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Welche Partei kann man noch wählen?

1.029 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Wahlen, Partei, Bundestagswahl ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Welche Partei kann man noch wählen?

16.01.2025 um 14:23
Hier hab ich mal wieder was durchaus Erhellendes gefunden - für alle, die immer noch dran zweifeln, dass unsere "Demokratie" tatsächlich in ihren Grundstrukturen eher einer konstitutionellen Aristokratie mit all ihren Wirren und Nachteilen gleicht .. der wissenschaftliche Beleg dafür, dass es offenbar wirklich so ist, wie es einige Fachleute seit Jahrzehnten immer wieder beanstanden. Wir haben keine Demokratie - die Bürger in ihrer Masse und Diversität haben nichts zu entscheiden, und deshalb bekommen wir auch besonders in der Krise kaum bis gar keine Probleme gelöst.
Kurzbeschreibung

Demokratie ist ein Verfahren, umstrittene Fragen auf eine Weise zu entscheiden, die auch den Unterlegenen als legitim erscheint. Niemand kann dabei erwarten, dass die eigene Meinung stets umgesetzt wird. Wenn allerdings die Politik systematisch den politischen Präferenzen bestimmter sozialer Gruppen folgt, wohingegen die anderer
missachtet werden, wird der Grundsatz politischer Gleichheit beschädigt.
Die neue Responsivitätsforschung untersucht, ob politische Entscheidungen mit dem Willen der Bürger_innen übereinstimmen und wenn ja, wessen Meinungen umgesetzt werden. Dabei zeigt sich in den USA eine deutlich selektive Responsivität der
Politik zulasten der Armen. In diesem Forschungsbericht untersuchen wir erstmals, ob in Deutschland ähnliche Muster in der politischen Responsivität wie in den USA festzustellen sind. Dazu werten wir 252 in den DeutschlandTrend-Umfragen gestellte Sachfragen für den Zeitraum von 1998 bis 2013 aus.
Die Fragen beziehen sich auf zum Zeitpunkt der Erhebung diskutierte Politikänderungen. Für jede dieser Sachfragen ermitteln wir, welcher Anteil der Befragten ihnen zustimmt. Dabei unterteilen wir die Befragten nach Einkommen, Beruf,
Bildung, Alter, Geschlecht und Region. In der von uns erstellten Datenbank „Responsiveness and Public Opinion in Germany (ResPOG)“ kodieren wir außerdem, zu welchem Politikfeld eine Frage zählt und ob es
innerhalb von zwei oder vier Jahren nach der Umfrage zu einer Politikänderung gekommen ist. Die Auswertung dieser Daten zeigt einen deutlichen Zusammenhang zwischen den getroffenen politischen Entscheidungen und den Einstellungen der Bessergestellten, aber keinen oder sogar einen negativen Zusammenhang für die
Einkommensschwachen
Quelle: https://www.armuts-und-reichtumsbericht.de/SharedDocs/Downloads/Service/Studien/endbericht-systematisch-verzerrte-entscheidungen.pdf;jsessionid=0CF46599E71340E80E3150128D68C791?__blob=publicationFile&v=2


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Welche Partei kann man noch wählen?

