@GwyddionHier mal ein interessanter Artikel mit Abdel El-Husseini
Nach den Anschlägen von Paris fordert Politikwissenschaftler Abdel Mottaleb El Husseini eine Neuauslegung des Islam. Er ist sich sicher, dass die politische Instrumentalisierung des Islam in vielen Ländern den Terrorismus befeuert. Der einzige Ausweg: Die Muslime müssen einen großen Richtungsstreit ausfechten.
http://www.focus.de/politik/ausland/interview-mit-abdel-el-husseini-wer-sagt-islamismus-habe-nichts-mit-dem-islam-zu-tun-macht-es-sich-zu-einfach_id_4394855.html
@smokingun @Glünggi @vincent "Husseini: Wenn man jetzt einfach nur sagt, Islamismus habe nichts mit dem Islam zu tun, macht man es sich zu einfach.
FOCUS Online: Und was sagen Sie?
Husseini: Solche furchtbaren Anschläge haben mit dem Islam zu tun. Aber sie sind nicht der Islam.
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FOCUS Online: Und welchen Ausweg sehen Sie aus dieser Krise?
Husseini: Die Grundvoraussetzung ist, dass Religion und Politik getrennt werden. Nur dann ist es möglich, den Islam neu zu deuten.
FOCUS Online: Was verstehen Sie unter einer neuen Deutung des Islam?
Husseini: Wenn man auf die Geschichte des Islam blickt, dann gab es schon immer einen Kampf der Kräfte: Auf der einen Seite die Dogmatiker, die die Dogmen des Koran für ewig gültig halten. Auf der anderen Seite die fortschrittlichen Kräfte, die dafür eintreten, einige Stellen des Koran in ihrem historischen Kontext zu betrachten und möglicherweise neu zu interpretieren. Dieser Kampf muss ausgefochten werden - denn solange überholte Dogmen nicht in einem gemeinsamen Diskurs abgeschafft werden, können sich radikale Gruppen auf sie berufen.
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aus Artikel.
Klare Trennung Religion-Politik,
Umdenken, resp. Hinterfragungen erlauben zu Religion, Ideologie.
"Ahmad Mansour: Ich kritisiere nicht den Islam an sich, sondern problematische Inhalte dieser Religion. Ich versuche zu differenzieren. Der Islam, den meine Mutter lebt, ist nicht der Islam der IS-Terroristen, der Muslimbrüder oder der politischen Verbände, die in Europa die Muslime vertreten wollen. Was ich problematisch finde, sind religiöse Inhalte wie die Angstpädagogik. Dass also Kinder mit einem Gott aufwachsen, der mit Himmel, Hölle und Strafe droht und keine Zweifel an seinem Wort im Koran zulässt. Ich kritisiere, dass die Sexualität tabuisiert und als Sünde betrachtet wird. Dass Jugendliche nicht frei entscheiden können. Ich kritisiere einen buchstabengetreuen Glauben. Das sind Religionsinhalte, die wir in einer demokratischen Gesellschaft nicht akzeptieren dürfen."
http://www.bernerzeitung.ch/region/bern/Die-Muslime-haben-keine-Antwort-auf-den-Radikalismus/story/26010017Diesen Diskurs bewegen auch die Medien in islamischen Länder:
""La Liberté" aus Algerien teilt diese Einschätzung. Während weltweit über den Islamismus noch diskutiert werde, verbreite der sich immer weiter. Er töte, zerstöre, und erst allmählich begreife man, was er in erster Linie sei: "ein indoktrinäres und massenmörderisches Unterfangen."
Darum müsse man sich damit ideologisch auseinandersetzen, schreibt der Journalist Mustapha Hammouche. "Denn der Terrorismus kann nicht bekämpft werden, solange der Islamismus nicht isoliert ist. In der Welt nicht, und noch weniger im islamischen Raum."
Terroristen machen Islam zur Religion des Schreckens
Stilles Gedenken.
Eben das schade dem Islam selbst, schreibt die tunesische Zeitung "Akhbar Tunis". Die Terroristen verwandelten ihn in eine Religion des Schreckens. "Durch sie wird die Würde des Propheten verhöhnt, die in den heiligen Schriften so hochgehalten wird." Weltweit sähen Millionen Muslime ohnmächtig dem Treiben der Terroristen zu, einem Treiben, das ihre Religion Tag für Tag beschmutze. An vorderster Front sieht "Akhbar Tunis" dabei die Dschihadisten des "Islamischen Staates". In der gesamten Welt müssten die Muslime aufwachen. "Sie müssen beweisen, dass die Muslime das Gegenteil jenes dunklen Bildes sind, das man von ihnen verbreitet; dass sie aktive und produktive Menschen sind, Botschafter des Friedens und der Brüderlichkeit - in ihren Ursprungsländern ebenso wie in jenen, in die sie aufgenommen worden sind."
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http://www.dw.de/dieser-terror-bedroht-die-ganze-welt/a-18180336Wie dieser Politikwissenschaftler Abdel Mottaleb El Husseini sagt:
"FOCUS Online: Ist es nicht sehr optimisch, davon auszugehen, dass sich radikale Islamisten nach erfolgtem Diskurs der Mehrheitsmeinung anschließen würden?
Husseini: Es ist zumindest unsere einzige Chance, dem islamistischen Terror den Nährboden zu entziehen: Indem man Stück für Stück seine Argumente widerlegt und die mit Menschenrechten, Zeitgeist und Humanität vereinbaren Seiten des Islam hervorhebt."