@Tussinelda so nun aus deinem Link:
Sie wissen, verehrte Leser, dass die arabischen Clans über die Deutschen gekommen sind wie die Finanzkrise II über die Mafia oder die Cum-Ex-Geschäfte über die Hells Angels.
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und haben die Stimmungslage hergestellt, die eine kunstgerechte Talkshow-Panik ermöglicht.
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"In Deutschland ist gerade Clansaison" (Kensche); da darf Illner nicht fehlen.
schon mal sarkastisch, spöttisch (jedenfalls nicht sachlich)
.
Illner, Anmoderation: "Drohung, Erpressung, Gewalt, und vor Gericht dann ein Heer von Anwälten. Kann der Staat einen Normalbürger da schützen? Für viele der Kriminellen sind Drogen, Schutzgeld und Raub das Alltagsgeschäft. Skrupel kennen sie nicht. Wie groß ist die Gefahr, die von diesen Clans ausgeht?"
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was daran ist falsch (inhaltlich)?
. Nicht schlecht! Vier mit Vorurteilen und Suggestiv-Bildern aufgeladene Aussagesätze plus eine fast sinnfreie Suggestivfrage in 30 Sekunden.
wird es bei anderen Themen - wenn es z.B. um Rechtsextremismus geht - anders gemacht?
Und darüber wird sich nun auch mokkiert:
"Manche Bezirke in deutschen Großstädten sind fest in ihrer Hand... Mittlerweile verstecken sich kriminelle Clans nicht mal mehr. Im Sommer 2018 kommen Tausende zur Beerdigung des Clanchefs Nidal R. Ein Aufmarsch der organisierten Kriminalität vor laufenden Kameras."
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Interessant! Erste Fragen: Was bedeutet "Vormarsch"? Wo genau marschieren die "Clans" voran...
was für eine Frage. Schon alleine durch Fortpflanzung.
Was ist überhaupt ein "Clan"?
mal in Wiki nachschauen
Wie kann sich ein Clan verstecken?
auch wieder dumm gestellt. Sie verstecken natürlich nicht sich selbst, sondern wenn schon ihre Machenschaften.
Illlner fragt Garavani: "Erlebt Deutschland jetzt (?) mit dieser sogenannten Clan-Kriminalität etwas, was Italien schon seit Jahrzehnten kennt?" Garavini: "Das kann man so nicht sagen." Na gut, einen Versuch war's wert.
Alles mMn eingefärbt.
Und bei "Das kann man so nicht sagen." offensichtlich was weggelassen. Wäre doch nun gerade interessant gewesen, wie der Satz weiter ging, aber nein, hier wurde nun aufgehört. So kann man es machen, wenn man "einfärben" will.
◾ Januar 2009: Raubüberfall im KaDeWe. "Die Spur führt zu zwei Brüdern einer arabischen Großfamilie. Die eineiigen Zwillinge können nicht überführt werden." Ein Super-Beweis durch ein Verfahren ohne Beweis.
ja klar, nur weil kein Beweis erbracht werden kann (z.B. wurden Zeugen sicher noch nie eingeschüchtert...) kanns natürlich nicht stimmen was vorgeworfen wird.
Diese Reihe besteht also aus zwei Diebstählen und einem Raub in zehn Jahren.
und wieviel ist unter der Oberfläche, wurde vielleicht gar nicht zur Anzeige gebracht (nach dem Motto: bringt doch sowieso nichts gegen "die")?
Das ändert nichts daran, dass es bei der Kriminalität um einzelne Menschen geht, nicht um Sippen.
Der prozentuale Anteil machts. Aber sind vermutlich alles nur seltene Einzelfälle.
Ansonsten gilt: Personen begehen Straftaten, mal mehr, mal weniger oft.
und in den Clans kommt es wohl sehr selten vor, schon klar.
Ob es ein sinnvolles Bemühen um Sozialisierung und Erziehung ist, 8- bis 16-jährigen Mädchen und Jungen in Berlin, Dortmund und anderswo dreimal wöchentlich per Zeitung und TV mitzuteilen, sie seien Teile eines "kriminellen Clans", könnten sich die Integrationsfreunde in den Redaktionen und Polizeipräsidien einmal überlegen, finde ich.
das ist das einzige wo ich zustimmen kann.
Und ich schrieb heute auch schon, bei der Überwachung würde ich Frauen und Kinder außen vor lassen.
Der "Clan", wie er von den Medien vorgeführt wird, ist eine überaus schlichte, auf wenige Merkmale reduzierte Struktur: Verwandtschaftlicher Zusammenhang, ausländische Herkunft (wahlweise arabisch, libanesisch oder kurdisch), soziale Randständigkeit. Mit Strukturen wie Mafia-"Familie" oder Rocker-Gang hat er nur entfernt zu tun. Mafia-Familien sind kriminelle Wirtschaftsorganisationen, deren Geschäftsgegenstand und/oder Geschäftsmethode kriminelle Handlungen sind.
ach schau an, bei Mafia sinds dann auf einmal keine Einzeltäter mehr und auch nicht selten?
