Ehrenmorde/Verbrechen im Namen der Ehre auch hier

Doors schrieb:Mord bleibt Mord, und weder Ehre noch Rausch oder die Unfähigkeit, Zurückweisungen zu ertragen, wie Gutachten belegen wollten, sollten sich strafmindernd auswirken.

Genau! Solche Versuche der Begründung sollten sich eher strafverschärfend auswirken.

Doors schrieb:Der Täter und die Familie haben jetzt viele Jahre Zeit, zu überlegen, was sie im Umgang miteinander, und vor allem im Umgang mit dem Opfer, falsch gemacht haben. Vielleicht lernen ja sogar noch andere daraus.

Da sind bei mir die Zweifel größer als die Hoffnung

Doors schrieb:Beispielsweise die Kinder, die im Rahmen der Prozess-Berichterstattung vom NDR-TV vor einigen Wochen interviewt wurden und sinngemäss sagten: "Geschieht ihr Recht, der Schlampe!" und sich offenbar folkloristische Bräuche wie Steinigung, Ehrenmord, Blutrache und dergleichen auch für hierzulande wünschten.

Deswegen sollte man die ganze Familie ja auf ihre Integrationsfähigkeit überprüfen und ggf. ausweisen

Diese Kinder stammten nicht aus der im Prozess involvierten Familie, sondern waren durchschnittliche Hauptschüler aus Hamburg-Billstedt.
Soll man deshalb alle Hauptschüler ausweisen?

Aktion Kleine Klasse!

Was hat das denn jetzt mit der Hauptschule zu tun?
Mir ging es um die von dir zitierten Aussagen der merkwürdig gepolten Kinder.
Wenn Kinder solche Sprüche sagen, dann sieht es im Elternhaus ja meist ähnlich aus und diese Einstellung ist völlig inkompatibel zu unserer Gesellschaft

Nach der Urteilsverkündung kam es vor Gericht zu tumultartigen Szenen: Die Angehörigen schrien auf, stürzten Richtung der gläsernden Sicherheitsabsperrung und trommelten mit den Fäusten dagegen. Ahmad Obeidi selbst warf mit einem Aktenordner nach dem Staatsanwalt, rief: "Du Hurensohn, ich ficke deine Mutter." Sicherheitsbeamte führten Verwandte Obeidis aus dem Saal.

Ja, die werden sicherlich ganz intensiv über ihr Fehlverhalten nachdenken und sich sehr gut in die Gesellschaft integrieren. Ganz, ganz bestimmt....

Quelle vergessen: http://www.spiegel.de/panorama/justiz/0,1518,607407,00.html

"Du Hurensohn, ich ficke deine Mutter."

Das ist eine höfliche alte afghanische Abschiedsformel.


Dafür, dass die vom NDR interviewten Kinder Hauptschüler waren, kann ich nix. Beschwerden sind an den Rundfunk-Rat zu richten.

Doors schrieb:Das ist eine höfliche alte afghanische Abschiedsformel.

Ich dachte das macht man indem man die Schuhe wirft... ;)

against_nwo schrieb:Du Hurensohn, ich ficke deine Mutter.

Da dieser Satz dieser Klientel so oft über die Lippen gleitet, frage ich mich echt ob es dafür ein bestimmtes Gen gibt

Das ist das Beleidi-Gen.


Schuhe zum Abschied werfen ist irakischer Brauch.

Der Knaller ist ja dass er am Ende sagte er hätte nicht die Absicht gehabt, seine Schwester zu töten.
Is klar...23 Messerstiche in den Körper sind natürlich kein Anzeichen dafür dass man jemanden töten will...


Während der Urteilsverkündung kam es im Gerichtssaal zu daramtischen Szenen, Angehörige und Freunde des Angeklagten schrien und schlugen gegen die Sicherheitsscheibe. Auch der Angeklagte selbst verlor die Fassung. „Was ist eine Ehre, was ist das?“, rief er. Bei einem Prozess in Kabul wäre er „längst draußen“.

Tja, dann hätte man doch besser in Kabul bleiben sollen wenn die dortigen Regeln und Gepflogenheiten eher der eigenen Wertevorstellung entspricht


Auch vor dem Gerichtssaal hielt der Tumult an. Die Mutter des Angeklagten wollte sich aus einem Fenster und von der Treppe stürzen, wurde aber von einem Verwandten zurückgehalten. Angehörige und Freunde des Verurteilten griffen Pressevertreter an, schlugen und bedrohten sie.

Ich hoffe mal dass durch die Schläge und Bedrohungen die nächsten Strafanzeigen folgen. Die ganze Familie scheint sich hier nicht integrieren zu wollen, sie wollen hier allen Anschein nach lieber nach den Regeln ihres Heimatlandes leben. Wie wäre es denn wenn man sie einfach wieder zurück schicken würde


Auch Morsals Eltern kritisierte der Richter scharf. Über ihre Schuld habe das Landgericht zwar nicht zu befinden, schließlich seien weder Mutter noch Vater angeklagt worden. „Aber wenigstens eine hohe moralische Mitschuld trifft sie.“ Der Richter deutete an, die Eltern hätten ihren ältesten Sohn möglicherweise „zum Vollstrecker ihrer Erziehungsmethoden“ gemacht.

Und deswegen sage ich ja immer, dass man bei den sogenannten Ehrenmorden weitaus härter im Familienkreis ermitteln muss um auch an die Eltern zu kommen. Oft sind die Eltern in das Verbrechen eingeweiht und heißen es gut.

