Beschneidung erlauben oder verbieten?
19.05.2017 um 11:26Dass ein Verbot damit kollidiert, ist nicht richtig. Erstens sehen wir auch heutzutage Fälle, in denen Kinder bei "Hinterhofbeschneidern" abgegeben werden, weil die Eltern das Geld nicht haben oder nicht ausgeben wollen. Die Erlaubnis schützt also nicht davor. Zweitens sind ein Verbot und eine Bestrafung noch zwei unterschiedliche Dinge. Wem eine Regelung analog zur weiblichen Beschneidung zu drastisch erscheint, der kann immer noch darüber diskutieren, ob ein Verbot mit einer Straffreistellung eher dem Kindeswohl dient, als das schlichte "ihr dürft das", das wir derzeit haben. Ähnlich zur Abtreibungsdiskussion sehe ich nicht, dass ein Verbot, welches von einer Bestrafung absieht, wenn z. B. einer Beratungs- und Dokumentationspflicht nachgekommen wurde, dazu führen würde, dass in Hinterhöfen beschnitten würde.
Da widersprechen sich die Beschneidungsbefürworter immer selber: Einerseits sagen sie, dass auch Eltern mit Beschneidungswunsch nur das Kindeswohl am Herzen liege, andererseits gehen sie aber klar davon aus, dass gerade das nicht der Fall ist und Eltern bereitwillig das Kindeswohl gefährden, indem sie das ganze mit rostigen Messern im Hinterhof durchführen. Das Hinterhofargument lassen wir bei Mädchen auch nicht gelten und gerade da ist es besonders gravierend, wenn Mädchen etwa dafür extra nach Afrika gebracht werden.
Da widersprechen sich die Beschneidungsbefürworter immer selber: Einerseits sagen sie, dass auch Eltern mit Beschneidungswunsch nur das Kindeswohl am Herzen liege, andererseits gehen sie aber klar davon aus, dass gerade das nicht der Fall ist und Eltern bereitwillig das Kindeswohl gefährden, indem sie das ganze mit rostigen Messern im Hinterhof durchführen. Das Hinterhofargument lassen wir bei Mädchen auch nicht gelten und gerade da ist es besonders gravierend, wenn Mädchen etwa dafür extra nach Afrika gebracht werden.