@Narrenschiffer Da müssen sie mal anerkannt werden
Sagt wer? Und warum muss denn diese Bedingung greifen? Von wem müssen sie anerkannt werden? Rumänien? Das ist doch vollkommener Unsinn mit dieser Anerkennung. Wie soll denn diese ablaufen? Gemäß einer Generalvollversammlung? Ja, klasse! Rechtliche bindend = 0,0!
Ich hab bereits ein paar zumindest staatsähnliche Strukturen (will es vorsichtig ausdrücken) genannt, die auch nicht unbedingt anerkannt werden und dennoch existieren diese. Es ist ihnen einfach egal, ob sie anerkannt werden oder nicht. Sie regieren sich selbst und unabhängig und darum geht es ihnen.
Ich weiß nicht inwieweit im Fall des Falles Katalonien nicht anerkannt werden soll. So weit kann Ich nicht vorausschauen, wie manche. Ich kann mir aber schon denken, dass es ein paar Ausreißer geben wird, die dann den neuen Staat als solchen anerkennen werden. Vielleicht nicht Deutschland oder Spanien, ja und? Vielleicht kommt der dicke Bär aus Russland und hebt seinen Daumen
;)Ein Vergleich mit der Krim ist nicht möglich
Doch, Ich finde den Vergleich OK (auch wenn bei der Krim mit dem Putsch in Kiew viel mehr vorgefallen ist). Der Gedanke der Krim war ja eben sich zuerst abzuspalten, um eben danach sich als ein unabhängiger Staat an einen anderen einzugliedern. Die Krim hätte auch unabhängig bleiben können. Genauso steht es dann den Katalanen frei sich zu entscheiden und wenn sie meinen sich dann der afrikanischen Union anzuschließen.
Nur ist der Zentralstaat EU-Mitglied, da wird es mit Solidarität sehr schwer - wie es auch bei einer Abspaltung von Südtirol wäre.
Vielleicht wird es schwer, vielleicht auch nicht. Ich weiß es nicht! Die Schweiz (ähnlicher Größe) ist doch ein Paradebeispiel, dass es auch als nicht EU-Land einem dufte gehen kann.
Nicht-EU-Mitglied heißt ja nicht automatisch, dass es einem schlecht gehen soll.
Ist Andorra eigentlich ein EU-Mitglied? Liechtenstein? Monaco? Malta? Vatikan?...(denen geht es auch in Europa nicht schlecht)
Aber das wird auch für die EU eine Herausforderung: warum wurden Slowenien und Kroatien sofort minus zehn Sekunden anerkannt
Weil die Abstimmungen der Generalvollversammlungen politischer Natur sind und es dort nicht darum geht wer welche Argumente vorbringt, sonder wer wem gefällt?
Ich weiß es nicht warum manchmal die EU mit zweierlei Maßstäben misst. Nach dem UN-Pakt müsste vor allem die EU jetzt laut schreien und Madrid mal in die Schranken weisen. Meine Vermutung (ich kann es nicht belegen). Man legt sich die Gesetze so aus, wie sie einem gerade passen. Sollte mal Kaliningrad sich von Russland abspalten, bin Ich mir sicher, dass da so einige sofort an vorderster Front sein werden und etwas vom Selbstbestimmungsrecht faseln werden und dass man dazu verpflichtet ist das Volk zu unterstützen bla bla.
@eckhart Du hast einfach nur Deinen Beitrag zuvor nochmals zitiert. Mein Anliegen bleibt das gleiche. Ich weiß nun mal nicht worauf Du hinaus willst oder was Du mir sagen willst.
@Glünggi Jo und Wikipedia zitiert einen deutschen Rechtswissenschaftler... Karl Doehring, "Das Selbstbestimmungsrecht der Völker als Grundsatz des Völkerrechts"
Den hier oder:
https://www.zvab.com/servlet/SearchResults?an=Doehring&tn=Das+Selbstbestimmungsrecht+der&cm_sp=mbc-_-SRP-_-allMerke: Auch das Völkerrecht unterläuft einer Veränderung (ja, sowas kommt schon mal vor, dass Rechtsauffassungen sich ändern). Ich hab Dir mit dem IGH-Gutachten ein "Update" gebracht. Hast du dort diese Bedingung gefunden, die gemäß Deinem "Rechtsexperten" eintreffen muss? Nein? Haben es dann die Richter des IGH versäumt oder sahen sie es ggf. noch nicht einmal für nötig es zu prüfen, so dass dann diese Bedingung gar nicht greifen muss?