Die Protagonisten der skandalisierten arabischen oder kurdischen "Clans" und die Mitglieder von Rockervereinigungen verbindet die soziale Auffälligkeit: Sie laufen durch die Welt wie die "Panzerknacker" durch Entenhausen, sodass selbst der Dümmste sehen kann, was für harte Jungs sie sind. Hierdurch bieten sie sich als Identifizierungs- und Ausgrenzungsobjekt aggressiv, offenkundig und offensiv an; erkennbare Gruppen-Identität ist also Teil ihres sozialen Konzepts.
ja und anonsten sinds die reinsten Schäfchen
:) auch interessant:
Sie sind für die Polizei leicht zu identifizieren und zu überwachen. Zugleich bieten sie sich für Gesellschaft und Medien als Identifikationsobjekte von Bedrohung geradezu an und betreiben dies selbst aktiv.
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Überdies ist offensichtlich, dass von den zahlreichen Mitgliedern der Sippen keineswegs alle "kriminell" sind.
da kann man doch froh sein, wenigstens nicht Alle.
Illner weiß Bescheid: "Wer einen anzeigt oder gegen ihn aussagt, der bekommt es mit allen zu tun. Und er merkt schnell, dass arabische Familienclans nur im Fernsehen unterhaltsam sind."
aha, stimmt vermutlich auch nicht
Wir lernen: Das Redaktionskonzept ist wieder aufgegangen. Seine Perfidie ergibt sich nicht zwingend aus bösem Willen, aber stets aus dem System. Auch jeder intelligente und gutwillige Journalist/Redakteur, der daran wider besseres Wissen mitwirkt, ist Mitglied des Verdummungsclans.
das sehe ich auch bezüglich anderer Themen so und nicht nur seitens RTL
Lösungen
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Schuld an den kriminellen Clans ist, so weiß er, "eine völlig vergeigte Integrationspolitik." Was auch immer er damit meinen mag
stimmt wohl etwa auch nicht?
: Minister Reul stimmt schweigend zu. Aus Scholl-Latour'scher Höhe murmelt Experte Ghadban: Die "Multikulti-Ideologie" hatte "gute Intentionen, aber man muss auch die Realität sehen (...
) Man hat das nicht gesehen. Und dieser Fakt hat dazu geführt, dass die Polizei unfähig wurde." Reul, aufgeschreckt: "Unfähig nicht, aber sie durfte nicht!"
Ghadban: "Weil die Politik sie nicht unterstützt hat!" Reul: "Genau!" Hier unten sind wir nun angekommen, liebe Leser.
was heißt denn hier unten? Stimmt also auch alles mal wieder nicht?
"Das war doch das Problem der letzten Jahre: Dass darüber nicht geredet werden durfte. Man hat verdrängt." Genau: Nie zuvor hatten wir von all dem gehört! Die "Bekämpfung der organisierten Kriminalität" ist ein brandneues Konzept, und die Polizei hat jahrzehntelang "nicht gedurft".
auch wieder nicht wahr, klar.
Was die Dichte fachkundiger Lösungsvorschläge betrifft, liegt KHK Fiedler in Führung: "Eine Botschaft gehört ganz nach vorne: Wir werden kurzfristige Erfolge hier nicht erzielen können. Wenn die Politik nicht alle beteiligten staatlichen Stellen in die Lage versetzt, über einen Zeitraum von fünf bis zehn Jahren hier mit einem hohen Personaleinsatz unterwegs zu sein, werden wir scheitern."
Aus Gewerkschaftssicht ist das eine nette Forderung, rechtspolitisch schon mal die Vorab-Schuldzuweisung für das Versagen der nächsten zehn Jahre. Denn die Polizei weiß immer, dass "die Politik" schuld ist, wenn sie "nicht darf", wie sie will.
außer Spott wieder nichts konstruktives
Wenn das alles kein Versuch der Verharmlosung ist, dann weiß ich auch nicht.
"Die Mafia ist durch einen schwachen Staat entstanden," sagt Fiedler. Alle nicken. Ja, ja, der schwache Staat! Von den Terrortruppen sizilianischer Großgrundbesitzer gegen die arme Bauernbevölkerung Anfang des 19. Jahrhunderts bis zum Libanesen-Clan mit deutscher Staatsbürgerschaft in Kreuzberg spannt sich das Mühen der Polizei. Der Staat muss endlich stärker werden.
nö, kann ja alles bleiben wie es ist - ist doch alles toll und perfekt (Spott kann ich auch)
Spott und teilweise Polemik, aber keine Lösungsangebote.
Alles in allem mein Eindruck über diesen Artikel: Die Clan-Problematik soll mit Spott verharmlost werden