@Paka Paka schrieb:Word. Gerade weil es die unverstandenste Religion ist, darf man nicht verallgemeinern und die Extremisten mit den normalen Muslimen, die die Mehrheit sind, nicht in einen Topf werfen. Die Mehrheit dieser Menschen sind friedlich.
Von Geschichte her sehr neutral und kritisch genug übersichtlicher Artikel:
http://demo.ebiz-today.de/gesellschaft/islam,204,Sonderstatus_fuer_Muslime,news.htm (Archiv-Version vom 03.11.2011)"Diese Prinzipien klingen opportunistisch, weil sie kein ethisches System im Hintergrund erkennen lassen, es gibt auch kein ethisches System. Die klassische Methode bekämpft die Theologie und Ramadan auch. Er beschränkt sich auf den Fiqh und seine Technik, die die freie Betätigung der Vernunft ausschließt. Ramadan betont die Bedeutung des Ijtihad, d.h. die geistige Anstrengung in der Rechtsfindung, das tun die Salafis auch.
Manche Europäer sehen darin den Beweis für seinen Willen zu modernisieren. Das ist falsch, weil sein ijtihad sich auf den Qiyas, d.h. den Analogieschluss, beschränkt. Er vergleicht einen modernen Fall mit einem alten ähnlich gelagerten Fall, um ihn als schariamäßig zu erklären. Mit dieser Methode, die auch von den Fiqhräten verwendet wird, kann keine Modernisierung des Islam erfolgen, sondern nur eine Islamisierung der Moderne.
Wie eine Modernisierung des Islam aussehen kann, zeigen uns die Islamreformer. Sie bedienen sich des ijtihad nicht, um beim Analogieschluss zu landen, sondern um die klassische Methode zu überwinden. Sie wenden sich an die Quelle, nämlich den Koran, und versuchen mit der Vernunft den Text im Licht der Moderne zu lesen und neu zu interpretieren.
Nicht der Analogieschluss qiyâs, sondern die Exegese, ta’wîl, macht sie zu Reformern, und dazu gehört Ramadan nicht. Wie die früheren Gelehrten die Quellen interpretiert haben, so steht ihnen zu, die Texte neu zu lesen, meinen sie. Ausgerüstet mit den modernen Wissenschaften, können sie sogar die Offenbarung besser interpretieren als ihre Vorgänger.
Sie stellen die Sunna in Frage als unzuverlässig und stehen skeptisch gegenüber der Scharia der medinesischen Periode im Koran. Sie ist die Interpretation der Offenbarung für die Araber im siebten Jh. und hat keine allgemeine Gültigkeit, weil die Offenbarung sich nicht in der Scharia von Medina erschöpfen kann. Ihr Sinn ist unerschöpflich und muss immer wieder neu entdeckt werden. Die Theologie ist wieder gefragt und die Tausende von Versen im Koran hinter den wenigen normativen Verse rücken in den Vordergrund. Bei den Islamreformern handelt es sich wieder um Religion und nicht um Recht und Herrschaft."