16.01.2025 um 20:41
Zum Thema habe ich folgende Meinung: Das Migrationsthema rückt neben den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen zunehmend in den Fokus, jedoch kann keine Partei eine Lösung anbieten. Eine wirtschaftlich bedingte Zuwanderung nach Deutschland ist nach den EU-Regeln offensichtlich gewollt und solange diese Regeln über unseren, übrigens sehr detaillierten und guten Asyl- und Zuwanderungsgesetzen stehen, nicht zu verhindern. Solange eine Partei hierzu keine real existierende Möglichkeit anbietet, kann sie zu diesem Thema nur ein „Weiter so“ anbieten und ist deshalb für mich nicht wählbar. Nebelkerzen wie Grenzsicherung oder Rückführungen sind „Opium fürs Volk“. Selbst ein von 10 Grenzschützern umringter papiereloser Migrant ohne irgendwelche Sprachkenntnisse oder Qualifikation kann nur höflich hereingebeten werden, sobald er seinen Wunsch Asyl zu beantragen kundtut. Warum kann ein illegal aufhältiger in anderen Ländern ausgewiesen werden? Muß ein Gastwirt, der einen unliebsamen Gast vor die Türe setzt, ebenfalls vorher fragen ob dieser zuhause willkommen ist und ihm ein Taxi und nach Hause spendieren? Ihn mit Zehrgeld für unterwegs ausstatten? Ihn vielleicht bis ans Ende seiner Tage kostenlos durchfüttern, falls der Gast auch zu Hause nicht mehr willkommen ist? Um es klar zu sagen: Asylberechtigte nach dem Grundgesetz erhalten Asyl. Migranten, die für Ihren Lebensunterhalt bei uns aufkommen und eine bei uns gesuchte Qualifikation aufweisen, sind willkommen. Der Rest, welcher nicht asylberechtigt ist und von Transferleistungen auf unsere Kosten leben will, oder unsere Normen herausfordert, muß unser Land sehr zeitnah wieder verlassen, dies gegebenenfalls unter Zwang, wie übrigens fast alle Länder auf der Welt. Ob dies nun Rückführung, Ausschaffung, Internierung, Remigration oder Ausweisung genannt wird ist dabei unerheblich. Funfakt: Trotz Freizügigkeit kann jedes EU Land EU-Bürger nach Hause schicken, die sich nicht adäquat verhalten, oder nicht über genügend Mittel zum Aufenthalt verfügen und dies ohne Übernahme der Heimreisekosten. Warum steigen die Krankenkassenbeiträge bei verminderten Leistungen? Warum gibt es ein Wohnungsproblem? Nun ja die EU bzw. unsere Nachbarn zahlen ja nicht die Sozialabgaben oder Mieten für die Leute, die sie in unser Sozialsystem senden und die voraussichtlich niemals etwas dazu beitragen werden und nie beigetragen haben. Wenn mehr als die Hälfte der Bürgergeldempfänger Zuwanderer sind, müssen deren Kosten im Gesundheits- und Unterbringungsbereich getragen werden, und zwar vom Einzahler ins System. Mein nicht allumfassender Lösungsvorschlag: Entweder zahlt der Besteller die Musik, in diesem Fall Brüssel an Deutschland, oder wir gewähren für Migranten den knapp durchschnittlichen Sozialhilfesatz aller EU-Staaten mit den in z.B Griechenland, Kroatien oder Ungarn evtl. Polen gegebenen Ansprüchen an Wohnraum und medizinischer Versorgung. Eventuelle Ungleichverteilungen können ja dann durch Zahlungen dieser Länder an Deutschland ausgeglichen werden. Wir sind in der EU ja solidarisch oder? Wie hoch war gleich der letzte Haushaltsfehlbetrag bei der Ampel 15 Mrd.? Wie hoch sind ca. 50% der Aufwendungen für Bürgergeld mit Wohn-, Gesundheits-, Integrations- und sonstigen Kosten pro Jahr? Ganz klar, an den Renten muß gespart werden 😊


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Welche Partei kann man noch wählen?

16.01.2025 um 20:48
Zitat von Cthulhus_callCthulhus_call schrieb:Warum? Wenn die Klage im Einzelfall angemessen ist, ist es egal ob 7 oder 700. Reines Quatschargument.
@Cthulhus_call

Es geht auch darum, wie sehr man ein ohnehin stark belastetes Rechtssystem mit Petitessen überschüttet. Und da ist 700 etwas anderes als 7. Zumal sich die Frage stellt, warum solche Internetwitzchen die Amtsführung erschweren sollen. Es ist ja nicht so, dass dieser Schwachkopf Gag erst einen Teil der Bevölkerung auf die Idee gebracht hätte, dass Habeck nicht als Wirtschaftsminister die Idealbesetzung ist.

Und dass dieser mäßig lustige Schwachkopf / Schwarzkopf Spruch eine Petitesse ist, sind wir uns da einig?

Anders wäre es zB bei Gewaltaufrufen. Da kann man meinethalben auch 7000 Anzeigen stellen, die DANN berechtigt wären.

Und natprlich ist jemand, der es nicht mal schafft, über einem Ausdruck wie Schwachkopf zu stehen, eher nicht geeignet, in der Öffentlichkeit zu stehen.


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16.01.2025 um 20:50
Zitat von nasenstübernasenstüber schrieb:Hier hab ich mal wieder was durchaus Erhellendes gefunden
Ich weiß selbst im Moment nicht, was ich wählen kann.
Ich schwebe sehr in der Luft. Für mich gibt es momentan keine Wählbare Partei.

