Saturius schrieb:Nach x tausend Jahren kommt da eine Gruppe und "verlangt": "Ändert eure hohen Religiösen Ansichten und Traditionen. Zumindest hier"...
Niemand verlangt das, sondern es wird ein Kompromiss verlangt: Beschneidung ab frühestens 16.
Information der Eltern und des Kindes, über die gesundheitlichen Risiken wie über die religiösen Kontroversen: es gibt auch einige Muslime und Juden, die ihre Söhne nicht beschneiden lassen, bevor die nicht selbst entscheiden können. Vor allem aber darüber, dass die Beschneidung nur genehmigt ist, wenn sie tatsächlich aus religiösen Gründen geschieht, und nicht aus Tradition "Weil das immer so war".
(Wie gesagt wurde die Beschneidung eines kenianischen Jungen grundsätzlich nicht erlaubt, denn die beruhte auf Tradition und nicht Religion.)
Information auch über die juristischen Folgen: wenn der Beschneider keine Lizenz hat, wenn die Bedingungen nicht erfüllt sind (Narkose) u.s.w..
Ich würde da eine neutrale Stelle bevorzugen.
Die Katholische Kirche musste sich damit abfinden, dass Abtreibungen erlaubt sind (unter bestimmten Bedingungen). Beide Kirchen mussten zusehen, wie Ehestand und Namensgebung säkularisiert wurden.
Wir leben nunmal in einem Staat, in dem Regligion und Gesetz getrennt sind, was ja zugletzt auch den Religionen zugute kommt (wenn sie´s nicht selbst vermasseln ....), und grundsätzlich machen die Einschränkungen des Einflusses der Religionen ja auch viel der hier gelebten Freiheit aus.
Man kann da nicht zurückrudern und für einzelne spezielle Rechte fordern, die auf Traditionen fussen, die der Kultur und dem Gesetz hier total fremd sind.
Zum Beispiel gibt es auch keine Ausnahmen von der Schulpflicht.