@DieSache DieSache schrieb:Wenn schon hier in einem Forum in dem größtenteils ganz unterschiedliche Strömungen aufeinander treffen eine solch kontroverse Sicht herrscht, dann will ich garnicht wissen wie kontrovers und feindlich man dieses Urteil in den Gemeinschaften wahr und aufnimmt in denen die Beschneidung als Bestandteil dieser kulturell religiösen Identität bisher praktiziert wurde...
Naja, nicht einmal innerhaalb des Judentums etwa ist man da doch einer Meinung. Muss mal bei Gelegenheit raussuchen, wo ich es gelesen habe (geht gerade leider nicht, da ich hier eig. nur nebenher tippe und besseres zu tun habe *g*), aber bei einer Studie sollen wohl za. 1/3 der Juden in Israel angegeben haben, dass sie auf die Beschneidung bei ihren Söhnen verzichten würden, wenn die Erwartungshaltung von Familie und Bekannten nicht so groß wäre. Die Beschneidung als identitätstiftendes Merkmal scheint also sowieso am korridieren zu sein.
DieSache schrieb:genau das ist der Knackpunkt, oft hört man, dass man Religion und Staat trennen soll, doch im Falle des Urteils wird wiederum erwartet, dass der Staat regulierend eingreift, irgendwas passt da doch nicht, oder empfinde nur ich hierbei eine Ambivalenz ? !
Naja, der Staat greift ja nicht in die religiöse Handlung an sich ein, sondern in die damit verbundene Körperverletzung. Mal als dummes (aber dafür deutliches) Extrembeispiel: Der Staat würde bei Menschenopfern nicht aufgrund der Religiösität der Handlung, sondern aufgrund deren Srafbarkeit nach allgemeinen Gesetzen eingreifen. Die Trennung von Staat und Religion heißt nicht, dass diese beiden vollkommen isoliert voneinander bestehen sollen.