Die Ernüchterung kommt sehr oft nach den Bundeswahlen. Einiges bleibt beim alten, alleine schon die Aufstellung der Kandidaten verrät dieses.

Meine Meinung dazu ist....
Wir werden es danach mit exakt den gleichen Politiker zu tun haben, welche wir schon lange kennen. Vielleicht in abgewandelter Form.


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Welche Partei kann man noch wählen?

16.01.2025 um 20:53
@sacredheart

De Leuten zu zeigen, das das Internet kein rechtsfreier Raum ist, ist keine Petitesse. Wenn die Leute nicht reden würden, als bestünde ihr Inneres nur aus Kotze und Scheiße, wäre allen schon sehr geholfen.


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Welche Partei kann man noch wählen?

16.01.2025 um 20:59
@Cthulhus_call

Ein Ausdruck wie 'Schwachkopf' ist meines Erachtens etwas, das Mandatsträger aushalten können sollten. Sie greifen schließlich ins echte Leben von Menschen ein, oft nicht zu deren Vorteil.

Dass es auch bei Frustbewältigung Grenzen geben muss, sehe ich durchaus auch.

Das Internet muss aber auch keine reine Applaus Kulisse sein.


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Welche Partei kann man noch wählen?

16.01.2025 um 21:00
wählt einfach alle die SPD... die können Stimmen gebrauchen und am besten umsetzen... niemals AFD oder CDU


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Welche Partei kann man noch wählen?

16.01.2025 um 21:03
Zitat von VerdutzterVerdutzter schrieb:Wir sind in der EU ja solidarisch oder?
Nein, ich persönlich trage keinerlei solidarische Veranlagung mehr in mir.
Ich bin zu 100% zum Kapitalismus übergewechselt.

40 Jahre reichen.


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16.01.2025 um 21:07
@sacredheart

Zwischen Applaus und Morddrohungen gibt es aber ne große Bandbreite.


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Welche Partei kann man noch wählen?

16.01.2025 um 23:05
@kaktuss
Leider ist die Anzahl der Knallchargen in allen derzeitigen Parteien über der kritischen Größe.

Was hilft mir die gute Umsetzbarkeit einiger SPD Gedanken und die Beliebtheit eines Pistorius. wenn ich dafür Herrn Scholz, Frau Feser und Frau Esken erhalte, was soll ich mit vernünftigen grünen Vorschlägen die von Frau Roth, unserer Familienministerin, oder den Herrn Harbeck und Hofreiter umgesetzt werden sollen, von Frau v. Storch, Herrn Krah, Höcke und weiteren bei der AFD zu schweigen. Wer in der Union wäre denn als Kanzler "ministrabel"? Merz? Nicht ihr Ernst oder? Haben die schon einen Wirtschaftsminister designiert, ich weiss es gerade echt nicht. Letztendlich läuft es dort auf "Merkel light" raus und das mit viel Pech sogar zusammen mit den Grünen. Also nach meiner Meinung ein no go. Keine Partei ist in der Lage sich momentan gegen die Übergriffigkeit der EU aus Brüssel zu wehren. Als (noch) Nettozahler könnten wir aber den Spieß mal umdrehen, den die EU gegen z.B. Ungarn anwendet. Also keine Zahlungen mehr bevor nicht alle Regelungen zu unseren Gunsten geändert sind. Was will Brüssel machen? Einmarschieren unter vdL an der Spitze? Solange dies nicht geschieht oder über die Verordnungen mit einer gewissen Nonchalance hinweggegangen wird, wedelt der Schwanz mit dem Hund und wir sind höchstens die Zahlflöhe im Fell.

Soviel zu Demokratie und von wem laut unserem GG alle Macht ausgeht. (Wer Sarkasmus findet darf ihn behalten).

Deshalb auch mein Verständnis für @Sabres


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Welche Partei kann man noch wählen?

gestern um 00:32
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Ein Ausdruck wie 'Schwachkopf' ist meines Erachtens etwas, das Mandatsträger aushalten können sollten. Sie greifen schließlich ins echte Leben von Menschen ein, oft nicht zu deren Vorteil.
Also wenn ich Dich jetzt Schwachkopf nenne, hier so im Forum, weil das genau meine Meinung währe, würde die Moderation eingreifen, warum nicht im Real Life?
Hast Du mal ne Liste von Beleidigungen die ok sind oder eben nicht?
oder kann man sich irgendwie unter normalen Menschen irgendwie einigen, das Beleidigungen niemals ok sind und immer sanktionswürdig sind?


