Bündnis 90/Die Grünen

@Ilian
Alle Zitate aus deinem link

Artenschutzrechtliche Prüfverfahren – etwa zu gefährdeten Brutvogelarten -sollen künftig entsprechend vereinfacht werden

Quelle: https://www.deutschlandfunk.de/osterpaket-bundesregierung-stromversorgung-100.html#a

Widersprechen sie sich damit nicht selbst?!
Vereinfachte Verfahren rufen diverse Tierschutz Vereine auf den Plan.
Wird denen denn politisch der Mund verboten - das ist ja was!

Kommunen sollen sich künftig leichter an lokalen Windparks und der Direktvermarktung finanziell beteiligen können – das gilt auch für bestehende Anlagen

Das verstehe ich nicht ganz. Ich hatte im Hinterkopf, dass die Kommunen selbst (fast) pleite sind. Wie sollen sie da finanzieren - für was für einen Anreiz?
Und wäre die Straßenerneuerung nicht erstmal wichtiger?

Krautwurm schrieb:Widersprechen sie sich damit nicht selbst?!
Vereinfachte Verfahren rufen diverse Tierschutz Vereine auf den Plan.

Damit wird ein beschleunigtes Prüfverfahren der Einsprüche gegen ein Projekt gemeint sein. Wie schnell ein Tierschutzverein prüft, ob der Widerspruch einlegen soll oder nich, kann doch die Regierung gar nich beeinflussen.

Krautwurm schrieb:Wird denen denn politisch der Mund verboten - das ist ja was!

Wie soll man denen denn den Mund verbieten, die Rechtsstaatlichkeit soll doch wohl nich eingeschränkt werden, oder?

Krautwurm schrieb:Das verstehe ich nicht ganz. Ich hatte im Hinterkopf, dass die Kommunen selbst (fast) pleite sind.

Es sind ja nun nich alle Kommunen pleite und für die, die es nich sind und sich beteiligen wollen, wird’s eben leichter.
Es gibt Umfragen die ergeben, dass in Kommunen, in denen die Bürger an den Gewinnen aus WEA beteiligt sind, der Widerstand gegen Windkraft deutlich geringer is.

Krautwurm schrieb:Und wäre die Straßenerneuerung nicht erstmal wichtiger?

Ansichtssache, meiner Meinung nach nich.

kuno

kuno7 schrieb:dass in Kommunen, in denen die Bürger an den Gewinnen aus WEA beteiligt sind,

Gibt es da schon Details?
Sprich die Kommune ist beteiligt oder jeder Bürger aus dieser Kommune?
Da fällt mir noch ein, eine Windkraftanlage kann auf dem Gebiet einer Kommune sein, aber andere beeinträchtigen...geht es da über Abstand oder Kommunengrenze?

Abahatschi schrieb:Gibt es da schon Details?
Sprich die Kommune ist beteiligt oder jeder Bürger aus dieser Kommune?

Sowas gibt es schon länger, an der Verwirklichung eines solchen Projekts hab ich vor Jahren mitgewirkt. Unter dem Stichwort Bürgerwindpark findest du Infos, etwa Wiki: Wikipedia: Bürgerwindpark
Wie genau das im einzelnen aussieht ist dabei von Projekt zu Projekt unterschiedlich. Insgesamt haben Windparks die den Bürger Vorteile bringen und sie einbinden eine deutlich höhere Akzeptanz.

@paxito
Das stimmt, bei uns in der Gegend stehen etliche Windräder und das wird von der Bevölkerung positiv angenommen. So lange Abstand halbwegs gewährleistet ist, seh ich da auch kein Problem. Die Dinger stehen ja normalerweise nicht direkt vor der Nase. In solchen Fällen gibt es Ärger, klar. Aber ich zumindest kenne niemand, der ein Windrad im Garten etc stehen hat

@abberline
Das ist regional sehr unterschiedlich, hier im Dorf wo die Leute direkt finanziell profitieren und bei Neubau, Upgrade usw. mitentscheiden können hat kaum einer ein Problem damit.
Ein paar Dörfer weiter gibt es eine starke Antiwindkraft Bewegung.

Krautwurm schrieb:Wird denen denn politisch der Mund verboten - das ist ja was!

Das hat ja keiner gefordert.
Letztendlich wird es aber auf einen gewissen Konflikt hinauslaufen, das ist nicht abzustreiten. Habeck hat das mit seinem „Schweinswalstatement“ angedeutet. Ebenso Auerhühner, Milane, Fledermäuse - natürlich birgt das Konfliktpotential und muss immer abgewogen werden.
Aber auch das gehört zur Realpolitik: was wäre denn die Alternative? Beim Tagebau werden tausende Biotope weggebaggert, die Klimaerwärmjmg tötet im gigantischen Stil - nur wesentlich subtiler.
Atomkraftwerke heizen Gewässer auf, Uranbergbau ist ebenso alles andere als umweltfreundlich…

Vielleicht könnte man die Windräder ja optisch aufhübschen und so wenigstens die ins Boot holen, die einen Windpark einfach hässlich finden oder Angst um ihre Einnahmen aus dem Tourismus haben?

