@Wolfshaag So ist es, jeder Mensch hat ob er will oder nicht eine Ideologie, diese muss nicht politischer Natur sein, sie kann durch das soziale Umfeld in dem man aufwächst geprägt werden. Der eine politisch verdrossene, der Politik und politische Meinungen allgemein hasst oder meidet ist mit seiner Einstellung zum "Politikhasser" oder Vermeider herangewachsen und hat damit auch eine recht radikale, ablehnende Ideologie (so komisch das auch klingt), auch der fleißige Arbeiter der in seinem Fleiß selbst ohne es zu merken eine Ideologie des Fleißes vertritt ist eben zu dieser geprägt. Ideologie ist tatsächlich ein recht willkürlicher und austauschbarer Begriff. Doch wenn du es rein politisch siehst kann man diese natürlich in all ihre Sparten aufteilen, diesen zustimmen oder diese ablehnen, das ist korrekt. Es gibt auch durchaus Ideologien die der Ratio folgen und allein auf die Vernunft wert legen. Der demokratische Sozialismus ist eben eine solche.
@SkySonic Weißt du das "Zwang" im Prinzip das Überleben bestimmt? Die DDR hatte gesellschaftliche Zwänge ja, doch die Solidarität war keiner davon, warum die Menschen nicht mehr solidarisch waren nach der Wende? Ganz einfach weil die Arbeit selbst mit ihrer Entlohnung, der Konsum von unheimlich vielen verschiedenen Produkten die nun alle im Überfluss vorhanden waren und die Reisefreiheit irgendwann die Sinne so betäubt hatten, das jeder wieder seine Ellenbogen geschärft hatte, das ist psychologischer Natur und hat was mit der zusätzlichen Erzeugung von künstlichen Bedürfnissen zu tun und der Stillung dieser. Was ist cooler, nen neues tolles Auto oder ne solidarische Kommune die sich dem Konsumerismus des Kapitalismus entzieht? Klar das die meisten lieber einen gewissen Luxus genießen wollen und diesen dann auch der Solidarität vorziehen. Doch der Mensch denkt nur er sei "frei" in der BRD, doch sobald man anfängt die Dinge hier zu hinterfragen wird man schnell zu einem Aussteiger oder rebellischen "Versager" des Systems, statt Stasi gibts halt den BND, statt ner Einheitspartei gibt’s halt nen völliges Wirrwarr wo sich alle auf die Füße treten und sich politisch einfach nichts mehr bewegt.
Nordkorea ist nicht mal im Ansatz "kommunistisch" wie ich schon sagte, es ist isolationistisch und faschistisch!
Weißt du das Zeitzeugen die unterschiedlichsten Meinungen haben können? Ich kenne sehr viele die keine Probleme (bis auf Mangel an Bananen und Süßigkeiten oder fehlende Reisefreiheit) mit der DDR hatten, die meisten waren sich zwar einig wenn es um die politische Obrigkeit ging doch wenn es um das soziale und solidarische System ging, wünschen sich viele diese "schlimme" Zeit zurück, denn das wichtigste an dem Leben in der DDR war, das man sich noch Zeit nehmen konnte und man sich um viele bürokratische Dinge oder eben Finanzielle Dinge keine Gedanken machen brauchte, die Mieten waren "geschenkt", die Lebenserhaltungskosten waren ein Witz und die Kinder konnten in Kindergärten die kostenlos waren. Ja es gab schlimmes in der DDR, die Stasi und die fehlende Reisefreiheit, doch warum die Solidarität aufgeben wurde sollte doch klar sein, ein Mensch sollte wenn er eine "Ratio" besitzt feststellen das Solidarität selbst der Grundstein für ein angenehmeres Miteinander wird, die DDR war die ganze Zeit unter Druck, der kalte Krieg, die westliche Feindschaft, die Abgaben und Reparationen an die SU, der verlockende goldene Konsumwesten waren die Gründe warum dieses System einfach nicht durchhalten konnte. Doch ich will auch nicht zurück zur DDR oder SU, nein ich will wirklich einen modernen, demokratischen Sozialismus.
Wenn du Zeitzeugen aus der BRD befragst zur Zeit der Studentenbewegungen und sozialen Verwerfungen und komischerweise auch recht starken Polizeistaat mit einer Meinungspresse wie der Bild als Monopol zur politischen Spaltung, tja ja die DDR war das schlimmste nach 1949, es gab vielleicht keine Mauertoten aber es gab protestierende Studenten die auch gern mal verdroschen wurden vom Vater Staat oder sogar ein Rudi Dutschke einfach mal für seine politische Meinung angeschossen wurde und es zu massiven Straßenkämpfen gekommen ist
:D Ich sehe das Problem da, die BRD hat die DDR ideologisch assimiliert, statt das einzig sinnvolle zu machen und zu schauen was ist der gute Kern in beiden Systemen oder ging es da doch nur um Dominanz? Ich glaube, dass man inzwischen sehr schön erkennen kann wohin die kapitalistische Weltordnung führt.
Ich find es schade das die Welt nicht erkennt (oder zumindest nur einige wenige) welches Potential in einer sozialistischen Solidarität liegt, diese muss nicht erzwungen werden, hier ist Bildung und Erziehung das Stichwort, jeder hat ein starkes Ego das Bedürfnisse befriedigen will, doch was ist falsch an Selbstdisziplin und gegenseitiger Hilfsbereitschaft und Vergesellschaftung der Produktionsmittel? Das Ende eines kapitalistischen wirtschafts- Paradigmas mit der Vorstellung von einem endlosen Wachstum, der Ausbeutung der 3.Welt für unseren Wohlstand, dem Ende von einem übertriebenen Leistungsdruck...
Man sollte aufhören den Kapitalismus in Schutz zu nehmen!
Hier ein altes aber aktuelles Video eines westlichen Sozialisten:
Rudi Dutschke - Gesamtgesellschaftliche Bewusstlosigkeit und Revolution
Rudi Dutschke
Externer Inhalt
Durch das Abspielen werden Daten an Youtube übermittelt und ggf. Cookies gesetzt.
Das warn durchaus spannende Zeiten in der BRD, gerade wenn es um den Kampf der Ideologien und Wertevorstellungen. Ich selbst sehe im "Westen" nicht den Feind, sondern ein System das marode ist und eine Sanierung benötigt oder eben eine völlige Reformation und Revolution.