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Welche Partei kann man noch wählen?

gestern um 05:38
Zitat von VerdutzterVerdutzter schrieb:Soviel zu Demokratie und von wem laut unserem GG alle Macht ausgeht. (Wer Sarkasmus findet darf ihn behalten).
Zitat von SabresSabres schrieb:Wir werden es danach mit exakt den gleichen Politiker zu tun haben, welche wir schon lange kennen. Vielleicht in abgewandelter Form.
Natürlich; wir bekommen nur neue Gesichter an der Spitze - nichts weiter. Zig Jahre Union an der Macht, zwischendurch mal Rot, Grün mit etwas Gelb jeweils abwechselnd, oder auch mal sogar zusammen, was ne Vollkatastrophe war, und was hat sich je groß geändert? So gut wie gar nichts; jedenfalls nicht viel zum Positiven.

Es ist vollkommen egal, was man wählt.. Es gibt keine signifikanten Reformen, weil sie durch die Mechanik der Wahl- und Parteilogik ausgebremst werden. Schon zeit zig Jahren. Es gibt keine Politik für die Bürger, weil nicht die Bürger die Politik bestimmen, sondern eine kleine einflussreiche Truppe von Lobbyisten, Unternehmern, Medienmachern, etc.. also eine Aristokratie-Kaste die im Deckmantel der Demokratie so tut, als ob der Bürger durch sein Kreuzchen was bewegen könnte, und in Wahrheit tragen sie nur ihre eigenen Kämpfe auf unseren Schultern aus, weil sie uns noch zu allem Übel eine Gefolgschaft aufschwatzen oder sie schlicht erkaufen.
Ein Bürger, der systematisch dumm gehalten und für dumm verkauft wird, weil er selbst nicht viel Notwendigkeit darin erkennt, sich überhaupt weiter als bis zu seinem Tellerrand politisieren zu müssen. Man setzt also auf die systeminherente Trägheit der Massen, und gewinnt.

Wie hieß der alte polemische Spruch noch..? Wenn Wahlen was bewirken würden, wären sie längst verboten.

Deshalb bin ich für eine Verfassungsreform, die Wahlen und Parteien aus dem GG streicht. Die repräsentative Partei-"Demokratie" versagt seit geraumer Zeit auf ganzer Linie, und besonders in Krisenzeiten sieht man, dass das einfach ein sehr sehr krankes Pferd ist, das da immer noch geritten wird, bis es irgendwann tot umfällt, und danach wie zB in der Weimarer Republik irgendwelche Militaristen das Machtvakuum füllen werden, um überhaupt noch etwas politische Ordnung aufrecht erhalten zu können. Pistorius ist schon zB zum Helden hoch stilisiert worden; wie schön.. die alten Tricks funktionieren also immer noch, und der Bürger verfängt immer noch im Netz der alten Propagandamittel. Sowjet-style baby, sag ich da nur.
Bin schon sehr gespannt, wen man diesmal zum Sündenbock erklären wird .. normalerweise trifft es meistens die schwächsten der Gesellschaft, also die, die keine besonders starke Lobby haben.

Vllt wird aber auch nur der Krieg im Ausland ausgeweitet, so dass dann per Notstandsgesetze eine Art Semidiktatur frei über die Bürger verfügen kann. Wie es auch kommen mag, wir werden alle wahrscheinlich darunter Leiden, dass wir jetzt das bisschen Demokratie, das wir noch haben, nicht dafür nutzen, um sie auszubauen, sondern uns lieber darüber die Köpfe einhauen, welche Partei noch wählbar ist.

Keine! Außer die PARTEI höchstens noch, denn die ist sehr gut :melden:

Nur sie vermag den ganzen Wahnwitz des Systems systematisch vorzuführen, und die Machenschaften der Politkaste wenigstens etwas für den Bürger transparenter zu machen, so dass er langsam auch mal etwas Verantwortung übernimmt, und sich die Macht zurück holt, die ihm per Verfassung zugesichert wurde.

Deshalb bin ich für die Abschaffung der Wahlen von Parteien und für die Errichtung einer Losdemokratie, die aus meiner Sicht viele der heute selbst gemachten politischen Probleme auflösen könnte. Die Geschichte lehrt zumindest, dass überall dort, wo diese Staatsform eingeführt wurde, die Gesellschaften blühten und gediehen. Athen, wo sie ersonnen wurde, für kurze Zeit auch Venedig oder Florenz..

