@lazyholic Auf das was du in deinem Beitrag geschrieben hast wollte ich hinaus. Die Beiträge von dir zuvor klangen nicht so einleuchtend und gut geschrieben, jedenfalls finde ich das, wie das in deinem Beitrag jetzt.
Und ja, ansonsten, kann ich nicht groß widersprechen. Weil du natürlich recht hast, in gewisser Weise ist auch jeder für sich selbst verantwortlich.
Nur darüber vielleicht kann man diskutieren:
lazyholic schrieb:Sie sind freiwillig, ohne jeden Zwang nach Deutschland gekommen. Es war ihre Entscheidung. Und wenn ich in ein neues Land emigriere, dann bin allererstes mal ich gefragt und muss mich den Werten und Gegebenheiten von diesem Land anpassen und nicht andersrum.
Ich hab keine aktuelle Statistik, mit der ich arbeiten kann. Aber ich denke der allergrößte Teil von Migranten sind Wirtschaftsflüchtlinge bzw. Arbeitsmigranten. Ich schätze den Anteil von politischen Flüchtlingen und einfach aus Spaß an der Freude in Deutschland lebenden Migranten gering ein.
Wirtschaftsflüchtlinge flüchten wie der Name schon sagt vor der heimischen Perspektivlosigkeit, der Arbeitslosigkeit oder der Armut. Von "Freiwilligkeit" ist im Prinzip nicht zu sprechen. Man könnte es eher unfreiwillig freiwillig nennen. Mein Vater ist auch Wirtschaftsflüchtling. Der wollte nie nach Europa bzw. nach Deutschland, er hätte sein Heimatland nie verlassen, aber die wirtschaftliche Lage im eigenen Land hat ihn zur Ausreise in ein anderes Land genötigt. Wie bei vielen anderen arbeitet er hart, um seine Familie in seinem Heimatland finanziell zu unterstützen bzw. denen immer mal wieder Geld zu schicken.
Und das macht er bis er in sein Land zurück gehen kann, weil er sich dort vielleicht was aufgebaut hat. Deutschland an sich war eben die erstbeste Lösung. Hätte es hier nicht geklappt mit dem Asyl, hätte er es woanders probiert. Und das denke ich ist eben bei den meisten Migranten so, dass Deutschland als erstes mal das eigene Auskommen sichern soll, und dann über Integration in die Gesellschaft nachgedacht wird, wenn überhaupt. Immerhin, mein Vater hat in den mehr als 20 Jahren, in denen er in Deutschland lebt, immer gearbeitet. Noch nie von Sozialhilfe gelebt. Gaunereien muss ich zugeben, hat er sich auch schon geleistet. Aber da muss man Punkt um schreiben, ist das zum Teil echt grotesk. Vor Gericht reicht es oftmals "Ausländer" zu sein, noch ein guter Anwalt dazu und fast jeder Richter oder Staatsanwalt erzittert, will ja keiner ein "Nazi" sein will. Oftmals lässt man, also bei meiner bisherigen Erfahrung, Migranten sehr viel mehr als manchem Deutschen durchgehen.
Also mein Fazit ist eher, dass nur sehr wenige Migranten freiwillig in Deutschland sind und manchen sieht man das an bzw. sie verhalten sich so, und manch anderen eher nicht bzw. sie leben irgendwann dann doch irgendwie gerne in diesem Land.
Ich glaub mein Vater, wenn ich richtig verstehe, lebt gerne hier. Natürlich würde er gerne zurück, aber er lebt gerne in Deutschland und hat nix groooß gegen "die Deutschen".