Beschneidung ist Körperverletzung
22.12.2013 um 14:22Wir drehen uns im Kreis. Hoffentlich wird dieser Thread bald geschlossen. Als Spielwiese ist das Thema zu schade...
Puschelhasi schrieb: da es ja wie schon x mal gepostet vorschrift istUnd, was hat das kleine Kind von der Vorschrift fremder Leute? Außer Blut und Schmerz?
Neue Kommentare von namhaften Juristen zur Verfassungswidrigkeit des §1631d
Innerhalb weniger Wochen erschienen gleich mehrere juristische Abhandlungen namhafter Juristen (Isensee, Paeffgen, Eschelbach, Fischer, Walter und zuletzt: Merkel & Putzke), die übereinstimmend die Verankerung des Rechts auf Beschneidung im Familienrecht - in durchgehend recht scharfer Sprache - kritisieren:
"Das Bestimmungsrecht der Eltern aus Art 6 Abs 2 S 1 GG eröffnet diesen keine Rechtsmacht, in die körperliche Unversehrtheit des Kindes, geschützt in Art 2 Abs 2 S 1 GG, einzugreifen. In Wirklichkeit dürfte es auf das religiöse Motiv der Eltern und des Beschneiders weder verfassungsrechtlich (so aber Wiater NVwZ 2012, 1379 [1381]) noch strafrechtlich ankommen."
"Das Gesetz ist offensichtlich verfassungswidrig (Art 1 Abs 1 GG, Art 3 Abs 2 GG, Art 79 Abs 3 GG). Der Verfassungsbruch aus Gründen der Staatsraison macht sich auch nicht bezahlt, weil er die Debatte nicht beenden kann. Bei näherer Betrachtung (Rn 9.1 ff; Rn 35.1 ff) wird evident, dass alle zugrundeliegenden Tatsachenannahmen falsch sind."
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Beschneidung (=Zirkumzision) minderjähriger Jungen / Knaben: Pro und Kontra
Sehr viele Eltern werden gezwungen, sich nach einer Routineuntersuchung ihres gesunden Sohnes unnötig Sorgen um ihren Sohn zu machen: Aus heiterem Himmel sehen sie sich mit dem Ansinnen einer Ärztin/ eines Arztes auf eine Beschneidung ihres Sprösslings konfrontiert. Instinktiv wollen die meisten Eltern ihren Sohn vor einer Genitaloperation bewahren. Was hat es nun mit der Beschneidung (=Zirkumzision) auf sich? Ist sie wirklich nur "ein folgenloser kleiner Schnitt"? Was für Motive können hinter dem Drängen zur Beschneidung stehen?
Das Hauptthema unserer Website ist daher genau die stark tabuisierte Knabenbeschneidung, ohne dass damit eine Diskriminierung der Mädchen beabsichtigt wird. Immerhin wird die Problematik der Beschneidung von Mädchen - zu Recht - in Presse wie Internet bekanntlich seit vielen Jahren sehr umfassend thematisiert.
Lesen Sie bei uns fachlich-fundierte, evidenzbasierte Informationen über alle Aspekte des Themas "männliche Beschneidung" – des am häufigsten durchgeführten chirurgischen Eingriffes der Welt!
Wir bieten Ihnen
•umfassende Aufklärung über das Ausmaß und die möglichen Folgen der Beschneidung,
•evidenzbasierte –d. h. durch wissenschaftliche Belege und Beweise gestützte– Informationen über gängige Vorhauterkrankungen und deren zeitgemäße Behandlung,
•Informationen zum geschichtlichen, religiösen und gesellschaftlichen Hintergrund der Beschneidung.
_Themis_ schrieb:Das Gesetz ist offensichtlich verfassungswidrig (Art 1 Abs 1 GG, Art 3 Abs 2 GG, Art 79 Abs 3 GG). Der Verfassungsbruch aus Gründen der Staatsraison macht sich auch nicht bezahlt, weil er die Debatte nicht beenden kann.Das ist für mich ein Inneres Blumenpflücken! :D
Puschelhasi schrieb:wurde ja schon erlaeutert, es ist nunmal die pflicht der Eltern ihren sohn innerhalb der ersten 8 Tage zu beschneiden.Ob die Eltern zu irgendwas verpflichtet sind, kann dem Kind regelmäßig egal sein.
Puschelhasi schrieb:Das hat das Kind davon. es ist ein bund mit gott.Was hat das Kind davon?