Hier mehr darüber von kundigeren Leuten als mir zusammen gefasst:
Die Vorzüge einer Demokratie mit starken deliberativen Elementen


Wenn man über Vorzüge von Institutionen spricht, sollte man ihre Nachteile immer mitbedenken und mitbesprechen.

Beginnen wir also bewusst mit den Nachteilen, die starke deliberative Elemente in einer Demokratie für uns haben: Sie kosten uns Zeit. Wertvolle private Zeit. Wertvolle Lebenszeit. – Wenn wir von einer allgemeinen Politisierung der Bürgerschaft sprechen, die das typische Merkmal einer deliberativen Demokratie ist, bedeutet das immer auch, dass wir dem Privaten Zeit nehmen, um es dem Politischen zugute kommen zu lassen.

Das heißt: Eine starke Demokratie gibt es nicht umsonst. Sie braucht unsere Zeit und unsere Präsenz vor Ort in den demokratischen Beratungen. Die Demokratie verlangt persönliche Opfer der Bürger. Sie hat ihren Preis. Und der wird von uns mitunter als hoch empfunden werden.

Das sollte uns im Folgenden immer bewusst bleiben, wenn wir auf die Vorzüge starker deliberativer Elemente in der Demokratie zu sprechen kommen.

1.) Dauerhafte Befriedung der Gesellschaft
Starke deliberative Elemente in der Demokratie sind eine stete Einladung an alle Bürger, die Gesellschaft aktiv mitzugestalten. Entscheidend ist dabei: Sie sind eine Einladung, auf die man sich verlassen kann. Das bedeutet zugleich, dass wir nicht mehr darum kämpfen müssen, Gehör zu finden. Weil wir wissen, dass wir Gehör finden. Der Effekt ist aus wirksamen Moderationsformaten bekannt, wie z.B. „Dynamic Facilitation“, die daher u.a. bei den verfassungsmäßigen Bürgerräten im österreichischen Bundelsand Vorarlberg genutzt wird.

Weil man sicher weiß, dass man mit seinen Wortmeldungen, seinen Anliegen, Ängste, Bedürfnissen, Gefühlen und Wünschen gehört wird, entspannt man sich merklich. Der „Kampf“-Aspekt, der uns derzeit so fundamental zur Demokratie dazu zu gehören scheint, fällt einfach weg. Nach kurzer Zeit tritt ein ganz anderer Geist in Erscheinung, obwohl sich am Thema, der Ausgangslage und an den teilnehmenden Personen nichts geändert hat.

Werden Bürgergutachten und Bürgerräte mit Losverfahren regelmäßig eingesetzt, ist der gleiche Effekt auf gesamtgesellschaftlicher Ebene zu erwarten: Wir wissen dann alle, dass wir politischen Einfluss haben. Der „Kampf um Anerkennung“ fällt aus. Weil die politische Anerkennung immer da ist. Als Normal- und Dauerzustand.

Dass das einen tiefgehenden Befriedungseffekt für die ganze Gesellschaft bedeutet, wird man nur in Abrede stellen wollen, wenn man angesichts der heutigen, extrem kompetitiven Demokratie mit regelmäßigen „Wahlkämpfen“ zwischen „politischen Parteien“ völlig das Vorstellungsvermögen davon verloren hat, dass ständiger Streit eben nicht der Normalzustand des Politischen ist. Sondern der künstliche Effekt ganz bestimmter politischer Institutionen, die uns auf Auseinandersetzung und „Krieg mit anderen Mitteln“ polen. Unproduktiver politischer Streit ist das Ergebnis einer Fokussierung auf diesen Streit, indem Aufmerksamkeit und Anerkennung künstlich verknappt werden. „Politische Aufmerksamkeit“ wird dadurch zu einer knappen Ressource. Und dass wir Menschen auf knappe Ressourcen mit unseren schlechtesten Impulsen reagieren, wird niemand in Abrede stellen, wenn diese Ressourcen eben fundamental wichtig für uns alle sind.

Die deliberative Demokratie hebt diese künstliche Verknappung auf: Sie macht politische Aufmerksamkeit wieder zu dem, was sie sein sollte: Ein Gemeingut, das allen Bürgern gleichermaßen gehört.

