Ehrenmorde/Verbrechen im Namen der Ehre auch hier

Da sollte der Staat sich eben bei der entsprechenden Gesetzgebung an Länder orientieren, die wesentlich mehr Erfahrung mit Einwanderern haben.
Ich denke mal wieder so an Kanada: Familienzusammenführung wird generell befürwortet aber die hinzugekommene Frau und die Kinder erhalten mehrere Jahre keinerlei finanzielle Zuwendung vom Staat. Der der die Zusammenführung (meist der Ehemann) beantragt hat, verpflichtet sich in einem Vertrag für seine Frau und seine Kinder aufzukommen.

@buddel
Willst Du eigentlich nichts zu der Äußerung deines moderierenden Kollegen sagen?

Hier nochmal das nachdenkenswerte Zitat eines Moderators:

Die "Zwangsehe" ist für mich nicht zwangsläufig ein Verbrechen, sondern "kultureller Brauch".
Wenn es zu Verbrechen kommt, dann durch eventuelle Misshandlungen/ Vergewaltigungen in der Ehe; diese müssen selbstverständlich thematisiert, verurteilt und bewusst werden. Die Verbrechen finden aber nicht automatisch mit der Ehe statt.

Er spricht ausdrücklich von der Zwangsehe und nicht von der arrangierten Ehe.
Wie ich finde, ist es ein Unding dass ein Moderator solche Dinge als kulturellen Brauch verteidigt!!

im Normalfall ist das nicht so einfach für einen Moslem (zumindest in den Emiraten) zu heiraten, schon gar nicht eine zweite oder dritte Frau. Es hängt viel von der finaziellen Situation ab, in der er sich befindet.
Der Vater der potentiellen Braut bemisst den Wert dieser (aufgrund ihrer eigenen Herkunft) in Gold, und diese Summe muss vom Bräutigam erstmal aufgebracht und bei den Eltern der Braut hinterlegt werden. Als Versicherung sozusagen, falls die Ehe wieder geschieden werden würde. Dann erst darf er diese Frau heiraten.
Es ist ein recht komplizierter Vorgang, weshalb meist schon im Kindesalter darüber entschieden wird, wer wen und wann zu heiraten hat.
Die lange Absprachezeit ist dafür da, damit sich die Familie des Bräutigams finanziell darauf vorbereiten kann.

Wenn dann natürlich etwas unvorhergesehenes passiert, dass zB. die Braut aus welchen Gründen auch immer abspringt, steht der Mann nicht selten ohne die Gelegenheit da, jemals heiraten zu können. Dann ist der Hals dick, und die Rachegelüste werden gross.

ein moderator auf allmystery ist immer auch user
und hat das recht auf seine meinung.

was ich dazu sage ist,
dass die zwangsehe tatsächlich mehr ein kulturelles als religiöses problem ist
aber hier in deutschland und in der weiteren aufgeklärten welt nichts zu suchen hat
und durchaus als das benannt werden sollte,
was es ist : ein verbrechen gegen selbstbestimmung und individualität

buddel

navigato,ja,
weil der anatolische mann
seine einzige chance verpasst
aus seinem elend zu entfliehen

buddel

buddel,

wie es um die antolischen Männer bestellt ist, weiss ich nicht genau.
Vermutlich aber so, wie Du es sagst.

ich weiss es ebensowenig.
ich weiss auch nicht,
wie es um anatolische frauen bestellt ist,
ich weiss nur,
dass der lebensstandard dort
nicht mit europäischem vergleichbar ist

buddel

Dass der Lebensstandard in Anatolien weitaus niedriger ist als hier, denke ich auch, denn sonst wäre der Migrationsdruck aus solchen Gebieten ja nicht so enorm.

Entweder man unterbindet oder verringert die Zuwanderung oder man muss sich damit abfinden, dass Ehrenmorde dauerhafter Bestandteil unserer Gesellschaft sein werden.

Ich sehe sonst absolut keine Möglichkeiten, diesen Handlungen entgegenzuwirken oder ein Umdenken in den Köpfen der Täter herbeizuführen, so schlimm das auch ist.