Puschelhasi schrieb:nein es ist in einer gesellschaft wichtig, die historisch in der pflicht steht religionfreiheit zu garantierendie beschneidung ist ein massiver und dauerhafter eingriff in die religionsfreiheit der kinder...
Puschelhasi schrieb:nein es ist in einer gesellschaft wichtig, die historisch in der pflicht steht religionfreiheit zu garantieren und im besonderen eine historische verantwortung hat, jüdisches Leben in deutschland zu ermöglichen und es nicht zu verhindern.Ich habe einen Scheiß aber mit Sicherheit keine besondere Verantwortung irgendeiner bestimmten Religionsgemeinschaft gegenüber. Meine Verantwortung meinen Mitmenschen gegenüber ist nicht mehr und nicht weniger als die Verantwortung eines Kenianers mir gegenüber.
Puschelhasi schrieb:die historisch in der pflicht stehtWar ja klar, dass mal wieder sowas kommt...
Puschelhasi schrieb:du verstehst die bedeutung nicht. da du ein atheist bist.Aber selbstverständlich verstehe ich sie, du unterschätzt meine Empathiefähigkeit vollständig. Ich bezweifele nur ihre Priorität gegenüber anderen unveräußerlichen Grund- und Menschenrechten.
“It’s a boy” – Der Film zur Beschneidungsdebatte
Die wegweisende Dokumentation des preisgekrönten jüdischen Regisseurs Victor S. Schonfeld über Jungenbeschneidung, “It’s a boy!”, erntete nach ihrer Ausstrahlung auf dem britischen Channel 4 breite Anerkennung der Kritik. Die Dokumentation konzentriert sich auf die unvergessliche Chronologie einer religiösen Beschneidung mit ernsthaften Komplikationen und enthält beeindruckende Szenen bezüglich der Verletzungen und des Leides, die jüdische, muslimische und afrikanische Babys durch den Eingriff erleiden. Der Film wurde von der britischen Zeitung The Independent on Sunday zur “Sendung des Jahres” gekürt und wird als die kraftvollste und maßgebendste Dokumentation über Jungenbeschneidung angesehen.
Professor Dr. Reinhard Merkel (Mitglied des Deutschen Ethikrates; Universität Hamburg), Rechtswissenschaftliche Fakultät) – November 2012: “Der Film ist ein bewegendes, in Teilen verstörendes Dokument, eine Quelle bedeutsamer Informationen zur Beschneidung, ein Stück Aufklärung im besten Sinn: erhellend zu seinem Gegenstand, belehrend für seinen Betrachter, eine tiefe Spur im Gedächtnis aller hinterlassend, denen Mitgefühl und Schutz für hilflose Babies ein Anliegen sind. Für unsere Abgeordneten sollte es ein nobile officium sein, den Film zu sehen, bevor sie ein generelles Erlaubnisgesetz für nicht-medizinische Beschneidungen verabschieden.”
The Independent (GB): “Schonfeld hat einen Sechser gelandet; und – wie alle gewitzten Filmemacher hat er das zu nutzen gewusst.”
The Times (GB): “Eine erschütternde Anklage… etwas ganz Neues im Fernsehen.”
The Irish Independent: “Preisverdächtig… Ein mutiger Dokumentarfilm, der zur Triebfeder des Wandels werden sollte.”
Linda Grant, Orange Award Schriftstellerin, im Jewish Chronicle (GB): “Diesen Film sollte Jeder gesehen haben… Die Doku hat etwas zu sagen, worüber wir debattieren müssen”
Julia Bard (Mitherausgeberin des Jewish Socialist) - November 2012: “Victor Schonfelds Dokumentarfilm IT’S A BOY! hat das lange Schweigen, welches die Beschneidung umhüllte, durchbrochen. Er hat es möglich gemacht, eine Tradition zu hinterfragen, die als nicht verhandelbar dargestellt wurde und zu vertreten, daß die Menschen ein Recht dazu haben, die Tatsachen zu kennen, um verantwortungsvolle Entscheidungen für ihre neugeborenen Kinder zu treffen. Der Film war nicht nur mutig, sondern auch seiner Zeit voraus. Indem er das Recht religiöser Autoritäten angriff, Eltern vorzuschreiben, was das beste für ihre Kinder sei, hat IT’S A BOY! Raum für die Diskussion geschaffen, wie mit Konflikten zwischen kulturell – religiösen Traditionen und der staatlichen Pflicht zum Schutz der Menschenrechte umzugehen ist.”