Ich stütze mich da auf Aussagen von sogenannten Experten, Rechtswissenschaftler etc
Fände Ich toll! Diese sind es jetzt aber nicht oder?
https://www.bundestag.de/blob/191664/b14ce4e8a3e1f73a92fe9d9b5aa99d30/kosovo-data.pdfhttp://www.un.org/depts/german/gv-early/ar2625.pdfNordkorea muss sich nicht alleine gegen eine Zentralregierung stemmen.
Muss sich Katalonien auch nicht. Ob sie denn überhaupt so alleine sind, wie der Eindruck vermittelt wird, müsste sich doch erst bei einer Abstimmung zeigen (auch wenn sie rechtlich keine bindende Kraft hat).
Nordkorea mag nun ein weitgehenst isolierter Staat sein, aber es ist ein existierender Staat.
Richtig und solche haben Wir nun mal ein paar auf der Welt. Warum also soll Katalonien dann nicht auch ein solcher (also nicht wie NK) sein? Ich glaub der einzige Wunsch von ihnen ist nur unabhängig zu sein. Ich hab nie gehört, dass sie jemanden gebeten haben anerkannt zu werden (noch zumindest nicht). Ich bin großer Zuversicht, dass den Katalanen es ralle ist, ob sie anerkannt werden oder nicht. Es gibt viele Staaten, denen es so geht. Ihnen ist nur wichtig selbst zu regieren und bei vielen funktioniert es seit Jahrzehnten relativ gut.
Man muss zuerstmal Souveränität erlangen und das hat Katalonien noch nicht wirklich geschafft.
Weil sie ja von Madrid, die gegen den UN-Pakt verstoßen, gehindert werden. Hier hast Du also Deine Unterdrückung (auch wenn sie eine Bedingung für gar nichts ist)
;)Die Ausrufung der Unabhängigkeit ist nunmal nichts wert, wenn sie nicht anerkannt wird und man sie nicht verteidigen kann
Das ist vollkommener Unsinn! Nach dem Selbstbestimmungsrecht zählt eben nur der Wille des Volkes um sich abzuspalten und es ist vollkommen egal inwieweit die abtrünnige Region sich oder durch andere verteidigen kann oder nicht. Dafür haben Wir doch eben das Völkerrecht und dann würde eben die territoriale Integrität greifen, indem gemäß dessen solche kleine Staaten vor Größeren geschützt sind.
Was will man machen, wenn sich die Katalanen als einen unabhängigen Staat abspalten wollen? Sie mit Gewalt dazu zwingen Bestandteil zu bleiben? Am besten noch mit Hinrichtungen?
Wenn die Katalanen sich abspalten hat Madrid völkerrechtlich überhaupt nichts zu melden, denn dann hätten wir nämlich den Fall einer
Annexion, indem dann einseitig und unter Zwang (Merkmale eines solchen Vorgehens) ein Staat eingegliedert wird. Und das ist dann mit nichts zurechtfertigen, da das eben kein Kavaliersdelikt mehr ist und sogar einen Angriffskrieg rechtfertigt.
Was willste hier völkerrechtlich untermauern?
Das, was Du behauptest:
Und auch bei Unterdrückung ist es noch lange keine Garantie auf Unabhängigkeit. Vorallem halt dann nicht, wenn sich die Unterdrückten zur Wehr setzen und so vom Mutterland als Terrororganisation eingestuft werden können.
Das läuft grad live ab auf der Welt. Man sieht doch tagtäglich wer und wie Terrororganisationen definiert werden und wie und wann das Völkerrecht herangezogen wird oder nicht.
Mag sein, dass Du es tust. Ich kann es nicht sehen, da das, was Du von Dir gibst, Totalitarismus ist und Ich bin großer Zuversicht (bin aber nach wie vor für Deine völkerrechtlichen Belege offen) dass das völkerrechtlich ganz sicher nicht so ausgelegt wird. Wo kämen Wir denn dahin? Nach dieser Auslegung kannst Du dann jeden nach Gutdünken in den Knast stecken: "hey, ab jetzt wirst Du unterdrückt"..."will aber nicht"..."Du bist ein Terrorist! Lebenslänglich!"
Wenn Du es tagtäglich siehst, zeig es mir doch wo und wie das Völkerrecht herangezogen wurde, so dass Deine These stimmt. Mehr will Ich doch nicht!
Wer setzt denn das Völkerrecht durch? Die UNO? Wer genau? Der Sicherheitsrat?
