Anschlag auf die Redaktion des "Charlie Hebdo" in Paris

@sarasvati23
Da müssen wir wohl durch.

Es bringt halt nicht wirklich etwas wenn man einen Gadaffi stürzt, die Bevölkerung nicht entwaffnet und das Spielfeld den Golfstaaten überlässt.
Wenn man eine Regierung stürzt hat man irgendwie auch die Pflicht dafür zu sorgen , dass das was darauf folgt auch den Anforderungen gerecht wird und nicht dass ein unterdrückendes System das nächste unterdrückende System ablöst.

In Mali hätte man sich halt auch um die Anliegen der Thuaregg kümmern können, damit diese nicht dazu gezwungen gewesen wären, sich bei den Islamisten Hilfe zu holen und von diesen instrumentalisiert zu werden.

Wie gesagt, das zentrale Element der Terrorbekämpfung ist dafür zu sorgen dass soziale Gerechtigkeit in diesen Ländern herrscht und nicht bloss soziale Ruhe damit die Geschäfte nicht behindert werden.

@Glünggi

Glünggi schrieb:Wie gesagt, das zentrale Element der Terrorbekämpfung ist dafür zu sorgen dass soziale Gerechtigkeit

Ja. Ich bezweifele nur, dass man das in den Staatsführungen der westlichen Zivilisationen genauso sieht.
Hier wird schon wieder die VDS zur Sprache gebracht, obwohl Frankreich sie hat und die Ereignisse in Paris gezeigt haben, dass die VDS absolut sinnentleert ist.

@sarasvati23
Weil die Regierungen nicht unabhängig denken. In erster Linie geht es ihnen um ihre Investitionen. Die sind auch oft privater Natur. Also Konzerne. Was interessieren Konzerne soziale Gerechtigkeit und Asylpolitik?
Konzerne profitieren doch auch von dieser sozialen Ungerechtigkeit... weil das oft tiefere Löhne bedeutet. Man muss sie ja quasi dazu zwingen Standards in fremden Länder einzuhalten.
Es wär halt gut wenn die Regierungen auch noch die anderen Aspekte der Politik betrachten würden, als nur die wirtschaftlichen.
Mit sozialer Gerechtigkeit kann man vielleicht nichtmehr so günstig produzieren aber man löst andere Probleme damit. Wie Terror und Einwanderung.
Aber auch bei uns müssen wir für soziale Gerechtigkeit sorgen, damit auch bei uns der Extremismus keinen Nährboden hat. Man könnte einfach viele Probleme vermindern, wenn man mehr darauf achten würde.

@Glünggi

Glünggi schrieb:Es wär halt gut wenn die Regierungen auch noch die anderen Aspekte der Politik betrachten würden, als nur die wirtschaftlichen.

Haha der war gut.
Unsere "freie" Marktwirtschaft wird als Allheilmittel betrachtet, die mit der Zeit schon jedes andere Problem von selbst lösen wird.

@Draiiipunkt0
Jops sieht man in Saudi Arabien ganz gut.. 60 jahre intensiver Handel haben enorme gesellschaftliche Umwälzungen ermög... wait. ;)
Jaja ich weiss es ist hoffnungslos, wir sind nunmal ein korruptes Pack wir Menschen.. aber man darf sich ja ab und an hinreissen lassen zu träumen ;)
Auch wenns rationaler wär sich mit dem Terror abzufinden.

sarasvati23 schrieb:Hier wird schon wieder die VDS zur Sprache gebracht, obwohl Frankreich sie hat und die Ereignisse in Paris gezeigt haben, dass die VDS absolut sinnentleert ist.

Du weisst nicht welche Anschläge dadurch verhindert wurden, und auch wenn das recht zynisch klingt, hilft VDS es auch bei der nachträglichen Aufklärung von diesen Verbrechen und damit auch der Prävention neuer.
Aber es gibt wohl in der Tat Probleme mit der Auswertung. Und mit den Resourcen der Polizei.

@z3001x
Naja es bräuchte wie ich es in Erinnerung habe in Frankreich ca 20'000-30'000 Beamte um alle Verdächtigen permanent zu überwachen.
Nun hat man halt 15'000 Beamte abgestellt die für die Sicherheit sorgen.. und die Datenlücke etwas zu stopfen versuchen.. an ihrem äussersten Ende.

@Interalia
Wurde auch in den 0815-Nachrichten berichtet. Weiß auch gar nicht, was daran so schlimm ist. Wie soll man das Sicherheitstechnisch bewältigen, dutzende Regierungschefs bei dem Terror-Hintergrund inmitten von einer Million Menschen marschieren zu lassen..

@vincent

Ja, dacht' ich mir auch, hab's deshalb unkommentiert gelassen.

