Organspende-Reform: Wie bekennst du dich?

@neechee

neechee schrieb:der tod ist für mich nur an den sicheren todeszeichen zu definieren.

u.a. leichenstarre, leichenflecken... verwesung usw

Aber dann macht eine Organentnahme doch keinen Sinn mehr.
Du willst doch auch keine harte Leber implantiert bekommen :D

@Pallas

Aber man kann die Menschen in Ruhe sterben lassen, auch wenn ein hirntoter Mensch nicht mehr zum Leben erweckt werden kann.

@Pallas

der hirntod ist nach heutigem kenntnisstand nicht reversibel. das wurde gleich zu anfang klargestellt


@Shotokan
dann ist es organraub

@Shotokan

Somit siehst du es auch so, dass man bei der Organentnahme nicht tot ist, da es ja ansonsten keinen Sinn mehr machen würde.

Shotokan schrieb:Aber dann macht eine Organentnahme doch keinen Sinn mehr.
Du willst doch auch keine harte Leber implantiert bekommen

Richtig, diese Sache will mir nicht ganz einleuchten, der Patient wird ja durch Maschinen am Leben erhalten, damit die Leber nicht unbrauchbar wird. Aber der Mensch ist dennoch in meinen Augen tot, also in einem irreversiblen Zustand.

nanusia schrieb:Aber man kann die Menschen in Ruhe sterben lassen, auch wenn ein hirntoter Mensch nicht mehr zum Leben erweckt werden kann.

Es ist ja nicht so, dass es keine Regeln und Vorschriften zur Organentnahme gibt. Wer nicht spenden will seine Sache, wer aber spenden will auch seine Sache. :)

@nanusia
Ja, biologisch ist man am Leben, spirituell möglicherweise auch.
Der Körper kann aber nicht mehr aus eigener Kraft das Überleben sichern, und die Verbindung von Körper und Geist löst sich auf, ist funktionsuntüchtig, dissonant.

Die Frage ist doch warum müssen für ca. 12.000 Menschen, welche auf ein Organ warten, Gesetze entworfen werden, die gegen die moralischen und ethischen Empfindungen der meisten Menschen in Deutschland gerichtet sind.
Vielleicht sollte man das Konzept leben retten und erhalten um jeden Preis, nocheinmal überdenken.

@cassiopeia88
Man könnte auch fragen: gibt es überhaupt eine moralisch, ethische Empfindung der meisten Menschen in Deutschland diesbezüglich?
Ich glaube nicht, der eigene Tod wird verdrängt...es wird schon alles gut - bis man selbst ein Organ braucht. Und selbst dann ist man zu krank um sich solchen Überlegungnen hinzugeben. Möglicherweise.

@cassiopeia88
Für dich und deine Kinder käme eine lebensrettende Organtransplantation also nicht in Frage?
Du würdest lieber deinem Kind beim Leberversagen zuschauen als ihm helfen zu lassen?

@Shotokan
Tja schwere Frage, ich kann dir zu 100 % sagen, dass ich selbst keine Organe von Sterbenden annehmen würde.
Auf mein Kind kann ich allerdings nicht meine eigenen ethischen Vorstellungen übertragen, denn sie ist eine eigene Persönlichkeit.
Ich könnte aber damit leben mein Kind in Würde sterben zu sehen, wenn es kein Organ erhält.

Die Furcht vor dem Tod ist doch der Grund warum die Medizin in vielen Fällen so weit getrieben wird, z:B auch 80 Jährige die mehrfach reanimiert werden, obwohl Ärzte wissen das derjenige kein normales Leben mehr danach führen wird.

@Shotokan

Shotokan schrieb:Mir ist da noch eine kleine Frage eingefallen: Du möchtest uA deine Organe nicht an zB Kriminellen weitergeben.
Empfangen würdest Du Organe. O.K. soweit. Aber was ist wenn ein Krimineller dir Organe vermachen will, wie willst Du dich davor schützen?

Warum sollte ich mich davor schützen (wollen)? Etwas in der Richtung habe ich nie behauptet.

cassiopeia88 schrieb:Die Frage ist doch warum müssen für ca. 12.000 Menschen, welche auf ein Organ warten, Gesetze entworfen werden, die gegen die moralischen und ethischen Empfindungen der meisten Menschen in Deutschland gerichtet sind.

Deswegen wurden diese Gesetze doch entworfen, damit man sich nach moralischen und ethischen Empfindungen für oder gegen eine Transplantation entscheiden kann.

Oder willst du Organtransplantationen gänzlich verbieten?

@Pallas
nein, das sagte sie nie. aber evtl entsprechen diese regeln die es da gib nicht ihrem ethikverständnis. oder sie hinterfragt deren gültigkeit.
ist das nicht die weisere vorgehenswese angesichts einer solch fundamentalen entscheidung ?

@neechee
Sehr interessanter Beitrag, es wurden viele Punkte angesprochen die auch mich beschäftigen.
Die Aussage der Palliativmedizinerin, dass aufgrund des Fortschrittes in der Medizin natürlich auch Hoffnungen und Wünsche genährt werden, die aber vielleicht besser hinterfragt werden sollten.
Wohin führt das ganze?

@cassiopeia88

Da es sowieso meist zu wenige Spenderorgane gibt, werden diese sicher nicht prioritär an 80jährige verteilt. Und wenn ich krank bin und ein ersetzbares Organ versagt, hab ich keine Lust zu sterben, danke. Ich glaube an keinen Gott und an kein Schicksal und behalte mir das Recht vor, so lange am Leben zu bleiben wie möglich, darum würde ich mich sicher nie gegen eine Organtransplantation wehren, wenn sie mir was bringt.

Natürlich ist es die Furcht vor dem Tod. Und? Ist das was Schlechtes? In meinen Augen gibt's wenig, das berechtigter wäre. Wenn ich tot bin, war's das. Ich kann mich zwar hinterher auch nicht mehr drüber grämen, aber vom jetzigen Standpunkt aus darf der Tod ruhig noch ein bisschen warten.

@Thawra
trotzdem muss man immer im auge behalten, dass es ein mensch ist, der den preis zahlt.
das ist das einzige was an deinem wunsch evtl noch nicht so ganz harmonisch wirkt.

@Thawra
Wo habe ich geschrieben, dass Organe primär an 80 jährige vergeben werden. Mir ging es um lebenserhaltende Therapien die so vielleicht gar nicht gewünscht sind.
Ich habe auch "keine Lust" zu sterben, aber dafür nehme ich nicht das Leiden anderer Menschen in Kauf, so wichtig bin ich wohl nicht für die Gesellschaft und in meinen Augen auch kein anderer.

@Pallas
Ja derzeit bin ich gegen Organspende.