Zumindest bezweifle Ich, ob es ein Staat tut, der die Ansicht vertritt, dass derjenige, der sich gegen Unterdrückung wehrt, demnach den Status eines Terroristen bekommt.
Ja es gibt ne Terrorliste bei der UN, aber da steht zbsp die PKK nicht mit drauf
Hast Du nicht gesagt, dass der Staat es entscheidet (
"Im Grunde genommen entscheidet das jeder Staat für sich.") ? Katalonien könnte als unabhängiger Staat entscheiden, dass Spanien eine Terrororganisation ist et voila haben wir die Terroristen
:)Und ganz sicher auch keine Gülenbewegung, die Erdogan deshalb als Terrororganisation einstuft
Warum nicht? Der Staat hat doch entschieden, also müssen es doch Terroristen sein (so war doch Deine Auslegung).
Warum dürfen die Spanier für sich entscheiden, dass diejenigen, die sich nicht unterwerfen lassen, Terroristen sind und die Türken nicht?
Ja es muss Blut fliessen
Oh, es wird also noch detaillierter Du scheinst wirklich sehr viel Wissen diesbzgl. zu haben (woher auch immer). Von wem muss das Blut fließen? Von denjenigen, die sich vor der Unterwerfung zur Wehr setzen oder denjenigen, die sie unterwerfen wollen? Wer und nach welchen Maßstäben bestimmt wieviel Blut geflossen werden muss? Da kamen doch zu uns diese Bilder von Menschen, die hier und da bereits aufgrund der Polizeigewalt geblutet haben. Also muss diese Bedingung erfüllt sein. Blut = check!
Oder muss noch mehr Blut fließen? Soll man vielleicht die Katalanen dazu auffordern Blut zu spenden und wenn ja wie viel?
Zählt auch die Qualität von wem das Blut fließen soll? Von älteren? Von Kindern? Von Kranken? Von Angestellten? Studenten? Beamten?....
Es ist halt einfach ein Problem, wenn man als Unterdrückte zu den Waffen greift und sich wehrt
Nennt man es dann nicht Notwehr und der andere (also der Angreifer) sollte eher ein Problem haben?
Weil man in diesem Moment die Unschuld verliert. Weil sich die Grenze von Täter und Opfer verwischt
Wenn Ich also komme und Dir eine auf die Nuss gebe, dann bist Du nicht unschuldig an der Tat, wenn Du Dich vor meinen Schlägen wehrst.
Mal im ernst: Merkst Du es eigentlich selbst nicht, wie stupide gerade Deine Thesen sind? Du sprichst hier tatsächlich Menschen das Notwehrrecht aus und machst aus Angegriffenen, die von solchem Gebrauch nehmen, zu Täter - ja bis hin zu Terroristen. Wahnsinn!
Schau Dir doch das relativ Frische Kosovo-Urteil nochmal an. Diese Lehrmeinung, dass da Blut fließen soll, ist eine veraltete. Das Völkerrecht ist nun mal auch keine Konstante und unterläuft ebenso Veränderungen. So haben die hochrangigen Richter nicht damit argumentiert, dass in dem Fall Kosovo sich abspalten durfte, weil sie unterdrückt wurden, bedroht, es bei ihnen öfters regnete, etc. pp. sondern eben, weil ihre Bestrebungen nicht gegen das Völkerrecht verstoßen haben - Punkt! Das ist die Bedingung, die die Völkrerrechtler nennen, damit eine abtrünnige Region sich abspalten kann.
Tja sorry aber hier noch den Aufbau der PKK und der YPG und die amerikanische Verwicklung im Detail darzulegen, würde glaube ich den offtopicbogen etwas überspannen.
Verlangt von Dir auch keiner. Ich tu mich nun mal schwer diesen Thesen von Dir Glauben zu schenken:
so vom Mutterland als Terrororganisation eingestuft werden können
Ich halte solches nun mal nicht haltbar, aber es liegt an Dir es zu bekräftigen. Ist ja nicht meine Behauptung.
Ja vermutlich ist das so... aber was bringt es ihnen?
Das selbe, was es auch den Spaniern bringt? Sie können uns dann als Terroristen bezeichnen und dürfen uns auch deswegen völkerrechtlich bekämpfen oder etwa nicht? Wenn Wir uns gegen die Unterdrücker wehren, dann sind wir nicht mehr unschuldig, sondern Täter (wegen der Grenzen von Täter und Opfer -Verwischung und so). Als ein rechtstreuer Staat müssten Wir uns dann selbst vor den IGH zerren.
