Beschneidung ist Körperverletzung
01.09.2012 um 13:48"Israels Vize-Premier
Silvan Schalom: Beschneidungsverbot heißt „Juden raus“
Der israelische Vize-Premier Silvan Schalom wehrt sich gegen Versuche, die religiöse Beschneidung männlicher Babys in Deutschland zu verbieten. Im FOCUS-Interview bezeichnete er das Vorhaben als „Skandal“. Die meisten Rabbiner sehen das ähnlich.
Die Beschneidung von Jungen „ist ein zentraler Teil unserer Jahrtausende alten Tradition“, sagte Schalom im FOCUS-Interview. Sie „ausgerechnet in Deutschland“ zu unterbinden, sei ein Skandal und bedeute „Juden raus“. Juden könnten nicht ohne diese für ihre Identität elementare Praxis leben.
Ein etwaiges Gesundheitsrisiko der Beschneidung, die traditionell am achten Tag nach der Geburt und ohne vorherige Betäubung durchgeführt wird, bestritt Schalom: Eine gerade erschienene US-Studie beweise im Gegenteil die gesundheitlichen Vorteile dieser Operation für Babys.
Rabbiner entsetzt von Verbotsvorhaben
Zuvor kritisierte schon die Konferenz Europäischer Rabbiner das Kölner Beschneidungsurteil als schwersten Angriff auf jüdisches Leben seit dem Holocaust: „Ein Verbot der Beschneidung stellt die Existenz der jüdischen Gemeinschaft in Deutschland infrage“, sagte Pinchas Goldschmidt, der Präsident des Verbandes der Moskauer Rabbiner. „Sollte das Urteil Bestand haben, sehe ich für die Juden in Deutschland keine Zukunft.“
Das vieldiskutierte Verbot verglich Goldschmidt gar mit dem Schächtverbot der Nationalsozialisten: Letzteres sei für viele Juden ein Zeichen gewesen, dass sie aus Deutschland weg müssten. Ein Beschneidungsverbot wäre angesichts der Bedeutung dieses Brauchs ein viel stärkeres Zeichen, so Goldschmidt. Auch der baden-württembergische Landesrabbiner Netanel Wurmser äußerte sich entsetzt: „Das weckt Erinnerungen an schlimmste Szenarien jüdischer Verfolgung“, sagte er.
http://www.focus.de/politik/deutschland/israels-vize-premier-silvan-schalom-beschneidungsverbot-heisst-juden-raus_aid_811026.html
Silvan Schalom: Beschneidungsverbot heißt „Juden raus“
Der israelische Vize-Premier Silvan Schalom wehrt sich gegen Versuche, die religiöse Beschneidung männlicher Babys in Deutschland zu verbieten. Im FOCUS-Interview bezeichnete er das Vorhaben als „Skandal“. Die meisten Rabbiner sehen das ähnlich.
Die Beschneidung von Jungen „ist ein zentraler Teil unserer Jahrtausende alten Tradition“, sagte Schalom im FOCUS-Interview. Sie „ausgerechnet in Deutschland“ zu unterbinden, sei ein Skandal und bedeute „Juden raus“. Juden könnten nicht ohne diese für ihre Identität elementare Praxis leben.
Ein etwaiges Gesundheitsrisiko der Beschneidung, die traditionell am achten Tag nach der Geburt und ohne vorherige Betäubung durchgeführt wird, bestritt Schalom: Eine gerade erschienene US-Studie beweise im Gegenteil die gesundheitlichen Vorteile dieser Operation für Babys.
Rabbiner entsetzt von Verbotsvorhaben
Zuvor kritisierte schon die Konferenz Europäischer Rabbiner das Kölner Beschneidungsurteil als schwersten Angriff auf jüdisches Leben seit dem Holocaust: „Ein Verbot der Beschneidung stellt die Existenz der jüdischen Gemeinschaft in Deutschland infrage“, sagte Pinchas Goldschmidt, der Präsident des Verbandes der Moskauer Rabbiner. „Sollte das Urteil Bestand haben, sehe ich für die Juden in Deutschland keine Zukunft.“
Das vieldiskutierte Verbot verglich Goldschmidt gar mit dem Schächtverbot der Nationalsozialisten: Letzteres sei für viele Juden ein Zeichen gewesen, dass sie aus Deutschland weg müssten. Ein Beschneidungsverbot wäre angesichts der Bedeutung dieses Brauchs ein viel stärkeres Zeichen, so Goldschmidt. Auch der baden-württembergische Landesrabbiner Netanel Wurmser äußerte sich entsetzt: „Das weckt Erinnerungen an schlimmste Szenarien jüdischer Verfolgung“, sagte er.
http://www.focus.de/politik/deutschland/israels-vize-premier-silvan-schalom-beschneidungsverbot-heisst-juden-raus_aid_811026.html