Hallo,
@passato Ich muss leider erneut feststellen, dass du meine Beiträge anscheinend immer noch nicht aufmerksam gelesen hast und außerdem meine Worte teilweise nach eigenem Belieben verdrehst. Aber gehen wir punktweise vor:
passato schrieb:Zunaechst mal schlage ich vor, nicht verschiedene Masstaebe fuer gleiche Sachverhalte anzulegen ja nachdem wie es einem gerade passt (dazu gibt es uebrigens noch etliche andere Beispiele, je nachdem ob es der eigenen politischen Couleur gerade nuetzt oder nicht, z.B. Tibet, Kosovo, Ukraine etc. pp., in meinen Augen alles schleimigste Machtpolitik und Erhaltung von Pfruenden, sonst nichts).
Basiert dieser Vorschlag auf einem meiner vorherigen Kommentare? Ich kann mich nämlich nicht daran erinnern, auf die in Klammern genannten Konflikte eingegangen zu sein. Da ich bisher nur auf Ereignisse und Vorgänge in Spanien und seiner Teilmenge Katalonien eingegangen bin, ist es für dich nicht zu erschließen, welche Maßstäbe ich bei den anderen von dir erwähnten Konflikten anlege. Daraus zu schließen, dass diese Maßstäbe unterschiedlich sind, ist daher wohl auch nur eines deiner Vorurteile.
passato schrieb:Wie du ja ganz richtig festgestellt hast, hat es Portugal im Französisch-Spanischen Krieg geschafft, seine Eigenständigkeit wiederzugewinnen. Katalonien versuchte ebenfalls, die frühere Eigenständigkeit wiederzuerlangen, war darin aber nicht erfolgreich.
Warum hältst du an den Vergleich mit Portugal fest? Es ist geschichtliche Realität, dass Portugal ein unabhängiger Staat ist und Katalonien nicht. Keiner kann das Rad der Geschichte zurückdrehen. Und das hat auch nichts mit Willkürlichkeit zu tun. Wenn es für dich ein Problem ist, dass es Portugal geschafft hat und Katalonien nicht, musst du dich schon woanders ausweinen. Ich glaube, hier im Forum kann dir dabei keiner helfen.
passato schrieb:Heisst das also nach deiner Lesart, weil sie es nicht geschafft haben, haben sie dieses Recht auf alle Ewigkeit verwirkt?
...
Entweder man gesteht Katalonien das gleiche Recht zu wie Portugal
Oder man prangert Portugals Unabhaengigkeit genauso an.
Nur weil ich - wie du schon richtig vermutest - die Unabhängigkeit Kataloniens nicht befürworte, spreche ich den Katalanen nicht das Recht auf ihre Unabhängigkeit ab. Aus diesem Grund habe ich es auch nicht nötig, die Unabhängigkeit Portugals anzuprangern.
Ein kleiner Vorschlag von mir am Rande: Ich glaube, du solltest dich so langsam vom Beispiel Portugal lösen, denn dein Vergleich wird allmählich etwas lächerlich.passato schrieb:Also du scheinst ja nicht gerade ein Verfechter ihrer Unabhaengigkeit zu sein.
Das stimmt :-)
passato schrieb:Heisst das due wuerdest ein weiteres Referendum anerkennen, egal wie es ausginge?
Warum schreibst du
weiteres Referendum? Das Pseudo-Referendum vom 1. Oktober kann man doch nicht wirklich als Referendum bezeichnen, sodass das Ergebnis dieses Ergebnisses im Grunde genommen irrelevant und auch nicht aussagekräftig ist. Es handelte sich um ein Ereignis, dass nur von Unabhängigkeitsbefürwortern organisiert wurde und dessen Ausführung gesetzlich verboten war. Das hatte zur Folge, dass größtenteils auch nur Unabhängigkeitsbefürworter daran teilgenommen haben, was irgendwie ja auch verständlich ist. Außerdem waren die Bedingungen während der eigentlichen Durchführung ebenfalls etwas verdächtig, wenn man z.B. die prügelnden Polizisten oder zahlreichen Mehrfachwähler berücksichtigt. (Es soll ja sogar Wahlbezirke gegeben haben, in denen es mehr Ja-Stimmen als Wahlberechtigte gab.) Insofern ist das Ergebnis dieses Pseudo-Referendums nur sehr beschränkt aussagekräftig. Dazu sollte man sich besser auf die Ergebnisse der letzten Wahlen beziehen.
Wenn du mit deiner Frage aber nur wissen möchtest, ob ich das Ergebnis eines regulären und offiziellen Referendums zur Unabhängigkeit Kataloniens anerkennen würde, so muss ich diese Frage bejahen. Was lässt dich daran zweifeln?
Bisher hatte ich unter anderem nur behauptet, dass man die Katalanen durchaus als frei bezeichnen kann, da sie sowohl mit großer Mehrheit der aktuellen spanischen Verfassung zugestimmt haben, als auch ihre finanziellen Verpflichtungen gegenüber Spanien selbst gewählt haben (ohne jetzt wieder in die zu nichts Konstruktives führende Diskussion über die philosophische Definition von Freiheit abzudriften). Die aktuelle Situation der Katalanen wurde ihnen also keineswegs von einer faschistischen Zentralregierung aufgedrückt, sondern sie haben sich frei dazu entscheiden. Das hatte ich auch dokumentiert, während du uns noch seriöse Quellen für deine ganzen verschwörungstheoretischen Gedanken schuldest, nach denen die Katalanen quasi mit der Pistole von Faschisten dazu gezwungen wurden, der Verfassung von 1978 zuzustimmen.
@passato , kannst du diese Gedanken mittlerweile belegen?
Abgesehen davon hatte ich noch behauptet, dass Puigdemont (samt katalanischer Regierung) keineswegs der unschuldige Freiheitskämpfer ist, als der er häufig dargestellt wird, sondern er hat verantwortungslose Politik getrieben, die gerade mal die Hälfte aller Katalanen repräsentiert hatte, während er fanatisch nur auf das Ziel „Unabhängigkeit“ hinausgearbeitet hatte und dabei die Katalanen gegeneinander aufgehetzt hat, ohne sich um die grundlegenden Bedürfnisse der Bürger und Kataloniens zu kümmern.
passato schrieb:Und dazu noch eine andere Frage zu dem Dogma dass Katalonien unbedingt bei Spanien bleiben muss: Cui bono?
Was soll ich dazu sagen? Woher hast du dieses Dogma?
Ist es notwendig das Katalonien unbedingt bei Spanien bleiben muss? Nein.
Ist es notwendig, dass Katalonien unbedingt unabhängig sein muss? Ebenfalls Nein.
Liebe Grüße,
Futureman