Fast die ganze Welt sieht es nicht so..und das spürt der sogenannte islamische Möchtegernstaat auch.
Ja, du musst Dich jetzt mal entscheiden. Muss jetzt die ganze Welt dieselbe Ansicht vertreten? Ich dachte es reicht vollkommen aus, wenn der Staat die Ansicht vertritt es handele sich um eine Terrororganisation. Ansonsten müsste doch auch die ganze Welt ebenso die Ansicht vertreten, dass es sich ebenso bei den wehrenden Unterdrückten um eine Terrororganisation handelt .
Es braucht Unterstützung.. in erster Linie im Sicherheitsrat
Für die Abspaltung wüsste Ich nicht warum es diese brauchen sollte.
sonst wird's einfach schwer mit der Loslösung von einem Mutterstaat der nicht loslassen will.
Woher habt ihr eigentlich diese Gewissheit? Sitzt ihr da auf einer Glaskugel?
Wenn der Mutterstaat nicht loslassen will, dann muss er eben auf den UN-Pakt hingewiesen werden, sonst könnte es für ihn ziemlich schwer werden und es findet eine militärische Intervention auf Einladung statt. Die Ukraine wollte auch nicht, dass die Krim sich abspaltete. Militärisch wäre sie auch der Krim überlegen gewesen, aber dank der Bitte an Russland und dessen Militärpräsenz ging man mit vollen Hosen davon.
Kraft des in der Charta der Vereinten Nationen verankerten Grundsatzes der Gleichberechtigung und Selbstbestimmung
der Völker haben alle Völker das Recht, frei und ohne Einmischung von außen über ihren politischen Status
zu entscheiden und ihre wirtschaftliche, soziale und kulturelle Entwicklung zu gestalten, und jeder Staat ist verpflichtet,
dieses Recht im Einklang mit den Bestimmungen der Charta zu achten.
Jeder Staat hat die Pflicht, sowohl gemeinsam mit anderen Staaten als auch jeder für sich, die Verwirklichung
des Grundsatzes der Gleichberechtigung und Selbstbestimmung der Völker im Einklang mit den Bestimmungen der
Charta zu fördern und die Vereinten Nationen bei der Erfüllung der ihnen mit der Charta übertragenen Aufgaben hinsichtlich
der Anwendung dieses Grundsatzes zu unterstützen,
a) um freundschaftliche Beziehungen und Zusammenarbeit zwischen den Staaten zu fördern und
b) um dem Kolonialismus unter gebührender Berücksichtigung des frei geäußerten Willens der betroffenen
Völker ein rasches Ende zu bereiten,
eingedenk dessen, dass die Unterwerfung von Völkern unter fremde Unterjochung, Herrschaft und Ausbeutung eine
Verletzung dieses Grundsatzes und eine Verweigerung grundlegender Menschenrechte darstellt und im Widerspruch
zur Charta steht.
Jeder Staat hat die Pflicht, sowohl gemeinsam mit anderen Staaten als auch jeder für sich die allgemeine Achtung
und Einhaltung der Menschenrechte und Grundfreiheiten im Einklang mit der Charta zu fördern.
Die Gründung eines souveränen und unabhängigen Staates, die freie Assoziation mit einem unabhängigen Staat,
die freie Eingliederung in einen solchen Staat oder der Eintritt in einen anderen, durch ein Volk frei bestimmten politischen
Status sind Möglichkeiten der Verwirklichung des Selbstbestimmungsrechts durch das betreffende Volk.
Jeder Staat hat die Pflicht, jede Gewaltmaßnahme zu unterlassen, welche die Völker, auf die sich die Erläuterung
dieses Grundsatzes bezieht, ihres Rechts auf Selbstbestimmung, Freiheit und Unabhängigkeit beraubt. Bei ihren Maß-
nahmen und ihrem Widerstand gegen solche Gewaltmaßnahmen im Bemühen um die Ausübung ihres Selbstbestimmungsrechts
sind diese Völker berechtigt, im Einklang mit den Zielen und Grundsätzen der Charta Unterstützung zu
suchen und zu erhalten.
http://www.un.org/depts/german/gv-early/ar2625.pdfEigentlich müssten Wir genau das tun wozu wir verpflichtet sind und können solche Grundsätze nicht einfach mit den Füßen treten. Katalonien ist völkerrechtlich nun mal ein Subjekt und will unabhängig werden und Wir müssten es gem. dem UN-Pakt unterstützen.