@Interalia

Da sind Netanyahu (Israel), Keita (Mali), Hollande (Frankreich), Merkel (Deutschland), Tusk (Europäischer Rat/Polen) und Abbas (Palästina) auf dem Bild.

Es ist schade, dass die nicht in einer Millionenmenge gehen, wird aber wohl nicht anders möglich gewesen sein (v.a. mit Netanyahu und Abbas).

Das Foto in der ZEIT bestätigt auch die enormen Sicherheitsmaßnahmen (siehe nach hinten):



http://www.zeit.de/politik/ausland/2015-01/frankreich-paris-demonstration-charlie-hebdo-israel-netanjahu-abbas

@Narrenschiffer

Ja, ich finde das äußerst löblich.
Dennoch schade, dass es so distanziert erfolgen muss...
...aber verständlich, leider.

Das Foto hat aber was..^^ Netanyahu und Abbas sich aus der Entfernung grimmig anschauend, Sarkozy versucht die Lage zu kontrollieren und wird von Merkel abgeprüft..

Interalia schrieb:Dennoch schade, dass es so distanziert erfolgen muss

Yupp, für den Tischlersohn und alten Solidarnosc-Haudegen Tusk sicher ein neues Feeling:

@Narrenschiffer

So hat sich das Blatt gewendet...
Macht er eig. so im Großen & Ganzen einen guten Job?

Interalia schrieb:Macht er eig. so im Großen & Ganzen einen guten Job?

Er war Ministerpräsident von Polen während der Finanzkrise, und Polen war mehr oder weniger das einzige Land, das die Finanzkrise in Europa ohne Wirtschaftseinbrüche überstanden hat.

Dem Europäischen Rat (also der Versammlung der Regierungschefs der Länder der Europäischen Union) steht er seit 1. Dezember 2014 für die nächsten zweieinhalb Jahre vor (bei Wiederwahl maximal fünf Jahre), hat aber in seiner Funktion kein Stimmrecht.

Sein Vorgänger war Van Rompuy, der meiner Ansicht nach von dem Kommissionspräsidenten Barroso in den Schatten gestellt wurde.

Derzeit wird zwischen den beiden Funktionen wieder neu aufgemischt, und Tusk scheint als "Gesicht der EU" die Nase vor dem neuen Kommissionspräsidenten Juncker zu haben.

Persönlich halte ich Tusk für einen sehr begabten Politiker.

Ich finde das Vorgehen von Charlie Hebdo angemessen und bin gespannt wie die muslimische Welt offiziell reagieren wird.

http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/charlie-hebdo-erscheint-am-mittwoch-mit-mohammed-karikatur-a-1012654.html

Paris - Mohammed weint. Und er hält ein Schild in der Hand, mit der Aufschrift "Je suis Charlie" (Ich bin Charlie). Nach dem blutigen Angriff vom vergangenen Mittwoch erscheint die nächste Ausgabe der französischen Satirezeitschrift "Charlie Hebdo" am Mittwoch mit einer Karikatur des islamischen Propheten auf dem Titelblatt. "Alles ist vergeben", lautet die Überschrift.

Der Chefredakteur der Satirezeitung, Gérard Biard, hatte zuvor gesagt, er wolle keine reine Trauerausgabe herausgeben, sondern eine Zeitung "wie seit Jahren". Schließlich seien sie "keine Heulsusen".

@Arminius9

Hast du gestern Hart aber Fair geschaut? Wenn ja hoffe ich, du hast Khola Maryam Hübsch genau zugehört.

Das zurückgesetzt fühlen, das sich ausgeschlossen fühlen kann durchaus ein rascher Prozess sein, der durchaus durch eine Form von wahrgenommener Verweigerung ausgelöst werden kann. Ich hab es "Wunschliste" genannt, andere nennen es Forderungen. Auf jeden Fall wird hier und da eine nicht rasche Umsetzung von einzelnen Virstellungen als islamfeindlich wahrgenommen. Und das muss sich echt im Großen und Ganzen ändern. Niemand muss sich radikalisieren, wenn der muslimische Kindergarten etc. ortsweise nicht durchsetzbar ist.

vincent schrieb:Sarkozy versucht die Lage zu kontrollieren und wird von Merkel abgeprüft..

Sarkozy und Hollande sollte man eigentlich gut voneinander unterscheiden können und Merkel guckt immer so ...

@Glünggi

Glünggi schrieb:Da siehste mal wie wichtig es ist Symbole anzugreifen.

Danke für den Hinweis, ich finds erstaunlich wie viel Reflexionspotenzial das Ganze hat.
Hüben wie Drübem werden also Symbole über Menschenleben gestellt. Es ist nicht ein abartiger, brutaler, feiger Mord an Menschen sondern der Angriff aufs Symbol.
Wäre es "nur" ein abartiger, feiger, brutaler Mord wäre dieses zig hunderfach täglich zu benennen in der Welt.