2.) Erhöhte Innovativität der Politik – Abbau von Politikstau
Starke deliberative Elemente in Demokratie sind zugleich ein zuverlässiges Mittel zur Abbau von Politikstau.

Das hat zwei Gründe: Zum einen werden sich wechselseitige blockierende Fronststellungen und die Angstgetriebenheit von Politik durch sie aufgehoben. Die in der kompetitiven Demokratie üblichen Lagerbildungen fallen weg. Die Demokratie gewinnt dadurch das, was man derzeit so heftig in ihr vermisst, dass immer wieder autoritäre Sehnsüchte aufkommen: Sie gewinnt an Handlungsfähigkeit.

Zum anderen fließt mit deliberativen Elementen viel mehr Wissen in die Demokratie ein. Die kompetitive Demokratie schattet sich gegen beide Arten politikrelevanten Wissens sehr effektiv ab: Gegen das wissenschaftliche Expertenwissen genauso wie gegen das „Wissen der Vielen“. Letzteres ist in einer modernen, liberalen Großgesellschaft besonders fatal. Denn in liberalen Großgesellschaften sind völlig verschiedene Lebensformen und -situation möglich. So verschieden, dass es kaum noch private Berührungspunkte zwischen den Bürgern verschiedener Milieus gibt.

Ohne deliberative Elemente gewinnen immer Bürger bestimmter Milieus überdimensionierten Einfluss auf die Politik. Diese politisch privilegierten Bürger (die sich in der kompetitiven Demokratie jeweils gerade „durchgesetzt“ haben) können überaus wohlmeinend sein. Das ändert jedoch nichts daran, dass sie die Bürger anderer Milieus schlechterdings gar nicht repräsentieren können. Denn dafür ist in liberalen Großgesellschaften die Unterschiedlichkeit zwischen den Bürgern viel zu groß.

In deliberativen Formaten kommt diese Verschiedenheit der Bürger in einer kooperativen Atmosphäre zusammen. Dadurch ensteht produktive Reibung. Genau diese Reibung ist der Motor von Innovation. Das gilt in politischen Kontexten ganz genauso wie in anderen sozialen Beziehungen.

Indem die deliberative Demokratie durch die Zufallsauswahl vorsätzlich Bürger aller verschiedener Milieus in der Bürgerschaft zur gemeinschaftlichen Beratung einlädt, schafft sie ein Aufeinandertreffen der unterschiedlichen Bedürfnisse in der Bürgerschaft. Dadurch entsteht ein Innovationsdruck in der Politik, der die heute üblich gewordene Politikvermeidung wegspült.

Und das haben wir wirklich dringend nötig. Denn die durch die sich selbst blockierende kompetitive Demokratie angestauten politischen Themen sind mittlerweile zahllos. Wir alle wissen, „dass dringend gehandelt werden muss“, doch die kompetitive Demokratie bekommt dieses Wissen und dieses Wollen nicht politisch operationalisiert. Deliberative Elemente entlasten die gewählte Politik. Sie dienen als entlastender Verweis auf den Bürgerwillen, weil dieser Bürgerwille in deliberativen Formaten weitaus eindeutiger erkennbar wird als in völlig willkürlich, vage und uninformiert bleibenden „Volksbefragungen“.

Den Bürger in uninformiertem Zustand und in informiertem und ausgetauschtem Zustand zu befragen: Dazwischen liegen politische Welten. Deliberative Elemente schaffen diesen Übergang. Sie sind die Brücke in einer politische Welt, in der politische Innovation nicht nur möglich wird, sondern sogar vom Bürgerwillen vorangetrieben wird. Regelmäßig sind die Ergebnisse solcher allgemeiner Bürgerberatungen überraschend „progressiv“. Progressiver als Berufspolitiker sein können, die an ihre jeweilige Parteiräson gebunden sind. Progressiver als Berufspolitiker vermuten, dass die Bürger sind. Progressiver als wir auch tatsächlich außerhalb solcher Beratungsformate, in unserem rein privaten Meinen sind.

Mit der deliberativen Demokratie überrascht sich die Gesellschaft sozusagen selbst mit politischer Innovation. Allerdings so, dass sie diese Überraschung annehmen und integrieren kann.
usw usf.. auch hier gerne den ganzen Artikel lesen; es gibt da schon viel zu verstehen.

