie zB evangelikalen Christen, ihre Kinder vom Biounterricht auszuschließen. Da ist man aber komischerweise nicht so "tolerant". Gerade Kindern aus fundamentalen Familien muß ein Zugang zu anderen Vorstellungen ermöglicht werden, ansonsten ist ein Teil dieser Generation verloren.

@Mao1974
Merkwürdig das der Schwimmunterricht und die Klassenfahrt elementarer bei Muslimen ausfallen und der Biounterricht bei christen ;)

Weisst Du ich komme auch aus einer "fundamentalen" Familie, also damals nannte mans einfach altmodisch. Mir wurde gesagt was ich anzuziehen habe, und kein Lehrer hat sich darum geschehrt.
Weiter hatte ich einen Klassenkameraden welche zB jedes mal einen Horror durchlebte wenns zum Schwimmuntericht ging, obs die Angst vor dem Wasser war oder Scham weiss ich bis heute nicht - Religion konnts nicht gewesen sein da er den selben Religionsunterricht wie ich genoss.
Es hat keinen gekümmert das er immer Weinkrämpfe bekam im Hallenbad. Nein, noch besser, wir bekamen alle vermittelt das der sicher nicht ganz richtig Tickt im Kopf wenn er sich nicht gleich gut dabei fühlte wie alle anderen. Schöne Werte vermittlung - ehrlich gesagt pfeiff ich auf solche Werte und hatte lange genug zum auch diese vermittelten Werte wieder abzulegen.

Wo ich Dir recht gebe ist das man intervenieren muss wenn man merkt das ein Kind von seinen Eltern missbraucht wird - wie auch immer.
Ein Mädchen das sein Kopftuch aber wegen seiner religiösen Indetifikation trägt ist nicht anders zu berwerten wie ein verwöhntes Kind welche seine Markenklamotten zur schau stellt für seine Statusindentifikation.

@wichtelprinz

Weinkrämpfe im Hallenbad? Aha...

Mal davon abgesehen, daß es darum bei den streng erzogenen Musliminnen nicht geht, wäre das ein Fall für einen Therapeuten. Das kann man doch nicht vergleichen.

Wenn Kinder heute von Sportunterricht ausgeschlossen werden, dann nicht weil sie nicht wollen, sondern weil sie nicht DÜRFEN.
Noch haben wir hier Regeln, die Mädchen die gleichen Rechte wie Jungen garantieren, darum geht es. Ich bin nicht bereit, das irgendwelchen Machokulturen zu opfern.

Wenn Du Dich mal mit Ehrvorstellungen mancher musl. Familien auseinandersetzt wirst Du schnell merken, um WESSEN "Ehre" es hier geht. Die "Ehre" der Frau bzw des Mädchens wird oft von Männern bestimmt, die sich selbst ALLE Rechte zugestehen. Ich kenne Familien, in denen Söhne im Knast sitzen (was die "Ehre" nicht zu verletzen scheint), während für die Mädchen dieser Familien schon das Händchenhalten mit einem Nichtmuslimen ein No-Go ist.

Meiner Meinung nach sollte man Sonderregeln wie bei dem Schwimmunterricht in staatlichen Schulen nicht fördern und tolerieren, sonder die Eltern, die ihre Kinder nicht integriert aufziehen wollen, bestrafen bzw. ihre Kinder aus der Schule herausnehmen.
Integration geht nur, wenn ein Grundkonsens im Miteinander und im Verständnis der Rollen und Berechtigungen existiert und zwar einer der gelebt wird.
Und diese Frauen-sind -strikt-von-Männern-zu-trennen rechtskonservative Islamauslegung verletzt die Grundsätze von gleichwertigem Miteinander von Männlein und Weiblein.
MMn sollten Staat und Gesellschaft da Farbe bekennen und nicht nachgeben, aber ggf Zwang ausüben.
Ein funktionierende Gesellschaft bekommt man nicht geschenkt und die Geschehnisse dieses Jahresbeginns zeigen wie wichtig eine echt Integration anderer Kulturen ist. Und das Fördern des Nebeneinanders ist genau der falsche Weg.

In der Schweiz wird die Frage des Schwimmunterrichts wohl so gehandhabt.
Ich finde das wollte man als Vorbild nehmen.
http://www.tagesanzeiger.ch/schweiz/standard/Auch-Muslime-muessen-ihre-Toechter-in-den-gemischten-Schwimmunterricht-schicken/story/20622627

@z3001x

Das sehe ich auch so!

Es ist schlicht schizophren, jahrzehntelang für Gleichberechtigung und Selbstbestimmung zu kämpfen, dann aber genau solche Muster unter dem Deckmantel der Toleranz wieder zuzulassen.
Ein Mädchen, das noch nichtmals in der Schule ungezwungenen Umgang mit dem anderen Geschlecht erlebt wird sich kaum frei für einen Partner entscheiden können.

Gerade Jugendliche müssen auch die Möglichkeit haben, sich "abzutasten", ohne sich direkt auf einen Ehepartner festzulegen. Gerade musl. Mädchen haben das vielfach nicht, da wird ein Ehepartner präsentiert und das wars dann. Friss oder stirb...

Das ist mit unserer Gesellschaft nicht vereinbar.
Ich finde es ganz schlimm, wie sehr das verharmlost wird. Da kann man ja gleich wieder zurück zu Vorstellungen der Fünfziger...