Ein Windpark a la Hundertwasser könnte eine Touristenattraktion sein.

Ich finde, man sollte hier alles ausprobieren, was die Funktion nicht beeinträchtigt.

Quiver schrieb:Vielleicht könnte man die Windräder ja optisch aufhübschen

sehr gute Idee - würde vielleicht schon reichen die grün anzustreichen (würde zudem auch gut zu "die Grünen" passen ;) ). Da würden sie nicht so auffallen.
Dieses triste grau oder weiß fand ich schon immer langweilig und störend. Passt einfach nicht zur Natur und es sind eher kalte Farben (stört mich nebenbei gesagt auch bei Häusern).

Optimist schrieb:sehr gute Idee - würde vielleicht schon reichen die grün anzustreichen (würde zudem auch gut zu "die Grünen" passen ;) ). Da würden sie nicht so auffallen.

Das wird zum Teil bereits getan

@de-Ox
sehr schön 👍
Leider eben nur z.T. und nicht in der Höhe -> aber die Höhe ist es doch, was am Auffälligsten ist.

Also liebe Windradbauer und Grüne, setzt Euch bitte dafür ein, dass diese gute Idee ganzheitlich durchgezogen wird 🙂

Recycling kaum möglich: Rund 4000 Windräder jährlich landen auf dem Sondermüll

https://www.google.com/url?sa=t&source=web&rct=j&url=https://amp.focus.de/finanzen/boerse/rotorblaetter-werden-zum-problem-im-massengrab-4-000-windraeder-jaehrlich-landen-auf-dem-sondermuell_id_11639296.html&ved=2ahUKEwjVm8SilqD4AhXoSfEDHfKDCKQQFnoECAsQAQ&usg=AOvVaw3FHxwI0l2er9NNwBqrAvDm

Gute Idee? Ich weiß wirklich nicht, ob man das so nennen kann.
Ob nicht doch alles ein wenig kurz gedacht ist.@Optimist

Ich hätte es gerne noch farbiger ..und möglichst verrückt. 😁
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Krautwurm schrieb:Gute Idee?

ja, immer noch, denn schau mal das hier aus deinem Link:

Start-ups wittern Geschäft

Aber: Wo ein so großes Problem besteht, ergibt sich auch immer ein Markt. Und es gibt durchaus Firmen, die den ausnutzen wollen. Der französische Konzern Veolia hat ein Verfahren entwickelt, bei dem die Rotorblätter langsam zu Staubkorn-Größe gemahlen werden. Das wird dann als Zusatz für Zement verwendet und an die Bauwirtschaft verkauft.

Die Bremer Firma Neocomb hat eine ähnliche Technik ausgearbeitet. Auch hier werden die Glasfaser-Kunststoffe, nicht nur aus Rotorblättern, in mehreren Arbeitsgängen zermahlen und dann an die Zementindustrie verkauft

Krautwurm schrieb:Ob nicht doch alles ein wenig kurz gedacht ist.@Optimist

was hat das RecyclingProblem mit einem Anstrich zu tun? Ich meine, wenn die Rotorblätter gemahlen und verbaut werden, stört doch die Farbe nicht?

Das hier ist mir aber unklar:

So verkaufen in Deutschland viele Betreiber ihre alten und nicht rentablen Anlagen ins Ausland. Einfach stehen lassen dürfen sie sie nicht. Betreiber sind zum Rückbau alter Anlagen verpflichtet

Wenn die bei uns ausgemustert wurden drehen die sich woanders trotzdem weiter - okay - aber weshalb werden die denn bei uns nicht erst dann ausgemustert, wenn die defekt sind?

Hallo @Krautwurm , hallo @Optimist , hallo @alle !


Ich fürchte hier ist ein neues "Afrika Geschäft" geboren. Mit Plastikmüll und Elektroschrott hat man es auch so gemacht.
Man exportiere es nach Afrika oder sonstwohin in die dritte Welt und hier ist man den Müll los.


Gruß, Gildonus

Optimist schrieb:Wenn die bei uns ausgemustert wurden drehen die sich woanders trotzdem weiter - okay - aber weshalb werden die denn bei uns nicht erst dann ausgemustert, wenn die defekt sind?