Bei Menschen um den türkisch-arabischen Raum heissen sowelche Verbrechen, Ehrenmorde, bei Deutschen Familiendrama.

Unsinn, denn zwischen einem Ehrenmord und einem typischen Familiendrame bestehen doch erhebliche Unterschiede

Das gibt es immer noch in der Türkei: wenn eine Frau die Ehre ihrer Familie verletzt, wird sie von den Angehörigen ermordet oder zum Selbstmord gezwungen. Was eine Ehrverletzung ist, bestimmen die Männer.

Allein in den letzten fünf Jahren sind 1100 Frauen in der Türkei Opfer von Ehrenmorden geworden. Doch die Türkinnen setzen sich zunehmend dagegen zur Wehr, als Eigentum des Mannes betrachtet zu werden. Das Europamagazin war bei einem Clanchef im Südosten des Landes und sprach mit Frauen, die vor der Rache der Familie geflüchtet und in der Großstadt abgetaucht sind.

(Quelle: http://www.daserste.de/europamagazin/sendung_dyn~uid,xjt69beynfomd9idjr2kj6tn~cm.asp)
Habe gerade den Bericht auf ARD im Europamagazin gesehen aber leider ist er noch nicht als online-stream verfügbar

"Unsinn, denn zwischen einem Ehrenmord und einem typischen Familiendrame bestehen doch erhebliche Unterschiede."

Denke ich auch. Z. B. sind die meisten Verbrechen im Rahmen von Familiendramen Affekthandlungen, während Ehrenmorde meist schon seit Monaten erwogen und dann kaltblütig ausgeführt werden.

yoyo schrieb:Denke ich auch. Z. B. sind die meisten Verbrechen im Rahmen von Familiendramen Affekthandlungen, während Ehrenmorde meist schon seit Monaten erwogen und dann kaltblütig ausgeführt werden.

Und nicht nur die für den typischen Ehrenmord klassische Familienbesprechung, in welcher dann auch meist der jüngste Spross auserwählt wird die Tat zu vollziehen, unterscheidet sich vom klassischen Familiendrama. Es sind auch die Gründe die zum Ehrenmord führen: westlicher Lebensstil, Weigerung den Auserwählten zu heiraten, nicht mehr Jungfräulich, Verlangen des Rechts auf Selbstbestimmung,...

Man sollte das Wort "Ehre" und "Mord" nicht in einem Atemzug aussprechen - Mord hat nichts mit Ehre zu tun und Mörder sollte man wie Mörder behandeln

TigerWutz
Ich fände auch die Umbenennung in "Schandmord" passend

"Und nicht nur die für den typischen Ehrenmord klassische Familienbesprechung, in welcher dann auch meist der jüngste Spross auserwählt wird die Tat zu vollziehen, "

Ene, mene, miste, bald liegt liegt sie in der Kiste,
ene, mene, mu, dieses Mal darfst du ^^

yoyo schrieb:Ene, mene, miste, bald liegt liegt sie in der Kiste,
ene, mene, mu, dieses Mal darfst du ^^

Es geht dabei wohl eher um die Frage wer die geringste (gesetzliche) Strafe zu erwarten hat.
Für mich ist so etwas allerdings ein Mord aus niederen Beweggründen bei dem auch noch die besondere Schwere der Schuld festzustellen sein sollte. Das würde dann bedeuten, dass die "lebenslängliche" Strafe nicht unter 25 Jahren ablaufen kann und im Anschluss auch noch die Sicherungsverwahrung ansteht

@ Against TR

Ich konnte leider den Bericht nicht sehen. Wurde dort wenigstens erwähnt, dass es bei diesen Ehrenmorden zum größten Teil um Kurdinnen handelt?

Weil sonst sprechen ja die deutschen Medien immer von den "unterdrückten" Kurden dort unten in der Türkei...

saay
Es ging dort hauptsächlich um den Südosten der Türkei, aber es bleibt dennoch die Türkei.

saay
Hier die Wiederholungstermine:
21.12.2008
04.05-04.35 Uhr / EinsExtra
17.30-18.00 Uhr / EinsExtra

24.12.2008
00.30-01.00 Uhr / EinsExtra