@aishah07

Hier gibt es trauriger Weise auch Ehrenmorde. Nur das diese als Familiendramen bezeichnet werden:

Familiendrama mit drei Toten

Hattingen - In einem Einfamilienhaus in Hattingen (Nordrhein-Westfalen) hat sich am Dienstag offenbar ein blutiges Familiendrama mit drei Toten ereignet. Nach ersten Erkenntnissen der Polizei und der Staatsanwaltschaft Essen hatte der 51-jährige Vater zunächst seine 39-jährige Frau sowie seine zehnjährige Tochter erstochen, ehe er sich anschließend selbst tötete. "Wir gehen von einem Familiendrama aus", sagte Polizeisprecher Dietmar Trust auf SZ-Anfrage. "Es gibt derzeit keine Hinweise auf ein sonstiges Fremdverschulden."

Die 15-jährige Tochter hatte die drei direkt nebeneinander liegenden Leichen am Dienstag gegen 14 Uhr - vermutlich nach ihrer Rückkehr aus der Schule - im Kelleraufgang des Hauses entdeckt. Die Leichen der Mutter sowie des Mädchens wiesen Stichverletzungen im Brust- und Rückenbereich auf. Der Körper des 51-jährigen Fliesenlegers wies dagegen lediglich Stichwunden im Brustbereich sowie oberflächliche Verletzungen im Halsbereich auf. Die Ermittler fanden bei ihrer Spurensuche im Haus zudem in unmittelbarer Nähe des Fundorts mehrere Messer, die als Tatwaffe in Frage kommen.

Zu Hintergründen und möglichen Motiven für die Tat liegen den Ermittlern noch keine näheren Erkenntnisse vor. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft war die Familie bislang "nicht auffällig" gewesen. Die Befragung des Mädchens, das ihre Familienangehörigen fand, steht noch aus. Die 15-Jährige erlitt einen Schock und wird derzeit psychologisch betreut. Die drei Leichen sollen am Mittwoch obduziert werden.

http://www.sueddeutsche.de/353386/714/2753066/Familiendrama-mit-drei-Toten.html

@freestyler
Die Unterschiede zwischen Familiendrama und Ehrenmord haben wir hier schon ausreichend dargelegt

Da geht es allerdings meist nicht um so hochtrabende Begriffe wie Ehre, sondern solche "erweiterten Selbstmorde", Familien-Massaker oder Amokläufe haben ihre Ursachen meist banaleren Problemen, wie wirtschaftlichen Schwierigkeiten, Arbeitslosigkeit, Suchtproblemen oder psychischen Störungen.

Was sie nicht besser macht.

@aishah07

Hier noch mehrere Ehrenmorde seitens deutscher Bürger:

http://news.google.de/news?hl=de&tab=wn&ned=de&q=familiendrama&ie=UTF-8&nolr=1&sa=N&start=0

Vielleicht solltest du bei all der Kleinkrämerei auch mal versuchen in den eigenen Reihen was zu bewegen und nicht auf ein Schlachtfeld übergreifen, wo du chancenlos bist.
Auffällig finde ich, dass diese Art von "deutschen Familiendramen" gar nicht großartig thematisiert werden.

@against_nwo

against_nwo schrieb:Die Unterschiede zwischen Familiendrama und Ehrenmord haben wir hier schon ausreichend dargelegt

Wenn es beim Tatmotiv um Eifersucht oder Trennung geht, dann sehe ich zu den Familiendramen wie sie unter deutschen Ehepartnern und Ehrenmorden wie sie bei Ausländern genannt werden, keinen Unterschied.

Nun, derartige "Familiendramen" werden von der Boulevard-Presse doch eigentlich zur Genüge vermarktet. Völlig unabhängig von der herkunft der Täter und Opfer. Da zählt Auflage, nicht Glaubens(hin)richtung.

@freestyler

ich muss dich korrigieren, Deutsche begehen keine Ehrenmorde,
bei denen ist es "Familiendrama".. :)

sie machen es aus anderen uns unbekannten Gründen..

freestyler schrieb:Wenn es beim Tatmotiv um Eifersucht oder Trennung geht, dann sehe ich zu den Familiendramen wie sie unter deutschen Ehepartnern und Ehrenmorden wie sie bei Ausländern genannt werden, keinen Unterschied.

Da sehe ich auch keinen. Allerdings sehe ich einen deutlichen Unterschied wenn es darum geht, dass die Familienangehörigen ein Familienmitglied bestrafen wollen für ihr freizügiges Leben.

@freestyler


Dass Männer Frauen als ihr Eigentum begreifen (Kinder oftmals auch), über das sie nach belieben verfügen können, sei es sexuell oder ökonomisch, und ausrasten, wenn jemand wagt, das anzuzweifeln oder sich Gewalt und/oder Missbrauch zu entziehen, ist kulturübergreifend, nicht an Nationalitäten oder Religionen gebunden. Offebar nur an den Penisbesitz.

Außerdem stehen bei familiendramen meist die Verwandten des Ausführenden nicht hinter der Tat des Täters. Sodass eine "virale" Verbreitung in den Köpfen nicht stattfindet.
Bei Ehrenmorden sind ja oft die Verwanten die "Auftragsgeber" und wie oben beschrieben beklagen die sich dann noch wenn Strafen folgen. Sie halten das für richtig was der Täter tat. Sowas habe ich bei Familiendramen/amokläufen noch nie gehört, dass die ganze Famlie bzw ein Teil dahinter stand was der Täter tat und das auch durchaus wieder tuen würden.