Quelle: https://wyriwif.wordpress.com/2018/07/07/die-vorzuege-einer-demokratie-mit-starken-deliberativen-elementen/

Ich weiß, das klingt erstmal alles sehr theoretisch, aber durchaus schlüssig. Politik ist halt komplex..


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Welche Partei kann man noch wählen?

gestern um 06:00
Zitat von cejarcejar schrieb:Also wenn ich Dich jetzt Schwachkopf nenne, hier so im Forum, weil das genau meine Meinung währe, würde die Moderation eingreifen, warum nicht im Real Life?
@cejar

Dann würde auch die Polizei vor meiner Tür stehen, ich müsste ne 4stellige Summe bezahlen oder die staatlichen Kräfte, die ohnehin mit echten Fällen überlastet sind, hätten wegen dieser Beleidigung insgesamt ne 3stellige Zahl Arbeitstunden wegen dieser Bagatelle?
Zitat von cejarcejar schrieb:oder kann man sich irgendwie unter normalen Menschen irgendwie einigen, das Beleidigungen niemals ok sind und immer sanktionswürdig sind?
Damit wäre das politische Kabarett tot.

Aus meiner Sicht ist nicht jede überspitzte Äußerung über andere sanktionswürdig.

Selbst unser Rechtssystem behauptet nicht, dass Beleidigungen immer sanktionswürdig sind, daher gehören sie zu den Antragsdelikten.

Ich halte es zudem für fragwürdig, wenn Menschen in relativ hohen staatlichen Entscheiderpositionen, zB Wirtschaftsminister, die Polizei auf Bürger hetzen, die ihnen kritisch gegenüberstehen. Mein Bild einer freien Gesellschaft sieht anders aus. Dafür fehlt mir wohl die Untertanenmentalität.


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gestern um 06:12
@Cthulhus_call
@cejar

Nur mal als Gedankenspiel:

Bei solchen Anzeigen wie die von Herrn Habeck ist das Prozessrisiko ja weiterhin nicht ähnlich ausgewogen, wie zB bei einer Anzeige einer Privatperson.

Würdet ihr die Drangsalierung relativ harmloser Bürger durch Politiker mittels der Rechtssystems, die ja auch erst in jüngerer Zeit solche Ausmaße annimmt, mit gleicher Leidenschaft verteidigen, wenn ihr aktuell in Österreich oder Italien leben würdet?


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Welche Partei kann man noch wählen?

gestern um 06:34
Jetzt ist Schluss mit dem Derailing und dem Off-Topic.
Kommt zum Thema zurück und Habeck diskutiert bitte im entsprechenden Thread.


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gestern um 07:15
Hier noch mal eine kurze Zusammenfassung zu einem Buch, das Wahlen seriös und ausführlich unter die Lupe nimmt, und diesem politischen Tool eine Abfuhr erteilt..

Warum, wird auch kurz angerissen. Wer mehr wissen will: es findet sich mittlerweile ziemlich viel darüber im Netz; leider ist es immer noch kein breit verhandeltes Thema .. warum eigentlich nicht; hat der Bürger immer noch nicht genug? Seltsam.
Das Reißerischste an Van Reybroucks mit ruhiger Sorgfalt argumentierenden Essay ist indes der Titel. Der polemische Zug wird zusätzlich abgemildert durch praktische Vorschläge, wie sich dem siechen Parlamentarismus durch partizipatorische Elemente ein zweites Leben einhauchen lässt. In vier, „Symptome“, „Diagnosen“, „Pathogenese“ und „Therapie“ überschriebenen Teilen, entwirft Van Reybrouck das Bild einer westlichen Welt, die einem „Wahlfundamentalismus“ huldigt, dem sie zugleich nicht mehr über den Weg traut. Einem „blinden Glauben auf den Urnengang“ verfallen, misst sie den Freiheitsstatus eines Landes vor allem daran, ob er dem Modell von Wahlkabine und Stimmkreuz genügt, als wäre es schon ein Ausweis demokratischen Edelmuts, wie ihn auch Recep Tayyip Erdogan für seine Säuberungen in Anspruch nimmt.