Weil die beim Weiterlaufen mehr Geld kosten als sie einbringen. Du musst die Analgen ja ab und an warten, defekte Teile ersetzen, Anstrich erneuern, die Anlage überwachen, die Einspeisung regeln und so weiter. Und natürlich auch Gebühren an die Grundstückseigentümer, Netzbetreiber und so weiter abführen, die Einnahmen versteuern und was halt sonst noch so alles an Kosten anfällt. Da die Anlagen in der Regel etwas weiter außerhalb stehen fallen da schon für kleinere Sichtkontrollen Anfahrtskosten und so weiter an, für Material Transportkosten, und die Arbeitskräfte die die nötigen Qualifikationen haben sind auch eher keine Mindestlohnkräfte sondern teure Spezialisten, denn neben den technischen Kenntnissen um solche Maschinen zu warten brauchen die ja auch noch die Ausbildung um in großer Höhe im Gefahrenbereich arbeiten zu dürfen.

Krautwurm schrieb:Gute Idee? Ich weiß wirklich nicht, ob man das so nennen kann.

Was wäre denn deiner Meinung nach die Alternative?

Krautwurm schrieb:Ob nicht doch alles ein wenig kurz gedacht ist.@Optimist

Nope. Der Artikel vom focus wurde von correctiv einem Faktencheck unterzogen.
Guckst Du:

https://correctiv.org/faktencheck/2020/12/09/ja-diese-fotos-zeigen-rotorblaetter-von-windkraftanlagen-die-in-wyoming-lagern/

Tatsächlich sind einige Bauteile von Windrädern nicht leicht zu entsorgen. Das steht auch in einer Zusammenfassung des Fraunhofer-Instituts für Chemische Technologie (ICT) und der Technischen Universität Dresden: „Für fast alle, in einer WKA [Windkraftanlage] verwendeten Materialien existieren geeignete Entsorgungswege, wodurch eine Recyclingquote von 80-90 % erreicht werden kann. Eine Ausnahme bildet die Rotorblattentsorgung, hierbei besteht weiter Forschungsbedarf nach einer ökonomisch und ökologisch sinnvollen Verwertung.“

Rotorblätter werden in Deutschland aber anders entsorgt, als es in dem Facebook-Beitrag zu sehen ist.

In dem Blog Erneuerbare Energien.NRW im Jahr 2018, der auch in dem Facebook-Beitrag verlinkt wurde, hieß es, eine Deponie-Lagerung sei nicht möglich. „Weil seit 2005 die Deponierung von GFK-Abfällen gesetzlich verboten ist, kommt eine Lagerung des Materials nicht in Frage. Rotorblätter werden deshalb geschreddert und darin enthaltene Metallreste abgeschieden. Die übrigen Abfälle werden bislang als Brennstoff und Sandsubstitut in der Zementindustrie thermisch eingesetzt oder in konventionellen Müllverbrennungsanlagen verbrannt.”

Deutschland arbeitet an Entsorgungswegen
Auch die Bund/Länder Arbeitsgemeinschaft Abfall (Laga) schrieb in einem Bericht im Juli 2019, dass sich für die zur Entsorgung in Deutschland anfallenden Rotorblätter inzwischen ein geeignetes Entsorgungssystem etabliert habe: in Zementwerken.

Quelle: https://correctiv.org/faktencheck/2020/12/09/ja-diese-fotos-zeigen-rotorblaetter-von-windkraftanlagen-die-in-wyoming-lagern/

Wie man aktuell mit dem Recycling von Rotorblätter verfährt, kann man hier nachlesen:

Interview: „Wir sehen GFK als Rohstoff und wollen daraus wieder was machen“

Die für 2022 erwartete Repowering-Welle ist bislang ausgeblieben, und viele Betreiber haben die Laufzeit ihrer Windräder verlängert. Dennoch werden hier die Stilllegungszahlen voraussichtlich steigen und vermutlich mehr Rotorblätter ins Recycling kommen. Damit befasst sich die Eurecum GmbH & Co. KG in der Lutherstadt Eisleben, Sachsen-Anhalt. EU-Recycling hat mit René Kannheiser, Projektleiter Windkraft bei Eurecum, über die Entwicklung des Geschäftsbereichs gesprochen.

Eurecum wurde im Jahr 2006 gegründet und ist spezialisiert auf maßgeschneiderte Ver- und Entsorgungskonzepte. Der Schwerpunkt liegt in der Verwertung von Gewerbeabfällen und in der Herstellung von Ersatzbrennstoffen

Quelle: https://eu-recycling.com/Archive/35693

PS @Krautwurm: Google ist dein Freund ;)

Es ist doch so, dass die Zement Industrie die co2 schädlichste Industrie ever ist.

Warum also, werden giftige Abfallstoffe in die giftigste Industrie verbracht?

@Kurzschluss
Windräder sind ok. Nur vielleicht hätte man vorher welche, die eine klimafreundlich Entsorgung haben, einsetzen und produzieren können.

Krautwurm schrieb:Warum also, werden giftige Abfallstoffe in die giftigste Industrie verbracht?

GFK is giftig? Zement is giftig? CO2 is giftig? Oder was genau meinst du?

kuno