Das ist Quatsch, mit Verlaub.
Diese Diskussion hat eine Überschrift, und es ist die Regel im Forum, sich in einem Thread an dessen Thema zu halten.
Wenn man über Kopftücher diskutieren möchte, kann man das tun.
Gegen Beschneidungen zu sein heisst nicht, dass einem Kopftücher egal sind, aber es scheint eher umgekehrt so zus ein, dass Dir die armen Mädchen sehr viel mehr am Herzen liegen als die Jungs, die beide unter kulturellen und religiösen Traditionen zu leiden haben. Ein Kopftuch kann man aber irgendwann ablegen.
Und es lassen auch Familien ihre Söhne beschneiden, die ihren Töchtern keine Kopftücher aufzwingen, bei den Muslims und bei den Juden sowieso.
Es ist also wenig sinnvoll, auf die Frage, ob Beschneidungen Körperverletzung sind, zu antworten, dass Kopftücher schlimmer sind.
Thema des Threads ist Beschneidung. Die Beschneidung ist ein religiöses Ritual unter so einigen. Natürlich soll es sich hier nicht primär um das Kopftuch usw. drehen, aber diesen Irrsinn in dieser Diskussion kann man schon aufzeigen mit anderen religiösen Ritualen, die auch problematisch sind, aber da kein Aufriss gemacht wird.
Das Kopftuch zum Beispiel kann nicht einfach "abgelegt" werden, darum geht es doch. Für das junge Mädchen( ob 6, 7,8 oJahre alt usw.) entscheidet der Vater (u.U mit Zwang), ob und wann sie ein Kopftuch aufzieht. Da ist auch nix mit "Selbstbestimmung". Siehe auch den Fall Hatun Sürücü in Berlin.
Wenn du also andere religiöse Rituale hast, die ähnlich ablaufen, siehst du doch, dass anscheinend generell eine komplett andere Einstellung dahinter steckt.
Da kannst nicht einfach daher gehen und sagen "Beschneidung ist Körperverletzung" bzw. die Theorie ist "Unsinn". Sonst stellst du das ganze Theoriegebäude mit all seinen Ritualen in Frage. Da braucht man schon Einfühlungsvermögen.
Und ja, mir liegen tatsächlich die Mädchen mehr am Herzen bei solchen Themenkontexten als Jungs. Wenn Bundestag, Öffentlichkeit und Gerichte sich mit solchen Themenkontexten beschäftigen, dann mit dem Selbstbestimmungsrecht von jungen Mädchen bei ihrer Partnerwahl und beim Kopftuch. Und vor allem, dass Selbstbestimmung nicht durch rabiate Erziehungsmethoden des Vaters unterdrückt wird. Was oft nicht selten ist. Aber wenn man sich damit nicht beschäftigt, dann sollte man andere religiöse Bräuche auch in Ruhe lassen.
Das "engagieren" wie du es nennst, setzt an der falschen Stelle an, und verdreht die Realität. Ohne populistische Hintergedanken, nur weil es mir gerade einfällt, denk mal dran was "Schariagerichte" und die "Schariaordnung" in manchen deutschen Stadtvierteln für Mädchen und Frauen bedeutet. Dagegen ist die Beschneidung das humanste, was es überhaupt gibt, schätze ich.