Plädoyer für Bürgergremien

Van Reybrouck sieht moderne Staatsgebilde zerrissen zwischen Effizienz und Legitimität. Entweder kürzen sie komplexe Entscheidungsprozesse mehr oder weniger autoritär ab, oder sie versichern sich langwierig der Unterstützung ihrer Bürger. Er verwirft die populistische Forderung nach einer „Bluttransfusion“, die vermeintlich volksnähere Politiker ins Parlament bringt. Er wehrt sich gegen rein technokratisches „Problemmanagement“, das sich um Legitimation wenig schert, aber – Beispiel China – äußerst effektiv vorgeht. Auch der radikaldemokratische Antiparlamentarismus, wie er zuletzt bei Occupy Wall Street aufflammte, ist ihm suspekt.

Er plädiert stattdessen für Bürgergremien, ja auch gesetzgebende Kammern, deren Mitglieder wie in der antiken Polis ausgelost und auf Zeit und gegen Entgelt zur politischen Beratschlagung eingesetzt werden. Montesqieus „Geist der Gesetze“ zitierend, der sich sich seinerseits auf Aristoteles berief, zieht er eine historisch vergessene Grenze: „Wahl durch Los entspricht der Natur der Demokratie, Wahl durch Abstimmung der Natur der Aristokratie.“
Quelle: https://www.tagesspiegel.de/kultur/wahlen-allein-macht-noch-keine-demokratie-3744751.html


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Welche Partei kann man noch wählen?

gestern um 16:44
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:ürdet ihr die Drangsalierung relativ harmloser Bürger durch Politiker mittels der Rechtssystems, die ja auch erst in jüngerer Zeit solche Ausmaße annimmt, mit gleicher Leidenschaft verteidigen, wenn ihr aktuell in Österreich oder Italien leben würdet?
Scheissegal wo ich wohnen würde, wenn mir jmd die Beleidigung ins Gesicht sagen würde, würde ich wahrscheinlich auch direkt interagieren, wie ist Deiner Phantasie überlassen :) Aber nur weil das Internet irgendwie vogelfrei zu scheinen sein, muss man doch nicht alles hinnehmen.


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Welche Partei kann man noch wählen?

gestern um 18:03
Zitat von VerdutzterVerdutzter schrieb:Wer in der Union wäre denn als Kanzler "ministrabel"? Merz? Nicht ihr Ernst oder?
Und trotzdem wird er´s werden. Das gehört zu den wenigen Dingen die sicher sind. Nur der Juniorpartner ist noch unsicher. SPD oder Grüne? Mehr Auswahl ist nicht.
Beide Konstellationen werden nach dem Wählerwillen deutlich unter 50% liegen. CDU/SPD 48% wenns hoch kommt, CDU/Grüne noch etwa 2% weniger. In beiden Fällen reicht es dann im Parlament zu einer satten Mehrheit weil es am 23.2. zu einer Rekordquote von Wählerstimmen kommen wird die zwar abgegeben und gültig sind, mangels Anzahl aber nicht zu Sitzen führen.
Wenn Linke, FDP und BSW jeweils knapp unter 5% bleiben kommt da zusammen mit den Stimmen für die sowieso chancenlosen Kleinparteien irgendwas zwischen 15-20 % heraus.
Was in Berlin aber niemanden beunruhigt. Statt die entsprechende Anzahl der Abgeordnetensitze ganz einfach nicht zu besetzen werden sie proportional den "großen" Parteien zugeschlagen.
Als traditioneller Wähler einer Kleinprartei packt mich da die Wut. Ich will keinen von denen wählen, tue es aber zwangsweise trotzdem. Was ist das denn für eine Demokratie?
Nicht gerade eine Einladung an der Wahl teilzunehmen. Aber nicht abgegebene Stimmen jucken natürlich noch weniger. Grafiken die mal aufzeigen wieviel Prozent der stimmberechtigten Menschen in diesem Land die Partei X tatsächlich gewählt haben wird man am Wahlabend nicht zu sehen bekommen.


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Welche Partei kann man noch wählen?

um 01:04
Die Grünen eher nicht mehr, wenn die sich sogar falsch eidesstattlich anschwärzen:
Nach BILD-Infos laufen derzeit digitale Krisensitzungen in der Partei. Ein Grünen-Politiker zu BILD: „Dagegen waren die Fehler von Annalena Baerbock im Wahlkampf 2021 Kindergarten.“
Quelle: https://m.bild.de/politik/inland/fall-stefan-gelbhaar-belaestigungs-vorwurf-gegen-gruenen-nur-erfunden-678ab5106f10d97bb391cde3


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